Kolumne

Die WM-Kolumne der AZ: Ernüchternder Auftakt

Die Ex-Kickbox-Queen ist großer Fußball-Fan und ein Teil der Experten-Sechserkette der AZ.
Marie Lang |
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Marie Lang. © BrauerPhotos / Neugebauer

Mehr als nur ernüchternd war der offizielle Auftakt dieser WM, das Spiel zwischen Gastgeber Katar und Ecuador. Mir als ehemaligen Sportlerin blutet schlicht das Herz, wenn ich sehe, dass ein Stadion bereits nach der Pause halbleer ist – und das bei der allerersten Partie einer Weltmeisterschaft. Da kann man auch nichts schönreden, da kann man auch dem Zuschauer hier keinen (Wüsten-)Sand in die Augen streuen, diese WM findet halt in einem Land statt, das keine Fußball-Nation ist.

Sportler sollten nicht immer Botschaften verkünden müssen

Da arbeitet man als Sportler sein Leben lang daraufhin, dass der große Kindheitstraum, mal bei einer WM mitzuspielen, in Erfüllung geht– und dann erlebst du, dass gar keine Stimmung, keine Atmosphäre herrscht. Was man aber auch gesehen hat – und das ist letztlich tröstlich – man kann sich auch mit vielen Öl-Milliarden keine weltmeisterliche Mannschaft erkaufen. . .

Wirklich schwierig finde ich die gesamte Diskussion um die One-Love-Binde. Ich finde nicht, dass jeder Sportler dauernd Botschaften politischer– oder welcher Art auch immer – in die Welt verkünden muss. Ein Fußballer ist in erster Linie Fußballer. Und er hat auch das Recht, genau dies zu sein – und nicht mehr.

Am Ende stehen alle schlecht da

Gleichzeitig muss er aber auch das Recht haben, sich zu Dingen wie etwa Menschenrechtsverletzungen zu äußern, wenn er das will. Was mir aber an der ganzen Debatte gar nicht gefällt, ist, wenn man mit breiter Brust auftritt und Zeichen setzen will, dann aber einknickt und umfällt, sobald es echten Gegenwind gibt.

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Hätten die Verbände bei der Vergabe ihren Job gemacht, dann wäre uns allen diese Farce jetzt erspart geblieben. Traurig, dass es jetzt so gekommen ist und am Ende keiner mehr gut dasteht. Diese WM hat denkbar schlecht begonnen – auf ganz vielen Ebenen. Schlimmer geht nimmer? Da bin ich mir leider noch nicht so sicher. . .

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  • Südstern7 am 22.11.2022 13:29 Uhr / Bewertung:

    "man kann sich auch mit vielen Öl-Milliarden keine weltmeisterliche Mannschaft erkaufen. . ."

    Das nicht. Aber eine WM kann man sich kaufen. Und nicht nur das: Man kann sich auch die FIFA-Delegierten kaufen. Und zwar so, dass die als Veranstalter nichts mehr zu sagen haben. Und das ist neu! Die Ölmilliardäre haben die FIFA-Delegierten so geschmiert, dass diese reich wurden und schweigen und nicken müssen, weil Katar sie in der Hand hat.

    Die Nasgeführten sind aber weder FIFA und ihre Mitglieder. Auch nicht die Spieler, denn die verdienen ordentlich mit. Nein, die Deppen, das sind die Fußballfans, die seit Menschengedenken Fußballfeste feiern, weil sie die irrige Meinung haben, dass diese Feste für sie organisiert sind. Aber das sind sie nicht. Die Fußball-Menschen sind nur das Zahlungsmittel, damit sich Schurkenstaate und ihre gekauften Organisation wie FIFA, UEFA oder Olympisches Komitee bereichern.

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