Bundestrainer Joachim Löw: Länderspielauftakt ist wichtig für WM-Saison

Die DFB-Elf kann die WM-Qualifikation bereits am kommenden Montag perfekt machen - und doch muss Bundestrainer Joachim Löw zum Start der WM-Saison einige knifflige Probleme lösen.  
von  sid
Bundestrainer Joachim Löw (links) spricht am Rande der DFB-Trainertagung in Hannover mit Journalisten.
Bundestrainer Joachim Löw (links) spricht am Rande der DFB-Trainertagung in Hannover mit Journalisten. © dpa

Die DFB-Elf kann die WM-Qualifikation bereits am kommenden Montag perfekt machen - und doch muss Bundestrainer Joachim Löw zum Start der WM-Saison einige knifflige Probleme lösen.

Hannover/München - Sein Kapitän ist verschnupft, sein Top-Stürmer gefrustet und sein Regisseur von der Rolle - doch Joachim Löw zeigt sich zum Auftakt der WM-Saison völlig entspannt.

Die Irritationen um Manuel Neuer, der Ärger von Thomas Müller oder die Formschwäche von Mesut Özil - für den Bundestrainer ebenso "Luxusprobleme" wie die "Qual" der Personalauswahl. Vor den beiden WM-Qualifikationsspielen in Prag gegen Tschechien am Freitag und am kommenden Montag in Stuttgart gegen Norwegen (jeweils 20:45 Uhr/RTL) hat Löw das große Ganze im Blick.

"Es steht ein wichtiges Jahr vor uns, da ist der Beginn sehr wichtig. Wir können uns frühzeitig für die WM qualifizieren, das ist unser Ziel, beide Spiele zu gewinnen. So werden wir in diese Woche gehen", sagte der gut gelaunte Bundestrainer am Montag am Rande der DFB-Trainertagung in Hannover.

57 Tage nach dem Triumph beim Confed Cup zeigte sich Löw in den Räumen Bach/Liszt des Sheraton Pelikan Hotels gut erholt - und voller Tatendrang. Mit zwei Siegen soll seine Mannschaft das Ticket nach Russland 2018 vorzeitig lösen, was gelingen würde, sofern "Verfolger" Nordirland Punkte lässt.

Müller und Özil in der "Wohlfühloase"

"Wir haben eine gute Auswahl an Spielern getroffen", sagte Löw über sein 24-köpfiges Aufgebot, dem 17 Confed-Cup-Sieger angehören. Nach teilweise kurzer Vorbereitung seien aber "vielleicht noch nicht alle ganz bei 100 Prozent".

Wie Kapitän Neuer. Löw hielt das Risiko, den nach monatelanger Verletzungspause erst am Samstag zurückgekehrten Stammtorhüter schon zu nominieren, für zu hoch, wie er im Kicker erklärte. Neuer aber konnte da nur bedingt folgen. Die Entscheidung sei zwar "logisch", befand der Münchner, aber "nicht unbedingt nur die Entscheidung von mir" gewesen. Er wäre "schon gerne dabei gewesen".

Neuers logischer Vertreter ist Marc-André ter Stegen, der das DFB-Tor beim Confed-Cup-Triumph in Halbfinale und Endspiel gehütet hatte - Löw aber wollte sich da noch nicht festlegen. Gesetzt sind bei ihm dagegen Müller und Özil, beide aber reisen am Dienstag mit Sorgen zum Treffen nach Stuttgart.

Beim FC Bayern seien seine Qualitäten derzeit scheinbar nicht hundertprozentig gefragt, sagte Bankdrücker Müller zuletzt. Özil sah sich nach einer erneut schwachen Leistung mit dem FC Arsenal sogar genötigt, bei den Fans um Vergebung zu bitten.

Bei Löw finden beide Sorgenkinder die viel beschworene "Wohlfühloase" vor, wenngleich der Bundestrainer seinen Stars erneut Dampf machte. Jeder Spieler, egal welche Verdienste er habe, müsse "seine Leistung bringen und kontinuierlich bestätigen", sagte Löw, der "derzeit bis zu 40 Spieler" für 23 WM-Kader-Plätze im Auge hat.

Der Konkurrenzkampf sei "vielleicht so groß wie nie. Das ist die Headline für dieses Jahr. Ich hoffe, dass ich dann bei der WM die Qual der Wahl habe." Denn, klar, dem "großen Ziel" erfolgreiche Titelverteidigung bei der Endrunde (14. Juni bis 15. Juli 2018) werde weiterhin alles untergeordnet.

"Die Spieler wissen, was ich von ihnen erwarte." Die Titel der Vergangenheit zählten da nichts mehr, "so sehr wir uns alle über die Erfolge im Sommer gefreut haben", sagte Löw.

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