Königsklasse first: FC Bayern Basketball legt Fokus auf die Euroleague

Der FC Bayern Basketball durchlebt gerade eine schwierige sportliche Phase. Trainer Gordon Herbert denkt darüber nach, zu Gunsten der Euroleague in der BBL Leistungsträger zu schonen.
Ruben Stark
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Legt den Fokus klar auf die Euroleague: FCBB-Coach Gordon Herbert.
Legt den Fokus klar auf die Euroleague: FCBB-Coach Gordon Herbert. © IMAGO

München - Die Euroleague-Luft wird dünner für den FC Bayern Basketball im Rennen um eine Playoff-Teilnahme - und weil das so ist, denkt Trainer Gordon Herbert über eine klare Priorisierung nach. Königsklasse first könnte das Münchner Prinzip der kommenden Wochen lauten, um die Qualifikation für die Endrunde nicht ganz bewusst leichtfertig aufs Spiel zu setzen.  Auch wenn von einer Liga-Zurückhaltung am Sonntagnachmittag beim fulminanten 87:59-Erfolg im Spitzenspiel in Heidelberg auf Münchner Seite nichts zu sehen war. Aber die BBL ist nun mal nicht die Euroleague. 

FC Bayern hat komfortable Situation in der Euroleague verspielt

Schwer genug wird es allemal in der europäischen Elite-Liga, dazu trug die 69:112-Klatsche am Freitagabend beim neuen Tabellenführer Olympiakos Piräus und das damit verbundene Abrutschen auf Rang zehn mit 11:9-Siegen bei. Nur ein Erfolg aus den vergangenen fünf Spielen hat die einst komfortable Situation sturzflutartig hinweggespült. Der Druck steigt, und offenbar auch die Anspannung.

Weltmeistercoach Herbert legte in Griechenland am Ende der TV-Übertragung ein denkwürdiges Sechs-Sekunden-Interview hin. Zwar lächelte er die Fragestellerin noch freundlich an, aber machte sofort auf dem Absatz kehrt, nachdem er kurz und bündig gesagt hatte: "Wir hätten da sein müssen." Dieser Eindruck zahlt auf den Befund der letzten Tage ein, den Herbert diagnostiziert hatte. "Wenn man Einsatz, Mannschaftsspiel und Einstellung coachen muss, dann hat man ein Problem. Uns geht es gerade ein bisschen so", machte der 65-Jährige deutlich, um anzufügen: "Wir werden uns da rausarbeiten."

 

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Herbert-Truppe stehen harte Wochen bevor

Wie lange das aber dauert, ist ein bisschen rätselhaft, denn womöglich liegt es auch an der Fitness von Nick Weiler-Babb. Sollte der bisher so starke und derzeit am Daumen verletzte Taktgeber nächste Woche gegen Monaco (Mittwoch) und Bologna (Freitag) wieder auflaufen können, ist das unter Umständen einzig nötige Impuls für die Trendumkehr. Aber was, wenn es noch nicht wieder reicht?

Gegen Piräus wurde jedenfalls ersichtlich, dass Herbert seinen Spielern Pausen zu verschaffen versucht, wann immer es möglich ist. Als Olympiakos immer weiter enteilt war, schlug sich das in der Einsatzzeit nieder. Kein Bayern-Profi kam auf deutlich über 20 Minuten auf dem Parkett. Die Maßnahme galt dabei auch, aber eher weniger der Rücksicht auf das Bundesliga-Spitzenduell am Sonntag bei den Academics Heidelberg, sondern vielmehr den anschließenden Euroleague-Auftritten.

Der Super-Star im Team des FC Bayern Basketball: Carsen Edwards.
Der Super-Star im Team des FC Bayern Basketball: Carsen Edwards. © IMAGO

Bayern-Coach Herbert: "Es ist egal, wenn wir Zweiter, Dritter oder Vierter sind"

Denn gibt es nicht rasch wieder Erfolgserlebnisse in der Königsklasse, wird der FCBB weiter durchgereicht. Zu eng liegt das Feld beisammen, lediglich zwei Siege trennen Platz vier und zwölf im Moment. In der BBL dagegen ist es eher unerheblich, ob die Bayern an Platz eins stehen oder nicht, die Playoffs wird der Titelverteidiger mit großer Wahrscheinlichkeit allein aufgrund seiner individuellen Klasse auf einer der vorderen Positionen erreichen.

"Auch wenn es gut wäre, als Erster in der BBL abzuschneiden, es ist egal, wenn wir Zweiter, Dritter oder Vierter sind", sagte Herbert. Was er meint: Erst wenn die Meisterschafts-Endrunde im Frühling startet, muss sein Team in Top-Verfassung sein.Diesen Luxus kann sich der deutsche Double-Sieger in Europa nicht leisten, da werden Formschwankungen umgehend teuer bezahlt. Also sprachen Herbert und sein Trainerteam darüber, ob man nicht die eine oder andere BBL-Niederlage mit Blick auf die großen Saisonziele riskieren solle, um immer wieder Leistungsträger zu schonen.

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"Vielleicht nehmen wir ein paar Spieler aus der zweiten Mannschaft mit nach Heidelberg", kündigte Herbert an. Das blieb zwar aus, aber allein der Gedanke zeigte, wie ernst die Euroleague-Lage ist. "Wenn wir in die Playoffs kommen wollen, dann sind das jetzt große und wichtige Spiele", betonte der Coach noch. Auch dieser Satz betraf keineswegs den nationalen Wettbewerb.

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