Bilder: Hier empfängt Papst Franziskus die deutsche Nationalelf

Papst Franziskus empfängt im Vatikan die deutsche Nationalmannschaft – zum WM-Sieg von 2014 schweigt der Argentinier. "Der Papst hat uns alle erreicht", sagt Bundestrainer Joachim Löw. Die Bilder.
von  ps/az
Der Tross der deutschen Fußball-Nationalmannschaft trifft zur Privataudienz bei Papst Franziskus ein. Hier begrüßt der Papst Bundestrainer Joachim Löw (links). Hinten DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Die Bilder.
Der Tross der deutschen Fußball-Nationalmannschaft trifft zur Privataudienz bei Papst Franziskus ein. Hier begrüßt der Papst Bundestrainer Joachim Löw (links). Hinten DFB-Teammanager Oliver Bierhoff. Die Bilder. © GES/Augenklick

Rom - Das haben sie sich dann doch nicht getraut beim DFB: Papst Franziskus, einem Argentinier, einem leidenschaftlichen Fußball-Fan, ein Original-Trikot vom Weltmeisterschafts-Sieg 2014 zu überreichen.

Am "perfidesten" wäre es gewesen, diese milde Gabe aus den Händen von Mario Götze zu servieren, dem Siegtorschützen, der in jenem einen Moment in der Verlängerung des Finals in Rio de Janeiro der Welt andeutete, er könnte tatsächlich einmal besser werden als Lionel Messi.

Die Geschichte widerlegte derartige Prophezeiungen. Und so schenkte die DFB-Delegation bei ihrer Privataudienz beim Oberhaupt der katholischen Kirche am Montagmorgen ab 8.21 Uhr in den heiligen Räumen des Vatikan ein aktuelles Trikot der Nationalelf, ganz unverfänglich.

In der Galerie oben gibt's die Bilder!

Gerahmt mit den Unterschriften aller deutschen Spieler, versehen mit dem Slogan "Fußball verbindet uns". Das zweite Präsent: ein bemaltes Tuch, kein rotes. Es stammt von Kindern und Jugendlichen des Hauses „Manus“, einer von der Stiftung des DFB-Kapitäns Manuel Neuer betriebenen Einrichtung. Der Bayern-Torhüter fehlte, war aber wie auch Thomas Müller und der damalige Wahlbayer Götze im Oktober 2014 nach dem 7:1 beim AS Rom mit dem FC Bayern im Vatikan empfangen worden.

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Im Gegenzug erhielten die Besucher vom Papst einen gesegneten Rosenkranz oder eine Medaille überreicht. Plus warme Worte. „Siege im Fußball sind immer Mannschaftssiege. Ihre Mannschaft definiert sich über diese Qualität“, sagte Franziskus auf Italienisch. Zum verlorenen WM-Finale der Argentinier 2014 kein Wort.

 

 

Und der WM-Finaltorschütze von 2014? Der Tränenbringer der Argentinier? Götze twitterte ein Foto, das ihn beim Handshake mit dem Papst zeigt und schrieb: "A very special moment in my life." Ein ganz besonderer Moment in meinem Leben. 20 Minuten dauerte der Empfang im Apostolischen Palast des Vatikans.

"Der Papst hat uns alle erreicht", sagte Bundestrainer Joachim Löw am Nachmittag in Mailand, "es war sehr bewegend und beeindruckend, für jeden einzelnen ein besonderes Erlebnis. Einmal im Vatikan zu sein, war außergewöhnlich schön."

"Der Termin mit Fußballern hat sein Herz geöffnet"

Der DFB-Tross war mittags weiter in die Lombardei geflogen, um sich auf das Testländerspiel am Dienstag (20.45 Uhr, ARD live) in Mailand gegen Italien vorzubereiten. Verbandspräsident Reinhard Grindel, der eine Grußadresse an Franziskus ("Unsere Mannschaft steht für Vielfalt. Wir empfinden Vielfalt als eine Stärke, wenn sie auf Toleranz und Respekt begründet ist") richtete, berichtete hinterher: "Der Papst hat uns die Begegnung sehr leicht gemacht. Die Herzlichkeit, die Freundlichkeit ist ansteckend. Der Termin mit Fußballern hat sein Herz geöffnet. Ein Moment, den keiner von uns in seinem Leben vergessen wird."

 

 

Mats Hummels zum Beispiel. "Für mich war es das erste Mal, dass ich Teile des Vatikans gesehen habe - sehr beeindruckend. Ich kannte den Papst nur aus dem Fernsehen oder von Fotos, es war daher eine unwirkliche Begegnung", sagte der Innenverteidiger des FC Bayern.

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Zwei Nächte hatte die Nationalelf in Rom verbracht, im Touri-Modus. Ein willkommenes Teambuilding-Event. Der Papst (79) ist übrigens Fan des argentinischen Klubs CA San Lorenzo und zahlt sogar seine Mitgliedsbeiträge - dabei müsste er das als Ehrenmitglied eigentlich nicht. Das ist er auch beim TSV 1860. „Also auch des DFB“, klärte ihn Grindel auf, „ich habe ihm gesagt, dass er somit auch Weltmeister ist.“ Franziskus soll geschmunzelt haben. Nicht über 1860.

 

 

 

 

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