Draxler will in Paris "neue Trophäen gewinnen"
Julian Draxler hat beim französischen Meister Paris St. Germain seine Arbeit aufgenommen. Der Nationalspieler soll an der Seine für neue Glücksgefühle sorgen - und wagte sich verbal gleich sehr weit vor.
Paris - Weißes Hemd, dunkelblaue Krawatte, Maßanzug: Für seinen Dienstantritt beim französischen Meister Paris St. Germain hatte sich Julian Draxler rausgeputzt. Doch nicht nur modisch ließ der zuletzt oft glücklose Nationalspieler aufhorchen - bei seinem ersten öffentlichen Auftritt an der Seine kündigte Draxler den Fans weitere Titel an.
"Erstmals in meiner Karriere komme ich in ein neues Land mit einer neuen Sprache. Ich bin sehr stolz, diesen nächsten Schritt zu machen bei einem Klub, der in Europa als Maßstab gilt und bei dem in den vergangenen Jahren viele große Spieler gespielt haben", sagte Draxler, gut erholt von seinem Winterurlaub in Miami, bei der Unterschrift unter seinen Vertrag bis 2021.
Er fügte hinzu: "Ich werde alles dafür tun, PSG dabei zu helfen, neue Trophäen zu gewinnen und international weiter zu wachsen." Worte, die bei den Verantwortlichen des Pariser Starensembles gut ankommen. Vier Mal gewann der mit reichlich Scheich-Millionen alimentierte Hauptstadt-Klub zuletzt zwar die französische Meisterschaft, doch in der Champions League musste PSG trotz hoch bezahlter Stars wie Edinson Cavani und Angel Di Maria vier Mal in Folge im Viertelfinale die Segel streichen.
Deux qui se retrouvent au @PSG_inside ! CC @DFB_Team pic.twitter.com/gTNCzfGIlw
— PSG Officiel (@PSG_inside) 3. Januar 2017
Entsprechend hoch sind die Erwartungen der katarischen Finanziers an Draxler. Der Neuzugang vom VfL Wolfsburg soll sich und seine Mitspieler auch auf europäischem Terrain wieder glänzen lassen.
"Er hat alle Qualitäten, um in unserem Projekt eine Hauptrolle zu spielen und ein Fanliebling zu werden", sagte PSG-Klubboss Nasser Al-Khelaïfi: "Mit seiner Verpflichtung unterstreichen wir unsere extrem hohen Ambitionen." Über die Modalitäten des millionenschweren Deals hatten Wolfsburg und Paris Stillschweigen vereinbart.
Die Ablösesumme für Draxler soll bei rund 45 Millionen Euro liegen. Sein Gehalt taxiert die französische "L'Equipe" auf 421.000 Euro brutto im Monat. Erst im August 2015 hatte der hoch veranlagte Offensivspieler in Wolfsburg einen Vertrag bis 2020 unterschrieben, bevor es Ende 2016 nach monatelangen Querelen zur von Draxler forcierten Trennung kam.
Unter besonderer Beobachtung
Wolfsburg hatte seinerzeit rund 35 Millionen Euro für den Jungstar an den FC Schalke 04 überwiesen. Doch Draxlers 34 Bundesliga-Spiele (fünf Tore) für die Wölfe waren zumeist bestenfalls durchschnittlich, so dass er in der Hinrunde schon als das vielleicht größte Missverständnis der jüngeren deutschen Fußball-Geschichte galt.
Am 31. August 2015 war Draxler als großer Hoffnungsträger zu den Wölfen gekommen, 16 Monate später verabschiedete er sich als Sündenbock. Charakterschwäche, fehlende Motivation und Unprofessionalität wurden ihm vorgeworfen, Draxler selbst fühlte sich stets missverstanden.
Von Paris erhofft sich der Weltmeister einen Neuanfang, doch auch in der Millionen-Metropole wird er unter besonderer Beobachtung stehen. Spätestens am 14. Februar werden alle Augen wieder auf ihn gerichtet sein. Dann wartet im Achtelfinale der Champions League der FC Barcelona.
- Themen:
- FC Paris St. Germain