FC Bayern Basketball: Der Meisterdreikampf

Ulm fordert Bayern und Bamberg im Kampf um den Titel heraus. "Sie verdienen Respekt".
München - Was Ulm den Basketballern des FC Bayern voraus hat? Nun, mit 25 Siegen in 25 Ligaspielen hat der Tabellenführer der Bundesliga (BBL) gerade den ewigen Startrekord von Bayer Leverkusen eingestellt. Und noch viel wichtiger: Der Vizemeister hat es damit zumindest für den Moment geschafft, Dauer-Champion Bamberg hinter sich zu lassen.
An jenem Vorhaben sind die Bayern in den vergangenen Jahren stets gescheitert. Nun thronen die Ulmer ungeschlagen an der Tabellenspitze. Auch deshalb, weil sie in der Hinrunde Bamberg daheim mit 78:63 besiegt und die bisher einzige Liganiederlage beigebracht haben. Am zweiten Weihnachtsfeiertag bekamen dann die Münchner beim 79:87, ihrer bislang einzigen Heimniederlage in der Liga, zu spüren, wozu die Ulmer in dieser Saison offenbar fähig sind.
Da half auch all das Daumendrücken von Vereins-Präsident Uli Hoeneß nichts, der seine Leidenschaft für Basketball einst in seiner Heimatstadt entdeckt hatte, wie der 65-Jährige zuletzt der AZ erzählte: "Ich habe damals in Ulm im Schubert-Gymnasium in der Schulmannschaft gespielt. Wenn wir gekontert haben, war ich schneller unterm Korb als jeder andere."
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Im aktuellen Team der Ulmer trifft das am ehesten auf Spielmacher Per Günther zu, der seit Jahren der Anführer der Mannschaft von Thorsten Leibenath ist. "Sie haben ihr Team aus dem letzten Jahr zusammengehalten und ein paar gute Neuzugänge geholt", sagt FCBB-Kapitän Bryce Taylor: "Sie haben junge athletische Spieler und einen guten Coach."
Die Mission Meisterschaft ist in diesem Jahr in jedem Fall eine ziemlich schwierige, es bahnt sich ein Meisterdreikampf an. "Ulm ist noch ungeschlagen und spielt eine überragende Saison. Ich weiß nicht, ob sie besser sind, aber sie sind ziemlich nah an Bamberg, was die Bundesliga angeht", sagt FCBB-Geschäftsführer Marko Pesic. "Bamberg müsste sie jetzt erst mal deutlich schlagen, um den direkten Vergleich noch zu gewinnen", stellt Pesic fest: "Jeder spricht über Bamberg, aber Ulm ist momentan Erster. Das verdient größten Respekt."
Ohne den nach wie vor verletzten Center Tim Ohlbrecht und Günther konnten die Bayern den Liga-Primus in der Eurocup-Zwischenrunde aber zuletzt zwei Mal besiegen. Ein mögliches Wiedersehen in den Playoffs dürfte interessant werden. Aber zunächst geht es für den FCBB am Sonntag im Topspiel gegen Bamberg.
Pesic spricht von einem "richtungsweisenden Schlüsselspiel für uns – für den zweiten Tabellenplatz, aber auch für das Selbstvertrauen unserer Mannschaft." Im Meisterdreikampf.