Effenberg-Effekt: "Tiger" wittert fette Beute

Stefan Effenberg will den SC Paderborn am Mittwoch zur Pokal-Sensation in Dortmund führen, zwischen Schalke und Gladbach kommt es nach dem harten Foul von Johannes Geis zur Revanche.
Hamburg - Der Tiger wittert fette Beute: "Dortmund ist eine sehr gute Mannschaft. Aber es ist unser Auftrag, dort zu gewinnen", sagte Stefan Effenberg, der Trainer des Zweitligisten SC Paderborn, vor der Mammutaufgabe bei Borussia Dortmund in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Mittwoch (19.00 Uhr/ alle Spiele bei Sky).
Und fügte in seiner typisch forschen Art an: "Wir haben Waffen und die werden wir einsetzen." Nach zwei Siegen aus zwei Liga-Partien unter Neu-Coach Effenberg strebt der SCP nun den ganz großen Coup an.
BVB-Coach Thomas Tuchel ist gewarnt. "Wir werden das Spiel respektvoll angehen", sagte der Ex-Mainzer: "Es ist unsere Aufgabe, alles in erwartete Bahnen zu lenken."
Den Effenberg-Effekt wollen die formstarken Dortmunder wirkungsvoll bekämpfen. Doch nicht nur Paderborn träumt von einer Sensation. Mit dem Oberligisten SSV Reutlingen und den beiden Regionalligisten Viktoria Köln und Carl Zeiss Jena wollen gleich drei Amateurvereine den Profiklubs am Mittwoch Ärger bereiten.
BVB mit Mkhitaryan gegen den SC Paderborn t.co pic.twitter.com/I4YidvkHX0
— Borussia Dortmund (@BVB)
27. Oktober 2015
Zum brisanten Wiedersehen kommt es zudem zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach. Drei Tage nach der 1:3-Niederlage der Knappen am Niederrhein, die durch das folgenreiche Foulspiel von Johannes Geis überschattet wurde, steht den Königsblauen der Sinn nach Revanche. Geis kann dabei nicht helfen.
Nachdem er André Hahn mit einem üblen Tritt schwer am Knie verletzt hatte, bekam der Schalker eine wettbewerbsübergreifende Sperre von fünf Spielen aufgebrummt. Offensivmann Hahn fällt mit einer Fraktur des Schienbeinkopfes und einem Außenmeniskusriss im linken Knie monatelang aus und auch Spielmacher Raffael fehlt den Gladbachern grippegeschwächt.
Die Borussia, die nach dem Rücktritt von Lucien Favre unter Trainer André Schubert fünf Bundesliga-Siege in Serie holte, geht dennoch mit Selbstbewusstsein in die Partie. "Wir sind heiß und bereit, wenn es nötig ist, auch in die Verlängerung zu gehen", sagte Schubert.
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Deutlich schlechter läuft es dagegen für den VfB Stuttgart und seinen Chefcoach Alexander Zorniger in der Liga, umso wichtiger wäre ein souveräner Auftritt im Pokal. Denn eine Pleite beim Viertligisten aus Jena könnte neuerliche Personaldiskussionen am Neckar entfachen. "Wir wissen, da wird es auf dem Platz ganz, ganz heiß hergehen", sagte Zorniger.
In der ersten Runde hatte Carl Zeiss den Hamburger SV aus dem Wettbewerb geschmissen. Höchste Konzentration ist auch bei Bayer Leverkusen gefragt, das bei Viktoria Köln, dem Vierten der Regionalliga West, seine Pflicht zu erfüllen hat.
Noch eine Liga tiefer ist der SSV Reutlingen beheimatet, der Eintracht Braunschweig herausfordert. Duelle auf Augenhöhe sind bei den Partien zwischen Zweitliga-Spitzenreiter SC Freiburg und dem kriselnden FC Augsburg sowie im Bundesliga-Duell Werder Bremen gegen den 1. FC Köln zu erwarten.
Und - geht es nach Effenberg - auch zwischen dem BVB und Paderborn. Zu großen Respekt vor der Star-Elf des Gegners und der außergewöhnlichen Kulisse mit rund 80.000 Zuschauern soll beim klaren Außenseiter niemand haben. Nur verteidigen werde seine Mannschaft nicht, "dafür haben wir zu viele Qualitäten nach vorn", sagte Effenberg. An Angriffslust mangelt es dem Tiger nicht.