Feindbild Bayern: Pesic schlägt zurück
München - Verunglimpft, angeprangert, angefeindet. So fühlt sich Marko Pesic dieser Tage. Doch jetzt holt der Sportdirektor der Basketballer des FC Bayern zum Gegenschlag aus. Er will das Feindbild FC Bayern, das die anderen deutschen Bundesliga-Vereine so gerne strapazieren, nicht länger so stehen lassen, er will nicht länger schweigen, wenn der Tabellenführer als Talentgrab abgestempelt wird: Als Verein, der die jungen Deutschen holt, diese dann aber auf der Bank versauern lässt.
„Oldenburg, Berlin, alle sprechen über deutsche Spieler. Ich weiß nicht, wie viele Spieler sie in den letzten Jahren herausgebracht haben, aber bei uns spielen sie und entwickeln sich!“, poltert Pesic vor dem Euroleague-Spiel gegen ZSKA Moskau (Donnerstag, 20 Uhr, Audi-Dome).
Pesic gegen den Rest der Liga! „Der Grundtenor ist, dass deutsche Spieler nur zu Bayern kommen, damit sie nicht woanders spielen. Aber das stimmt nicht!“ Vielmehr habe sich eine Mannschaft entwickelt – so Pesic –, „in der deutsche Spieler eine wichtige Rolle spielen. Vor zwei Jahren lief alles über Jared Homan, Je'Kel Foster und wie sie alle heißen. Jetzt spielen Heiko Schaffartzik, Robin Benzing, Lucca Staiger und Yassin Idbihi eine wichtige Rolle.“
Einmal in Fahrt, legte Pesic nach. „Wer die erste Hälfte gegen Real Madrid gesehen hat, konnte erkennen, wie wichtig Schaffartzik und Staiger sind“, sagt Pesic. Das Konzept der Bayern: „Wir wollen maximalen Erfolg in gewissen Leitplanken. Zum Beispiel, dass in der Liga nur sechs ausländische Spieler erlaubt sind.“ Heißt im Umkehrschluss aber nicht, sich um die ausländischen Topstars herum, irgendwie ein Team zu basteln.
Das Vorbild sei Real Madrid: „Sie haben zwar gute Ausländer im Team, aber dominierende, einheimische Spieler“, so Pesic, „wir werden unseren Weg in eine ähnliche Richtung gehen.“ Dabei sei der FC Bayern schon ein gutes Stück vorangekommen, aber „das ist eine Entwicklung, die von keinem wahrgenommen wird“.