Dortmund: Statement-Sieg in London

Mit einem zitternden Klopp auf der Tribüne siegt Dortmund mit 2:1 beim FC Arsenal. Weidenfeller patzt, das BVB-Siegtor macht Lewandowski. "Eine Riesenleistung!"
von  fbo

Mit einem zitternden Jürgen Klopp auf der Tribüne siegt Borussia Dortmund in der Champions League mit 2:1 beim FC Arsenal. Roman Weidenfeller patzt, das BVB-Siegtor macht Robert Lewandowski. "Eine Riesenleistung!"

London - Jürgen Klopp wusste nicht wohin, also nahm er einfach Hans-Joachim Watzke. Den 2:1-Sieg von Borussia Dortmund beim FC Arsenal erlebte der Trainer auf der Tribüne, eingezwängt zwischen dem Geschäftsführer und Präsident Reinhard Rauball.

Und als Robert Lewandowski sieben Minuten vor Schluss das Siegtor gelang, ließ Klopp die rechte Faust kreisen, bevor er sich Watzke vorknöpfte und einfach mal hoch hob vor lauter Yes und Jubel. "Eine Riesenleistung", sagte Klopp. "Es war ein offenes Spiel und wir haben's mit einem fantastischen Angriff gewonnen."

Natürlich durch Lewandowski. Wen auch sonst? Der Pole hatte bereits sechs der letzten neun Champions-League-Tore der Borussen erzielt. Und war erneut zur Stelle, beim entscheidenden Konter in der 83. Minute, als ihm Kevin Großkreutz den Ball von rechts perfekt zur Volleyabnahme hinflankte.

Klopp musste bekanntermaßen nach seinem Ausraster in Neapel erneut von der Tribüne aus zusehen. "Er ist noch nervöser als sonst, weil er noch machtloser ist", sagte Manager Michael Zorc.

Klopp war deshalb wohl heilfroh, als er kurz vor dem Spiel plötzlich Arsenal-Trainer Arsène Wenger dort oben sah: Ganz lässig mit den Händen in den Anzughosentaschen hielten die beiden Trainer ein Pläuschchen. Klopp vergaß dabei nur, dass Wenger seinen 64. Geburtstag hatte. "Das hatte ich vergessen, ich muss ihm noch gratulieren", sagte Klopp nach dem Spiel.

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Gratulieren darf man auch den Dortmundern: Beim englischen Tabellenführer zu siegen, war ein echtes Statement. Zumal Dortmund vergangene Saison nur einmal auswärts gesiegt hatte, in Amsterdam. Doch Dortmund schaffte es, Mesut Özil mehr oder weniger aus dem Spiel zu nehmen.

Die Borussia zog gleich mal am Gashebel. Marco Reus setzte einem selbst verlorenen Ball nach, über Lewandowski kam der Ball zu Henrich Mchitarjan, der trocken einschoss (16.).

Dann besann sich auch Arsenal seiner Stärken. Tomáš Rosický scheiterte am auf der Torlinie postierten Hummels (37.), kurz drauf fiel aber den Ausgleich: Weil BVB-Torwart Roman Weidenfeller nach einer verunglückten Abwehraktion von Neven Subotic daneben griff und Olivier Giroud abstaubte (41.). Sky-Experte Ottmar Hitzfeld: "Wenn ein Torwart raus kommt, muss er den Ball haben."

Arsenal hatte Dortmund nach der Pause teilweise gar im Schwitzkasten, ein Lattenschuss von Santi Cazorla (69.) ließ Klopp zittern. Seine Mannschaft machte Wenger aber kein Geburtstagsgeschenk mehr.

Im Gegenteil: Kurz vor Schluss hatte Lewandowski seinen großen Auftritt. In der Gruppe F ist damit alles offen: Dortmund, Arsenal, Neapel – alle sechs Punkte. "Wir sind zurück in der Gruppe, jetzt läuft alles auf einen Dreikampf heraus, und wir sind voll im Geschäft", meinte Zorc. Und beim Rückspiel gegen Arsenal am 6. November darf auch Jürgen Klopp wieder ans Feld. Watzke wird froh sein.

 

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