Angst-Gegner für die DFB-Elf: Teams im Check

Argentinien, Brasilien, Italien, Holland, England, oder Frankreich? Spanien ist raus, Deutschland ist in Topform. Klappt es mit dem vierten WM-Titel? AZ macht Gegner-Check
von  Patrick Strasser
Wer wird Weltmeister? Die Fragen aller Fragen. Thomas Müller und Lukas Podolski jubeln nach dem Portugal-Spiel.
Wer wird Weltmeister? Die Fragen aller Fragen. Thomas Müller und Lukas Podolski jubeln nach dem Portugal-Spiel. © dpa

SANTO ANDRÉ - Wie schlägt man Spanien? Wie kommt man beim DFB endlich über diesen Furien-Fluch hinweg? Bei der WM 2010 scheiterte Bundestrainer Joachim Löw mit den Seinen im Halbfinale an Spanien – 0:1. Im EM-Finale 2008 gab’s ebenfalls ein 0:1. Endstation „La Furia Roja“, die spanische Kurzpassbestie. Doch das spanische Tiki-Taka ist seit Mittwoch entthront. Chile hat durch das 2:0 Joachim Löw aus der Bredouille geholfen. Spanien ist raus, der Angstgegner eliminiert. Was der FC Bayern – zumindest bis in den April – für Real Madrid war, eine „Bestia Negra“, das war Spanien für das DFB-Team: die „Bestia roja“. Und nun? Ist der Weg zum Titel in Brasilien frei? Die starken Chilenen besiegte die DFB-Elf im März bei einem Test mit 1:0.

News zur WM 2014

„Wir haben den besten Kader, den eine deutsche Nationalmannschaft je hatte. Und deshalb sind wir klarer Mit-WM-Favorit“, hatte Bayerns Markenbotschafter und 74er-Weltmeister Paul Breitner vor der WM gesagt. Nach dem furiosen Auftakt gegen Portugal schwärmt das Ausland mehr von der DFB-Elf als die – noch – skeptischen Deutschen.

Lesen Sie hier: Löws "Härtefälle": Klose und Schweinsteiger

Die traditionell erstarkende Turniermannschaft hat ohnehin das leichtere Tableau, im Achtelfinale wartet Belgien – oder wahrscheinlicher als Gruppenzweiter: Russland oder Südkorea, eventuell Algerien. Machbar. Pflicht sogar. Im Viertelfinale ging es gegen Argentinien. Da war doch was. Eben. Gibt es nun überhaupt noch Angstgegner?

Die AZ macht den Angstgegner-Check mit den Favoriten, wie ist die DFB-Bilanz?

Argentinien

Gerne genommen. Bei den letzten beiden Weltmeistersschaften traf man sich im Viertelfinale. In Südafrika 2010 überrannte man die Maradona-Truppe mit 4:0, bei der Sommermärchen-WM 2006 hielt Jens Lehmann das 5:3 im Elfmeterschießen fest. Die Gesamt-Bilanz ist negativ: In 20 Duellen gab es sechs Siege und neun Pleiten.

Brasilien

Auf den Gastgeber kann Deutschland frühestens im Halbfinale treffen. Ein Grund zum Fürchten? Für wen? Zuletzt besiegte man Neymar bei einem Test im August 2011 mit 3:2. Der einzige WM-Vergleich war das Finale 2002 in Japan (0:2). Die Gesamtbilanz ist noch negativer als gegen Argentinien: In 21 Duellen verlor man 12 Mal – bei nur vier Siegen.

Italien

Ebenfalls frühestens der Gegner im Halbfinale – oh, oh. Warschau 2012, Dortmund 2006. Einst Grosso/Del Piero, vor zwei Jahren der Doppelpack von Balotelli. Wie Spanien steht auch Italien für das Scheitern in der Löw-Ära. Der letzte Sieg gegen Italien? 19 Jahre her, im Juni 1995 gab’s ein 2:1. Und insgesamt? 32 Duelle, sieben Siege, 15 Pleiten.

Holland

Ganz stark sind Robben & Co. drauf, aber historisch gesehen kein Angstgegner. Wer drei WM-Finals verliert (1974 gegen Deutschland), kann keine „Bestia oranje“ sein. 15 DFB-Siege in 40 Partien, nur zehn Niederlagen. Bei der EM 2012 siegte man 2:1. Andersrum: Löw & Co. sind die Angstgegner der Van-Gaal-Truppe.

England

Ein Ex-Angstgegner. Im WM-Achtelfinale 2010 gab’s ein 4:1 samt Wembley-Vergelt’s-Tor. Aber: In 33 Duellen setzte es 15 Niederlagen und nur 12 Siege.

Frankreich

Auch die Bilanz ist negativ. Elf Pleiten in 25 Spielen (nur acht Siege) – mon dieu! Aber: Das 2:1 im Februar 2013 in Paris gilt als eines der besten Länderspiele der Löw-Ära.

Lesen Sie hier: Das Phänomen Thomas Müller: So tickt er

 

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.