Bayern-Basketballer rehabilitieren sich
München/Tübingen - Die Basketballer des FC Bayern sind schon jetzt fix für die Playoffs qualifiziert: Der Schlüssel beim ungefährdeten 85:63 (39:26)-Erfolg bei den Tigers Tübingen am 25. Spieltag war ein sehr fokussierter Aufritt im ersten Viertel.
Die mitgereisten Bayern-Fans sahen schönen Teambasketball, aus einem Kollektiv ragten Danilo Barthel (17) und Nihad Djedovic (16) als Werfer heraus. Nächsten Sonntag (19. März, 20:15 Uhr) empfängt der Tabellendritte den Titelverteidiger und Rangzweiten Bamberg zum Topspiel im Audi Dome.
Zu Beginn schickte Coach Djordjevic Anton Gavel, Bryce Taylor, Vladimir Lucic, Maximilian Kleber und Danilo Barthel auf das Parkett und diese Formation begann hochkonzentriert. Nach einem krachendem Dunking von Taylor zum 8:0 nach knapp zwei Minuten sahen sich die Gastgeber zur ersten Timeout gezwungen. Doch dies änderte nichts am Spielverlauf, denn die Münchner Defense zwang Tübingen zu zahlreichen schwierigen Würfen und Ballverlusten.
Lesen Sie hier: Bayern-Trauma dahoam
Beim 17:3 aus Sicht des FCBB nach sechs Minuten hatte der Tübinger Coach McCoy erneut Redebedarf. Anschließend verloren die Bayern etwas den Rhythmus in der Offensive, führten nach dem ersten Viertel aber dennoch 22:10.
Im zweiten Spielabschnitt versuchten die Tübinger mit einer Ganzfeldpresse, die Münchner unter Druck zu setzen, doch Taylor und Co. ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Nach 14 Minuten hieß es 30:14. In den Folgeminuten ließ der FCBB defensiv die Zügel etwas schleifen, sodass die Gastgeber besser in die Partie fanden. Dies veranlasste Trainer Djordjevic zu zwei Auszeiten innerhalb weniger Minuten, die allerdings kaum Besserung brachten. Nach einem beinahe ausgeglichenen zweiten Viertel führten die Münchner 39:26 zur Pause.
Lesen Sie hier: Neuerliche Pleite für Zipser und die Bulls
Nach der Pause sorgte Barthel mit fünf schnellen Punkten für einen Start nach Maß, während einmal mehr Taylor den Ball spektakulär durch die Reuse beförderte. So wuchs die Bayern-Führung in der 24. Minute auf 48:28 an. Daraufhin zogen sich die Hausherren in eine Zonenverteidigung zurück, aber die Münchner fanden auch darauf Lösungen. Als Kleber Mitte des Viertels per Dunking zum 56:34 aus Sicht der Bayern abschloss, schienen die Fronten endgültig geklärt zu sein: 65:45.
In den letzten zehn Minuten warf Tübingen alles in die Waagschale, aber die Bayern ließen den Ball laufen und verwalteten ihren Vorsprung routiniert. In der 36. Minute sahen die Zuschauer nochmals ein echtes Highlight als Bayern-Point-Guard Nick Johnson in sehenswerter Manier Kleber per Alley-Hoop in Szene setzte. Kleber schloss per einhändigem Dunking ab - auch die Tigers-Fans applaudierten. Johnson verteilte noch einige sehenswerte Assists.
FCBB-Cheftrainer Sasa Djordjevic: "Das war ein guter Auswärtssieg bei einem Gegner, der zuletzt einige gute Resultate hier erzielen konnte. Wir haben mit Ernsthaftigkeit und guter Einstellung begonnen. Meine Spieler haben eine gewisse Reife gezeigt, die man sich als Trainer nach so einem schweren Spiel wie gegen Malaga erhofft. Wir haben uns an einer guten Defense angelehnt. Der Schlüssel war, Jordans Kreativität herauszunehmen, so war jeder Wurf von ihnen eine Herausforderung. Ich bin jedenfalls glücklich über die Reaktionen meiner Mannschaft nach der Niederlage dieser Woche und hoffe, dass wir auch jetzt wieder zwei Siege hintereinander schaffen.
Und Nihad Djedovic ergänztze: "Es war schwer nach dem Malaga-Spiel, aber wir wollten heute Charakter zeigen und unser Spiel spielen. Wir haben für die kommenden schweren Aufgaben Selbstvertrauen getankt. Auf Bamberg werden wir uns genauso fokussiert vorbereiten wie sonst auch. Das wird schon ein Kracher werden.“
Ulm stellte Rekordserie ein
Die Basketballer von ratiopharm Ulm haben in der Bundesliga den 47 Jahre alten Rekord von Bayer Leverkusen eingestellt. Der Vizemeister gewann am Sonntag bei den Telekom Baskets Bonn überraschend deutlich mit 87:69 und feierte damit wie Leverkusen in der Saison 1969/1970 den 25. Sieg in Serie.
Der Ulmer Erfolg gegen Hagen, das sich inzwischen vom Spielbetrieb zurückgezogen hat, wird dabei mitberücksichtigt. Den Vereinsrekord aus der Saison 2005/06 mit 23 Erfolgen hatte Ulm bereits am vergangenen Wochenende übertroffen, als das Team gegen den Tabellenletzten Vechta mit 75:70 gewann. 24 Siege in Serie in einer Saison gelangen auch Alba Berlin 1996/1997 und 2000/2001.
In Bonn machten die Ulmer frühzeitig alles klar. Schon zur Halbzeit führten die Gäste mit 22 Punkten. Bester Werfer bei Ulm war Raymar Morgan mit 19 Punkten. Beim Tabellensechsten aus Bonn kam Ryan Thompson auf 20 Zähler. "Ich denke, wir sind mit sehr viel Energie in die Partie gegangen. Als wir dann im zweiten Viertel auch noch strukturierter agiert haben, haben wir das Spiel auf unsere Seite gezogen", sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath.
Der Erfolgscoach fand aber trotzdem noch Ansätze zur Kritik. "In der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel nach meinem Geschmack etwas zu sehr verwaltet", sagte Leibenath bei telekombasketball.de. Mit einem Sieg gegen Alba Berlin am kommenden Samstag können die Ulmer sich nun die alleinige Bestmarke sichern.