Schwung statt Schwere für FC-Bayern-Basketballer in Heidelberg
München/Mannheim - Endlich wieder mal die eigenen vier Wände sehen, sich zu Hause erholen, endlich wieder mal im eigenen Bett schlafen. Nach einem Jahresauftakt im Dauerreisemodus zwischen Madrid, Berlin, Athen und Heidelberg sehen die Bayern-Basketballer einer Woche mit zwei Heimspielen in der Euroleague entgegen. Das allein hellt das Gemüt schon auf.
"Waren in der Bringschuld": Bayern antwortet eindrucksvoll auf Piräus-Pleite
Noch gelöster ist die Stimmung aber, weil die Mannschaft von Trainer Gordon Herbert vor der Heimreise die Muskeln spielen ließ und allen Skeptikern zeigte, dass in der Meisterschaft kein Weg am Titelverteidiger vorbeiführt, wenn er auf der Höhe ist.
Und das waren die Münchner beim 87:59 gegen die Academics Heidelberg am Sonntag vor 14.713 Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena, in die das Überraschungsteam aus der Kurpfalz für das Topspiel ausgewichen war. "Das war eine wirklich gute Antwort der Mannschaft", lobte der Weltmeistercoach.
Eine Antwort, die nach der 69:112-Packung bei Olympiakos Piräus aber auch nötig war, fand Routinier Elias Harris. "Wir waren in der Bringschuld, jeder hatte einen hohen Fokus. Es war an der Zeit, dass wir den ersten Sieg in diesem Jahr einfahren", sagte der 35-Jährige.
Nach den drei teils empfindlichen Pflichtspiel-Schlappen zuvor, die den FCBB gerade in der Königsklasse unter Druck setzen, soll der Erfolg nun Signalwirkung haben.
FCBB-Boss Pesic bleibt cool: "Ich und wir verfallen jetzt nicht in Depression"
"In den Heimspielen stehen wir sowieso besser da", verwies Weltmeister Niels Giffey auf die Top-Bilanz in eigener Arena: "Ich hoffe, da kommt ein bisschen mehr Flow, denn es kommt schon Frustration rein, wenn du so verlierst. Das war in Athen bitter."
Und hinterließ auch bei Coach Herbert Eindruck. Man sei in Griechenland "beschämt" gewesen von dem mauen Auftritt, sagte er. Vergessen – jedenfalls, solange sich Ähnliches nicht wiederholt.
Geschäftsführer Marko Pesic ist ohnehin der Auffassung, man sollte emotional die Balance, die Mitte halten. "Ich bin im Oktober, November, Dezember nicht in Euphorie verfallen", erläuterte der 48-Jährige bei Dyn, "und ich und wir verfallen jetzt nicht in Depression, wenn es mal ein, zwei Wochen nicht so läuft oder man ein paar Spiele verliert."
Euroleague-Doppelpack im SAP Garden gegen Monaco und Bologna
Ein bisschen mehr Schwung statt Schwere würde den Bayern die nächsten richtungweisenden Wochen aber gewiss erleichtern. Am Mittwoch gegen die AS Monaco (20.30 Uhr) und am Freitag gegen Virtus Bologna (20.30 Uhr) könnte der Aufwind entstehen. "Wir dürfen uns nicht ausruhen, es ist ganz wichtig, dass das jeder versteht", forderte Harris und ergänzte nach der Rückeroberung der BBL-Tabellenführung: "Das war ein Schritt in die richtige Richtung."
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