Felix Neureuther gibt in Kitzbühel Gas
Kitzbühel - Vergangene Woche galoppierten auf der Wiese hinter dem Kitzbüheler Country Club in Reith noch edle Rassepferde beim "Polo on snow". Doch wenn der Weltcup-Zirkus der Skifahrer zu Gast ist, dann läuft das Leben rund um den Wilden Kaiser einen Tick schneller ab, mit ein paar mehr Pferdestärken.
So auch beim SuperQ, dem etwas anderen Wettkampf, den sich ein Ingolstädter Autohersteller ausgedacht hat: ein Slalom auf Eis und Schnee mit 580 PS starken Rallye-Boliden – genau das Richtige für Speed-Junkies wie Felix Neureuther und Co.!
Bevor er sich am Sonntag wieder mit seinen Konkurrenten am Ganslern-Hang um den Slalomsieg streiten wird, legte Deutschlands bester Skifahrer am Lenkrad schon mal vor. Unter Anleitung der schwedischen Rennprofis Mattias Ekström und Edward Sandström lieferten sich die Ski-Stars heiße Duelle.
Sehen Sie hier die Bilder: Scheibers Horror-Sturz auf der Streif
Für Neureuthers Spezl Ted Ligety (USA), den Ski-Freestyler Jon Olsson (Schweden) und den Youtube-Star und Street-Trial-Profi Danny MacAskill (Großbritannien) war schon im Halbfinale Schluss, ebenso für den Gesamt-Weltcupsieger Marcel Hirscher. Der Österreicher musste sich seinem Lieblingsgegner Neureuther geschlagen geben. Im Sommer bei einem Auto-Rennen auf dem Spielberg-Ring hatte Hirscher noch die Nase vorn gehabt.
SuperQ-Initiator Ekström meinte zu den Fahrkünsten der Pistencracks: "Ich war überrascht, wie schnell die Jungs gelernt haben und auf welch hohem Niveau sie gefahren sind. Als Beifahrer neben ihnen zu sitzen hat meinen Puls allerdings ganz schön beschleunigt."
Sehen Sie hier: Gössner als Zehnte beste deutsche Biathletin in Antholz
Die-Ski-Asse bekamen jeweils einen Race-Profi auf den Beifahrersitz. Neben Neureuther saß der Enduro-Fahrer Tadeusz Blazusiak (Polen), neben Henrik Kristoffersen (Norwegen) saß der MotoGP-Star Andrea Dovizioso (Italien) – und der sollte das Zünglein an der Waage spielen. Im Finale hatte nämlich der Garmischer nach einem Fehler von Kristoffersen am letzten Tor die Nase vorn, bei den Motorsportlern lag Dovizisoso vorn.
Im entscheidenden Stechen saßen die Skifahrer dann auf dem Beifahrersitz. "Das war verrückt", sagte Kristoffersen. "Andrea hat noch Gas gegeben, als ich schon längst gebremst hätte. Eine beeindruckende Erfahrung, ein solches Auto zu fahren. Es ist mein erster Sieg in Kitzbühel – vielleicht kann ich ihn am Sonntag im Slalom wiederholen."
Da wird Felix Neureuther allerdings etwas dagegen haben. Vom Auto-Slalom war der Freund des sportlichen Fahrens natürlich hellauf begeistert: "Mit solchen Autos gegeneinander zu fahren, ist einzigartig – und das auf einer Strecke, auf der man sich austoben kann. Ein unglaubliches Erlebnis! Ich hoffe, den SuperQ gibt es ab jetzt jedes Jahr!"
Daraus wird wahrscheinlich nichts, jedenfalls nicht auf der Wiese beim Country Club. Dort soll angeblich demnächst gegolft werden.
Neureuther angeschlagen: "Doofer Zeitpunkt"
Skirennfahrer Felix Neureuther geht gesundheitlich angeschlagen in den Slalom bei den Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. "Ich bin krank und habe mich noch nicht vorbereiten können", berichtete Neureuther am Donnerstag in Kitzbühel mit kratziger Stimme und verschnupfter Nase.
"Das ist jetzt ein doofer Zeitpunkt, um krank zu werden, weil jetzt mit Kitzbühel und Schladming und danach Garmisch wichtige Rennen anstehen."
Der Slalom steht für Sonntag im Programm. Zuvor geht es für die Speedfahrer am Freitag im Super-G und der Kombination und am Samstag in der Abfahrt um Weltcup-Punkte.
- Themen:
- Felix Neureuther