Frank Wörndl und sein Olympia-Moment: Blechhelm mit Leder
Der Slalom ist mir gar nicht so in Erinnerung, dafür aber der erste olympische Super-G, bei dem wir vier deutschen Fahrer allesamt ausgeschieden sind.
Medaillenkandidat Markus Wasmeier fädelte gleich am ersten Tor ein. Ich kam mit Startnummer 50, hatte in der Quali ein paar Spezialisten rausgefahren und dort eigentlich nichts zu suchen.
"Mein Helm entsprach nicht mal der Olympia-Norm"
Davor war ich ein paar Europacups gefahren und hatte nur so einen alten Blechhelm mit Leder drumherum. Der entsprach nicht der Olympia-Norm, und so hat man einem sogenannten Exoten den Helm für mich weggenommen.
Nachdem die drei anderen Deutschen vor mir ausgeschieden waren, lagen alle Hoffnungen auf mir. Die Trainer meinten: "Ausfahrt Steilhang links bleiben, sonst springst am Tor vorbei!"
Ich meinte nur: "Lasst's mich in Ruhe, ich bin nervös genug! Ich hab' doch den Girardelli vorbeifahren sehen!"
Einer für alle, alle für Einen
Ich hatte Top-Zwischenzeiten, komme an besagte Stelle, bin einen Moment unsicher, halte mich zu weit rechts - und springe am Tor vorbei. Im Ziel fragte ein Sportreporter, was bloß los war, und ich meinte nur: "Herbert, geschlossene Mannschaftsleistung!"
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