Blatter nicht in Millionenzahlung an Katar involviert

Ex-FIFA-Präsident Joseph Blatter bestreitet in die deutsche Millionenzahlung an Katar involviert gewesen zu sein. Er bietet seine Hilfe bei der Aufklärung der Affäre an.
von  sid
Joseph Blatter war nicht in die DFB-Zahlung nach Katar involviert.
Joseph Blatter war nicht in die DFB-Zahlung nach Katar involviert. © dpa

Frankfurt/Main - Der frühere FIFA-Präsident Joseph S. Blatter (79) war laut eigener Aussage nicht in die dubiose deutsche Millionenzahlung im Jahr 2002 nach Katar involviert. "Ich auf alle Fälle nicht. Ich bin nicht eingespannt gewesen", sagte der Schweizer im sid-Interview.

Warum das Organisationskomitee der WM 2006 vor 14 Jahren zehn Millionen Schweizer Franken über die Umwege eines Kontos von Franz Beckenbauer mutmaßlich in Richtung des Skandal-Funktionärs Mohamed bin Hammam überwiesen hat, bleibt damit weiter offen. "Ich weiß es nicht", sagte Blatter mit Blick auf den Untersuchungsbericht der Wirtschaftskanzlei Freshfield, der am vergangenen Freitag vorgestellt worden war.

 

Blatter wusste von Rücküberweisung an Dreyfus

 

In der Version der damals Verantwortlichen um WM-OK-Chef Beckenbauer dienten die umgerechnet 6,7 Millionen Euro als Vorleistung, damit der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vom Weltverband FIFA einen Zuschuss in Höhe von 170 Millionen Euro bekommt. Überwiesen wurde aber an eine Firma in Katar, nicht an die FIFA.

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Weil am Ende Robert Louis-Dreyfus das Geld vorgestreckt hatte, erfolgte 2005 eine allerdings absichtlich falsch deklarierte Rückzahlung an den inzwischen verstorbenen Ex-Boss des Sportartikelherstellers adidas über den Umweg der FIFA. Von diesem Vorgang hatte Blatter Kenntnis.

 

Blatter bietet Hilfe bei Aufklärung an

 

Der Ex-Präsident der FIFA, der sich nicht weiter zur WM-Affäre äußerte, kündigte am Dienstag jedoch an, jetzt doch etwas zur Aufklärung der Affäre beitragen zu wollen. Bislang hatte der für sechs Jahre suspendierte Funktionär eine Zusammenarbeit mit Freshfields abgelehnt.

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"Ich wurde während der Untersuchung angefragt, aber ich war als gewählter Präsident suspendiert - deshalb habe ich damals beschlossen, mich nicht zu äußern. Wenn sie jetzt auf mich zukommen und mir Fragen stellen, werde ich Antworten geben."

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