Brasilien 2014: Hier entsteht Jogis Strand-WG

Der DFB errichtet sein eigenes Quartier in Brasilien – hier soll der Grundstein für den WM-Titel gelegt werden. Sechs bis sieben Spieler wohnen auf der Mega-Anlage je in einem Haus – „wie in Colleges“.
von  az
Der Blick auf die Anlage: Im März 2014 soll fertig gebaut sein.
Der Blick auf die Anlage: Im März 2014 soll fertig gebaut sein. © DFB/campobahia/dpa

Santo Andre - Eine kleine deutsche Fahne flattert im warmen brasilianischen Wind – sonst weist im „Campo Bahia“ nichts auf den prominenten Besuch hin. Im kleinen Fischerdorf Santo André am malerischen Atlantikstrand ist allenfalls zu erahnen, dass die deutsche Nationalmannschaft im kommenden Sommer von dort aus die Fußball-Welt erobern will.

Noch befindet sich die Luxus-Anlage, die der DFB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr (12. Juni bis 13. Juli) als Quartier dienen wird, im Bau. Die Fertigstellung soll erst im März 2014 erfolgen. Am 8. Juni werden Bundestrainer Joachim Löw und seine Stars ihr Basislager beziehen, in der Hoffnung, dort den Grundstein für den lange ersehnten vierten WM-Titel zu legen.

„Ich bin sicher, dass wir uns dort sehr wohlfühlen werden. Die Anlage bietet alle Möglichkeiten, die wir uns während des hoffentlich langen Zeitraums bei der WM wünschen“, sagt Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff am Freitag in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main. Dabei legte er großen Wert darauf, dass das Dorf nicht eigens für die DFB-Stars errichtet und auch „nicht nach unseren Wünschen gebaut wird“.

Im „Campo Jogi“ entsteht derzeit ein modernes, 15.000 qm großes Ressort mit 14 zweigeschossigen Häusern, Poolanlage und Wellness-Einrichtungen. Das Millionen-Projekt mit 65 Wohneinheiten realisiert das Münchner Unternehmen von Christian Hirmer.

„Wir wollten dadurch eine ganz andere Atmosphäre schaffen. Alles ist klein, aber kompakt. Es ist eine Art Wohngemeinschaft, nicht die typische Hotel-Atmosphäre. Sechs bis sieben Personen werden in einem Haus wohnen. Wie in Colleges“, erklärt Bierhoff und fügte an: „Das Miteinander ist ein wichtiger Aspekt. Man wird sich dort immer wieder begegnen. Ich bin sicher, dieses Quartier wird etwas Besonderes sein.“

Das ist es in der Tat. Um die Anlage zu erreichen, muss der komplette Tross mit einer Fähre über den Fluss Joao de Tiba übersetzen. „Sie braucht drei, vier Minuten und steht immer für uns bereit. Man kommt runter“, sagt der Teammanager. In einem Kilometer Entfernung zum „Campo Bahia werden ein Fußballplatz und das Pressezentrum errichtet. 40 Minuten entfernt befindet sich ein kleiner Flughafen, von wo aus die DFB-Auswahl zu ihren Spielen in Salvador, Recife und Fortaleza startet. Der nächste größere Ort, Porto Seguro, ist 30 Kilometer entfernt.

Die deutsche Mannschaft trifft bei der WM in der Gruppe G am 16. Juni in Salvador zunächst auf Portugal. Am 21. Juni ist Ghana der Gegner in Fortaleza. Zum Abschluss der Gruppenphase geht es in Recife gegen die von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann betreuten USA. Das WM-Finale steigt am 13. Juli in Rio de Janeiro. Angesichts der Größe des Landes sei es wichtig gewesen, „die Reisestrapazen zu minimieren“, betont Bierhoff.

Auch die Planung für die Vorbereitung haben Löw und Bierhoff nun abgeschlossen. Der Weg zum erhofften Titel beginnt nach dem letzten Bundesligaspieltag (10.5.) am 13. Mai mit einem Länderspiel in Hamburg gegen Polen. Danach steht vom 21. bis zum 31. Mai ein Trainingslager im Passeiertal in Südtirol an. Von dort geht es direkt zum zweiten WM-Test in Mönchengladbach. Für diese Partie steht der Gegner ebenso wie für die WM-Generalprobe am 6. Juni in Mainz noch nicht fest. Zuvor haben die Spieler am 3. und 4. Juni noch einmal frei. Die Abreise nach Brasilien in Jogis Strand-WG erfolgt dann am 7. Juni.

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