Nach dem Galatasaray-Spiel: Die Schattenseite des Spitzensports

Istanbul-Fans randalieren beim Spiel gegen den FC Bayern Basketball: Die Vorfälle und die möglichen Konsequenzen.
Julian Galinski |
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Laut, fanatisch – und nicht zimperlich mit dem Hallen-Inventar: Die Hinterlassenschaft der Fans von Galatasaray Istanbul.
sampics/Augenklick Laut, fanatisch – und nicht zimperlich mit dem Hallen-Inventar: Die Hinterlassenschaft der Fans von Galatasaray Istanbul.

MÜNCHEN Mit 66:72 unterlagen die Basketballer des FC Bayern am Donnerstagabend gegen Galatasaray Istanbul – eine empfindliche Pleite im Kampf um das Viertelfinale. Denkwürdig war der Abend aber nicht nur wegen der katastrohalen Dreierquote der Bayern von 16,7 Prozent. Sondern weil der Audi Dome erstmals im vollen Umfang die Schattenseiten von internationalen Spitzenspielen kennenlernte.

Die AZ klärt die wichtigsten Fragen.

Was war passiert? Die Polizei spricht von 90 zestörten Stühlen und einer herausgerissenen Wandabdeckung im Audi Dome, zudem wurden drei türkische Fans vorübergehend festgenommen: Zwei hatten einen Ordner verletzt, einer einem Bayern-Fan den Schal geraubt. Zudem flog vor dem Spiel ein Böller in der Halle.

Lesen Sie hier: Die Polizeimeldung zum Spiel

Wie beurteilt der FC Bayern die Vorfälle – und was sagen die Galatasaray-Fans? „Die Beschädigungen sind ärgerlich, weil sie erneut unsere Mitarbeiter zusätzlich beanspruchen und den insgesamt sehr positiven Eindruck der stimmungsvollen Atmosphäre trüben. Wir waren vor dem Spiel bereits mit Galatasaray wegen des Themas in Kontakt und sind es auch jetzt. Wir überlassen aber der Euroleague die Bewertung des Vorgangs und werden sie mit den Fakten versorgen“, sagt Medienchef Andreas Burkert. Ibrahim Bayram, Europa-Koordinator der Galatasaray-Fans „ultrAslan“ erklärt, dass die Mitglieder seiner Organisation sich an die Absprachen mit den Bayern hielten. „Niemand wollte vorsätzlich etwas zerstören. Wir feiern und feuern unsere Mannschaft an. Zur Auseinandersetzung mit dem Ordner kam es durch einen einzelnen Betrunkenen.“

Was hatten die Alditüten-Choreografie und der Schriftzug „Aldi grüßt Neukunden“ zu bedeuten? „Das war unsere Revanche für 1997“, sagt Bayram. „Damals hatten Bayern-Fans in der Champions-League türkische Anhänger mit den Tüten beleidigt und sie als arm dargestellt. Nun wollten wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen: In Deutschland gibt es mittlerweile viele türkische Arbeitgeber, sogar türkische Politiker. Wir sind nicht mehr so arm – und viele Deutsche gehen zum Discounter.“

Droht Galatasaray eine Strafe? Ja! Möglich, dass die Euroleague ein Heimspiel ohne Zuschauer anordnet.

Nun kehrt für die Bayern erst einmal für ein paar Tage Liga-Alltag ein: Am Samstag geht es zum Mitteldeutschen BC nach Leipzig – ein Sieg ist für den Tabellenführer dort Pflicht.

 

 

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