Bale braucht "extra Erholung", Portugal bangt um Pepe
Vor dem EM-Halbfinale Portugal gegen Wales sind zwei Schlüsselspieler angeschlagen. Die Iberer müssen um Innenverteidiger Pepe zittern, beim EM-Debütanten setzt Gareth Bale im Teamtraining aus. Für den Superstar geht es um mehr als Bale gegen Ronaldo.
Dinard - Der walisische Superstar Gareth Bale trainiert nur individuell, Portugals gefürchteter Innenverteidiger Pepe muss sogar ganz aussetzen. Kurz vor dem Halbfinale zwischen dem EM-Debütanten und dem Finalisten von 2004 am Mittwoch in Lyon (21 Uhr, live in der ARD) sind in beiden Teams Schlüsselspieler angeschlagen.
Zumindest Bale spielte die Sorgen um seinen Fitnesszustand am Montag herunter. "Es war nur ein Tag extra Erholung", sagte der Stürmer, nachdem er nicht mit dem Team trainierte. "Du wirst etwas steif nach den Spielen, deshalb brauchte ich etwas mehr Erholung. Es gibt keine Sorgen und wir machen normal weiter."
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Der medizinische Stab hat einen besonderen Blick auf den wichtigsten Mann, der vergangene Saison mehrfach mit Muskelverletzungen gefehlt hatte. Für Portugal hatte Pepe, Teamkollege von Bale bei Real Madrid, sogar mit Oberschenkelproblemen komplett im Training gefehlt. Der Verband bezeichnete dies als "reine Vorsichtsmaßnahme".
Bale contra Ronaldo
"Zuerst ist er ein fantastischer Spieler, er ist unglaublich für Real Madrid, sehr professionell und ein großartiger Mann, der sehr gut zu mir ist", schwärmte Bale vom 33-Jährigen. "Er wäre ein großer Verlust, sollte er nicht fit sein, aber wenn er spielt, macht er es uns sehr schwierig."
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Für Bale ist die Partie mehr als nur das viel erwartete Superstar-Duell mit seinem Real-Offensivpartner Cristiano Ronaldo. "Es geht nicht um zwei Spieler, jeder weiß das, es geht um zwei Nationen, elf Mann gegen elf Mann", sagte der 26-Jährige.
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— Gareth Bale (@GarethBale11) 4. Juli 2016
"Er ist ein fantastischer Spieler, jeder weiß, was er leisten kann, aber wir sprechen darüber, was wir als Team zeigen." Dabei müssen die Waliser allerdings auf zwei wichtige Stützen verzichten, Mittelfeld-Motor Aaron Ramsey fehlt ebenso wie Ben Davies gelbgesperrt. "Es ist entsetzlich", sagte Bale dazu und kritisierte die Vorschrift, dass auch nach zwei Verwarnungen in fünf Spielen ein Bann für das Halbfinale erfolgt.
"Die Regeln sind schwer zu akzeptieren. Manchmal würdest du dir wünschen, dass in dieser Turnierphase die Gelben Karten gestrichen werden."
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— Cristiano Ronaldo (@Cristiano) 4. Juli 2016
In der Partie, bei der der potenzielle Finalgegner der deutschen Mannschaft bestimmt wird, gibt es nach Ansicht von Portugals Mittelfeldspieler André Gomes "keinen Favoriten". "Wir erwarten ein starkes, aggressives walisisches Team", sagte er in Marcoussis.
"Ich kenne die Spielweise britischer Teams gut, aber auch wir haben unsere Waffen", ergänzte der 22-Jährige, der zuletzt angeschlagen war, am Montag aber mit dem Team trainierte. "Ich hoffe, das ich im nächsten Spiel zum Einsatz kommen kann", sagte Gomes.