Marko Pesic warnt vor Bonn: "Das gefährlichste Spiel!"
München - Zwei Siege haben die Bayern schon, jetzt können sie im Audi Dome den Halbfinal-Sack zu machen. Alles andere als ein 3:0-Sweep wäre schon fast eine faustdicke Überraschung. Grund genug für Marko Pesic, vor dem dritten Halbfinal-Duell am Samstag (18 Uhr) den Mahner zu geben - und eine bayerische Bestleistung einzufordern.
Trainer und Geschäftsführer warnen vor Leichtsinnigkeit
"Alle denken, dass Bayern München nur auftreten muss und Bonn wird dann umfallen. Aber das Gegenteil kann passieren", warnt der FCBB-Geschäftsführer und zieht dafür seine eigene Vergangenheit heran: "Mit meiner Erfahrung als Spieler weiß ich ganz genau: Es ist das gefährlichste Spiel!" Damit bläst der Bayern-Boss in dasselbe Horn wie Trainer Andrea Trinchieri, der ebenso gewissenhaft wie eindringlich vor den Baskets aus Bonn gewarnt hatte.
Auch Pesic sprach dem Kontrahenten ein dickes Lob aus. "Bonn hat eine herausragende Saison gespielt und sie werden wie in Spiel zwei noch einmal alles versuchen, mit allen Mitteln das Spiel zu gewinnen", meinte der einstige deutsche Nationalspieler: Deshalb braucht es die beste Leistung dieser Serie."
Alles geben, lautet die Devise
Nicht nachlassen also, vielmehr nach zwei mehr oder weniger knappen Erfolgen (80:68, (82:81) noch mal einen drauflegen, schließlich bestehe Steigerungsbedarf: "Es ist die Aufgabe der Trainer, das an die Mannschaft zu kommunizieren. Aber ich glaube, wir haben genug intelligente und erfahrene Spieler, die das verstehen."
Spieler wie Andreas Obst, dem nach schwächerer Leistung - und Trinchieri-Kritik - nach dem ersten Duell genau dies gelungen war. Was Nationalspieler Obst angeht, gerät Pesic ins Schwärmen - und zwar nicht nur über dessen Performance auf dem Parkett. "Es ist für mich kein Spieler, der einen Arschtritt braucht. Andi spielt für mich eine herausragende Saison."
Vor allen Dingen hat der 25-Jährige Pesic "als Persönlichkeit überrascht. Ich kannte ihn als Spieler, aber nicht so als Persönlichkeit, das war für mich die größte Überraschung. Dass er acht von zehn Freiwürfen treffen kann, das wussten wir alle", sagte Pesic.
Andreas Obsts Präsenz ist "sehr beeindruckend"
Zudem seien "seine Einstellung", sowie "seine Präsenz im Training wie in der Umkleide sehr beeindruckend". Wie zeigt sich das in der Kabine, Herr Pesic? "Die Kabine ist ein Geheimnis", meinte er schmunzelnd.
Was das Wechselspiel zwischen Playoffs und Pausen anbelangt, zeigte sich Pesic zwiegespalten. Nach dem Viertelfinale sei den Bayern die längere Erholungsphase gerade recht gekommen: "Die erste Pause zwischen Chemnitz und der Bonn-Serie war für uns wichtig, weil wir so viele verletzte Spieler haben, die gar nicht laufen konnten."
Grundsätzlich würde sich der Sohn von Trainer-Ikone Svetislav Pesic aber kürzere Auszeiten wünschen. "Die Pausen sind viel zu lang, ganz ehrlich. Ich will dieses Thema nicht aufmachen, aber Playoffs wird nicht nur in den Köpfen der Spieler, sondern werden auch für die Fans gespielt."
Spannung über Tage aufrechtzuerhalten ist schwierig
Da seien lange Unterbrechungen "total kontraproduktiv", so Pesic: "Spieler, die im Playoff-Modus sind und dann fünf Tage zwischen den Spielen haben, tun sich schwer, die Spannung aufrecht zu erhalten. Das ist eine Chance für Bonn, da müssen wir tierisch aufpassen."
Mit einer Pleite ließe sich die Pause vor den Finals, wohl gegen Alba Berlin, theoretisch verkürzen. So weit will Pesic freilich nicht gehen: "So Gott will, gewinnen wir."