Joshua Kimmich im DFB-Zentrum: Eine Variante für den FC Bayern München

Gegen Frankreich darf Joshua Kimmich, eigentlich Rechtsverteidiger, im zentralen Mittelfeld ran – und macht seine Sache gegen den Weltmeister gut. Ist das auch eine Option für den FC Bayern?
Thomas Becker |
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Gegen Frankreich Abräumer im Mittelfeld: Joshua Kimmich.
Federico Gambarini/dpa Gegen Frankreich Abräumer im Mittelfeld: Joshua Kimmich.

München - Einfach war diese Aufgabe nun wirklich nicht, die Joachim Löw seinem jüngsten, kleinsten und leichtesten Defensivspieler da aufbürdete: In der ungewohnten 4-1-4-1-Aufstellung den Mann zwischen den Ketten geben, gegen so gestandene Weltklasse-Kicker wie Paul Pogba und N’Golo Kanté, wie Antoine Griezmann und Blaise Matuidi, frisch gebackene Weltmeister.

Aber der Bundestrainer wusste: Joshua Kimmich kann das. Und er wusste auch: Der will das auch unbedingt. Und nach dem durchaus ansehnlichen Nations-League-Debüt gegen Frankreichs Nobel-Truppe muss man sagen: Das wird wohl nicht Kimmichs letztes Spiel auf der Sechs gewesen sein. Zumindest was die Nationalmannschaft betrifft. (Hier geht's zum Spielbericht)

0:0 gegen Frankreich: Zweimal die Zwei für Bayern-Profis

Kimmich im DFB-Team: Versetzung oder Beförderung?

Was Bayern-Coach Nico Kovac angesichts des dezenten Sechser-Überschusses im Bayern-Kader über die Versetzung – oder ist es gar eine Beförderung? – denkt, ist bislang noch nicht überliefert. Immerhin wurden zuletzt ja mit Arturo Vidal und Sebastian Rudy zwei Mittelfeldspieler an die Konkurrenz weitergereicht.

Und dass der überaus ehrgeizige Herr Kimmich sich eine zentrale Position durchaus zutraut, das hat er ja schon mehr als ein Mal lautstark kundgetan, zuletzt wieder im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". Auf der Frage, ob er in der DFB-Elf demnächst im Mittelfeld spielen werde, antwortete Kimmich: "Bis jetzt deutet nichts darauf hin. Aber falls es so kommen sollte: Ich wäre bereit."

Und schon in Spiel eins nach dem WM-Desaster in Russland ist es so weit. Mit Kimmichs Versetzung von der Außenlinie in die Schaltzentrale des Spiels hat Bundestrainer Joachim Löw das mit Abstand markanteste Signal in Sachen Neubeginn/Umbruch gesetzt. Der flinke, gedanken- und handlungsschnelle Umschalter Kimmich statt des wuchtigen Abräumers Sami Khedira: Das ist schon mal ein Ausrufezeichen. Eines, das womöglich auch auf den deutschen Rekordmeister abstrahlt.

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Kimmich in der Zentrale: Eine Option für den FC Bayern?

Dass es Außenverteidiger des FC Bayern mitten ins Herz des Spiels zieht, ist nichts Neues. Bei David Alaba war das vor vielen Jahren so, doch zentral spielt der Österreicher nur in der Nationalmannschaft. Kein Bayern-Trainer beorderte den Linksfuß je ins Zentrum.

Auch Kimmichs ähnlich veranlagter Vorgänger Philipp Lahm musste erst jahrelang rechts und links die Außenlinie hoch und runter hetzen, bis ihn Pep Guardiola und dann auch Joachim Löw endlich mal auf die Sechs schickten, um noch mehr von seiner Spielintelligenz zu profitieren.

Es ist auch kein Zufall, dass der 23-Jährige in absehbarer Zukunft als künftiger Kapitän gehandelt wird, sowohl bei den Bayern als auch in der DFB-Elf. Über unbedingten Einsatzwillen bei gleichzeitiger Beachtung des Fairplay-Gedankens muss man einem Teamplayer wie Joshua Kimmich nämlich nichts erzählen. Und von Kleiderschränken der Marke Pogba lässt sich dieser Kämpfer sowieso nicht einschüchtern.

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