Drei-Klassen-Liga: FC Bayern, BVB - und der Rest

Borussia Dortmund überzeugte auch im Revierderby gegen Schalke und hat sich bereits vom Rest der Liga abgesetzt. Aber an der Tabellenspitze thront weiterhin souverän der FC Bayern.
von  sid
Sie grüßen den Rest der Liga - und sind weniger ein Jäger des FC Bayern: die Profis von Borussia Dortmund.
Sie grüßen den Rest der Liga - und sind weniger ein Jäger des FC Bayern: die Profis von Borussia Dortmund. © dpa

Dortmund - Der "Spitzenreiter" hat seine Führung weiter ausgebaut. Borussia Dortmund eilt von Sieg zu Sieg und ist doch nur der Beste vom Rest in der Bundesliga - mit der bitteren Erkenntnis: An Bayern München führt kein Weg vorbei, die Schale bleibt vorerst unerreichbar.

Nach dem 3:2 (2:1) im Revierderby gegen den FC Schalke 04 ist der BVB der zweitbeste Tabellenzweiter der Bundesliga-Geschichte nach zwölf Spieltagen - und doch im Titelrennen chancenlos.

"Mit 29 Punkten wären wir in Spanien, Italien und England Tabellenführer, aber da spielt ja auch nicht Bayern mit", merkte Sportdirektor Michael Zorc an: "Die gewinnen jedes Spiel, das ist das Problem." Nur Bayer Leverkusen war 2001/02 mit 30 Punkten als Tabellenzweiter zum selben Zeitpunkt besser.

"Wir werden wieder Titel gewinnen. Nur Meister werden, das ist zurzeit eher unwahrscheinlich", wurde BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in der der Bild-Zeitung zitiert. Aber Schwarz-Gelb befindet sich bei acht Punken Vorsprung vor dem Dritten VfL Wolfsburg auf dem besten Weg zu einem Comeback in der Champions League.

Die Chancen auf einen Titel und Trophäen bleiben zumindest im DFB-Pokal und in der Europa League. Die Bayern könne auf Strecke niemand jagen, "die haben so eine unfassbare Qualität", hatte Watzke schon vor Wochen prophezeit.

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"Wir wussten, dass Wolfsburg, Gladbach und auch Leverkusen Punkte liegen gelassen haben. Schalke wollten wir natürlich auch weiter distanzieren. Es war deshalb sozusagen ein Sechs-Punkte-Spiel. Jetzt haben wir den Vorsprung sogar weiter ausgebaut. Das ist ein sehr gutes Gefühl", meinte der überragende Nationalspieler Matthias Ginter, der seine Leistung mit einer Vorlage und dem wichtigen Tor zum zwischenzeitlichen 2:1 krönte.

22 Pflichtspiele, 18 Siege und nur eine Niederlage (1:5 in München) stehen in der BVB-Statistik. Nach der Pleite gegen den FC Bayern folgten wettbewerbsübergreifend sieben Siege, bei denen Dortmund 27 Tore erzielte.

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Die vergangene Seuchensaison, als man im Februar sogar ans Tabellenende abstürzte, ist längst vergessen. Unter Trainer Thomas Tuchel ist der Spaß am Fußball wieder zurück, die Entwicklung der Mannschaft unverkennbar, die Spieler blühen regelrecht auf.

Der BVB kreiert Chancen am Fließband und hätte sogar einige Spiele - auch gegen Schalke - wesentlich höher gewinnen können.

"Klar, wir hätten sogar noch mehr Tore schießen können - ich auch. Am Ende ist aber nur der Sieg wichtig", sagte Nationalspieler Ilkay Gündogan, der nunmehr auch bei Juventus Turin auf der Wunschliste stehen soll. Dortmund verfügt über ein stabiles sportliches und wirtschaftliches Fundament. Doch allein 100 Millionen Euro mehr an Gehältern wie die Bayern werden sie in Westfalen auf Sicht nicht bezahlen können.

Der Liga droht weiter Langeweile im Kampf um die deutsche Meisterschaft - und zumindest in dieser Spielzeit auch im Rennen um Platz zwei.

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