DFB-Team: Deutschland müht sich zu Sieg gegen Peru

Die deutsche Nationalmannschaft gewinnt im Test 2:1 gegen Peru – zeigt aber sowohl offensiv wie defensiv Schwächen. Immerhin: Joshua Kimmich vom FC Bayern glänzt als Vorbereiter.
Maximilian Koch |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Boss im Mittelfeld: Joshua Kimmich vom FC Bayern bei der deutschen Nationalmannschaft.
imago/Revierfoto Der Boss im Mittelfeld: Joshua Kimmich vom FC Bayern bei der deutschen Nationalmannschaft.

Sinsheim - WM-Debakel mit zwei Spielen vergessen machen? Unmöglich. Und doch: Die deutsche Nationalmannschaft hat ihren leichten Aufwärtstrend bestätigt.

Nach dem respektablen 0:0 gegen Weltmeister Frankreich zum Auftakt der Nations League gewann die DFB-Elf gestern Abend mit 2:1 gegen Peru. Die Tore im Testspiel in Sinsheim erzielten Julian Brandt (25. Minute) und Debütant Nico Schulz (84.), der gleich zum Matchwinner wurde. Luis Advincula hatte die Gäste in Führung gebracht (22.). Für das Team von Joachim Löw war es der erste Sieg seit dem 2:1 gegen Schweden bei der WM.

Niklas Süle für Mats Hummels

Beim erhofften Neuaufbau zeigte die deutsche Elf erneut eine engagierte Leistung – vor allem in der ersten Halbzeit. Doch gleichzeitig wurden einige bekannte Schwächen aufgedeckt: Die Konteranfälligkeit und die mangelhafte Chancenverwertung. "Eine gewisse Unsicherheit hat man bei uns schon noch gemerkt", sagte Brandt nach dem Spiel bei RTL. "Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Aber ich bin zuversichtlich für die Zukunft." 

Im Vergleich zum Remis gegen Frankreich änderte Löw seine Startformation auf gleich fünf Positionen. Im Tor stand Barcelonas Marc-André ter Stegen anstelle von Manuel Neuer, in der Abwehr liefen mit Niklas Süle und Nico Schulz ein früherer und ein aktueller Hoffenheim-Profi auf. Linksverteidiger Schulz ist übrigens der 97. Neuling in Löws DFB-Ära. Offensiv gab der Bundestrainer Leverkusens Brandt eine Chance, zudem rückte Ilkay Gündogan in die erste Elf.

"Ich möchte sehen, dass wir eine klare Konstanz in der Defensive bekommen", hatte Löw vor der Partie gesagt. "Es gilt, die richtige Balance zu finden." Zwischen konzentrierter Abwehrarbeit, wie sie die deutsche Mannschaft gegen Frankreich über weite Strecke zeigte, und phantasievollem Offensivspiel, das in den vergangenen Monaten oft vermisst wurde.

Der Boss im Mittelfeld: Joshua Kimmich vom FC Bayern bei der deutschen Nationalmannschaft.
Der Boss im Mittelfeld: Joshua Kimmich vom FC Bayern bei der deutschen Nationalmannschaft. © imago/Revierfoto

"Wer mich kennt, der weiß, dass für mich zu den deutschen Tugenden nicht nur kämpfen, Einsatz zeigen, grätschen und Zweikämpfe gehören, sondern auch spielerische Elemente, technische Möglichkeiten nach vorne, Laufwege", so Löw.

Lupfer-Tor von Julian Brandt

Davon war in der ausverkauften Arena der TSG Hoffenheim zu Beginn eine Menge zu sehen. Deutschland drängte das peruanische Team, das von tausenden Fans aus der Heimat frenetisch angefeuert wurde, in die Defensive, spielte ideenreich und schnell nach vorne.

Nach Gündogans Pass scheiterte Marco Reus an Torhüter Pedro Gallese (2.). Auch Matthias Ginter konnte den Ball im Anschluss an eine Kroos-Ecke per Kopf nicht im Tor unterbringen (13.). Die Chancenverwertung blieb das Problem: Reus traf nach perfekter Vorlage von Werner das Tor nicht (20.). Und das rächte sich: Debütant Schulz verlor den Ball im Mittelfeld und ließ sich dann auch noch überlaufen, Advincula knallte ins kurze Eck zum 0:1. Ausgekontert – wie schon im Sommer viel zu oft bei der WM.

Die DFB-Elf reagierte wütend und kam nur drei Minuten später zum Ausgleich. Brandt veredelte ein Kroos-Zuspiel per Chip zum 1:1. Äußerst sehenswert vom Mann mit der Nummer 10! Anschließend vergaben Werner (35.) und Gündogan (38.) weitere gute Chancen.

Vereinzelte Pfiffe gegen das DFB-Team

Nach der Halbzeit ging der deutsche Sturmlauf weiter – doch vor dem Tor fehlte lange der Killerinstinkt. Brandt setzte Werner in Szene, der Leipzig-Stürmer lupfte drüber (55.). Joker Nils Petersen schoss volley vorbei (74.). Danach wurde das deutsche Spiel immer unpräziser, von den Rängen gab es vereinzelt Pfiffe.

Aufbruchstimmung? Von wegen! Aber dann kam Schulz: Der Hoffenheimer schoss von der Strafraumgrenze Richtung Tor – Keeper Gallese ließ den Ball unter seinen Armen durchrutschen. Ein am Ende glücklicher Sieg für Löw und sein Team. Am 13. Oktober geht’s mit dem zweiten Spiel der Nations League in Amsterdam gegen die Niederlande weiter.


Deutschland - Peru 2:1

Deutschland: ter Stegen - Ginter (72. Kehrer), Boateng (46. Rüdiger), Süle, Schulz - Kimmich - Brandt (70. Petersen), Kroos, Gündogan (84. Müller), Werner (88. Havertz) - Reus (46. Draxler)

Peru: Gallese - Advincula, Araujo, Santamaria, Trauco - Aquino, Yotun (76. Calcaterra) - Flores (67. Lopez), Cueva, Ruidiaz (86. Pena) - Farfan

Schiedsrichter: Robert Schörgenhofer (Österreich)

Zuschauer: 25 494 (ausverkauft)

Tore: 0:1 Advincula (22.), 1:1 Brandt (25.), 2:1 Schulz (85.)

Gelbe Karte: Advincula (73.)

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.