Im Überlebensmodus: Bayerns Basketballer in den Playoffs – und unter Dauerstress
München - Dass den Basketballern des FC Bayern gerade die Wiederholung eines historischen Erfolgs gelungen ist, gerät bei der Terminhatz, in der sie sich aktuell befinden, fast schon in Vergessenheit.
FC Bayern Basketball: Niederlage mit Notkader
Denn, nachdem der FCBB das direkte Duell mit Roter Stern Belgrad – und damit das Endspiel um die Teilnahme an den Euroleague-Playoffs am Freitag mit 82:57 gewonnen hat, mussten sich die Münchner keine 20 Stunden später mit einem Notkader, in dem kein einziger internationaler Spieler zu finden war, in der BBL bei Abstiegskandidat Oldenburg deutlich mit 75:106 geschlagen geben.
„Unser Kader war das Beste, was wir unter diesen Umständen aufbieten konnten. Wir sind jetzt nicht besonders unzufrieden nach diesem Spiel“, sagte Slaven Rimac, der den pausierenden Cheftrainer Andrea Trinchieri vertreten hatte. Aleksa Vucetic (17) sowie Luis Wulff (18) und Mohamed Sillah (20) aus der zweiten Mannschaft feierten ihr Profidebüt.
Es stehen zahlreiche Nachholspiele an
"Wir sprechen immer noch über Menschen. Das sind keine Maschinen", begründete Sportdirektor Daniele Baiesi die Maßnahme, die Niederlage bewusst in Kauf genommen zu haben. Denn heute Abend steht für die Bayern, die gerade aus einer Coronazwangspause zurückgekommen sind, in der sich einige Nachholspiele angestaut haben, bereits die nächste Partie an. Ein Teil der Mannschaft reiste deshalb direkt aus Bremen weiter.
Ein Teil der Mannschaft reist nach Istanbul
Der Rest machte sich von München aus auf den Weg nach Istanbul, wo Bayern zunächst gegen Fenerbahce und am Mittwoch bei Titelverteidiger Efes antreten muss. Am Freitag folgt noch das abschließende Hauptrundenspiel bei Real Madrid, bevor die Münchner am Sonntag dann in Gießen in der Liga erwartet werden. „Schlafen, essen, spielen“, beschrieb Kapitän Nihad Djedovic den momentanen Rhythmus.
Trinchieri: "eine riesige Herausforderung"
FCBB-Chefcoach Andrea Trinchieri sprach von "einer riesigen Herausforderung". Das wird die erste Triple-Week der Euroleague-Geschichte und für uns sind es sechs Spiele in neun Tagen." Ein extrem harter Spielplan, keine Frage. "Aber wir haben die Playoffs schon mal in der Tasche", so Trinchieri, "deshalb werden wir einen Weg finden, diesen Plan zu überleben."
Auch Geschäftsführer Marko Pesic sprach davon, die nächsten Tage einfach nur "irgendwie überleben" zu wollen. Die Bayern im Überlebensmodus. Auch Pesic verhilft die Playoff-Quali zu einer gewissen Gelassenheit.
"Bis auf die großen Teams gibt es nicht viele, die ständig in den Playoffs sind. Wir haben es zwei Jahre hintereinander geschafft", sagte er: "Das ist ein Zeichen, dass wir es können, auch wenn die Umstände schwierig sind."