Bayern Basketballer: Trauma dahoam

Die Basketballer des FC Bayern scheitern wie im Vorjahr erneut im Eurocup-Viertelfinale und rätseln über die Ursachen. Kapitän Bryce Taylor sagt: „Wir waren nervös, haben uns zu viel Druck gemacht“
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Großer Kampf für die Bayern gegen Malaga, leider mit schlechtem Ende. Hier trifft der Münchner Vladimir Lucic auf Adam Waczynski.
Augenklick/Rauchensteiner Großer Kampf für die Bayern gegen Malaga, leider mit schlechtem Ende. Hier trifft der Münchner Vladimir Lucic auf Adam Waczynski.

Die Basketballer des FC Bayern scheitern wie im Vorjahr erneut im Eurocup-Viertelfinale und rätseln über die Ursachen. Kapitän Bryce Taylor sagt: „Wir waren nervös, haben uns zu viel Druck gemacht“.

München - Der spanische Fernsehreporter war gar nicht mehr einzubremsen. Wild gestikulierend stand er vor der Kamera am Spielfeldrand des Münchner Audi Domes, die Worte ratterten gerade zu aus seinem Mund. Unicaja Málaga hatten das Viertelfinaldrama im Eurocup mit dem 74:69 in Spiel drei soeben für sich entschieden – und damit dem Halbfinaltraum der Basketballer des FC Bayern ein jähes Ende gesetzt. In der Hand hielt der Reporter die Klatschpappe, die vor der Partie für große Aufmerksamkeit gesorgt hatte, weil darauf eine halbnackte Frau mit einer Kaffeetasse in der Hand zu sehen war, deren üppige Oberweite sich durch ein Bayerntrikot deutlich abzeichnet.

„We like big cups & we love big games“

Dass er sich auch des ebenso umstrittenen wie mehrdeutigen („cups“ kann mit BH-Körbchen, Tasse und Pokal übersetzt werden) Werbeslogans der Bayern „We like big cups & we love big games“ für seinen Aufsager bediente, war auch aus der Distanz und ohne Spanischkenntnisse zu erahnen. Während die Bayern den Beweis, die großen Spiele tatsächlich zu lieben, am Mittwochabend schuldig blieben, spielt Málaga nun weiter um die großen Pokale. „Wir waren nicht bereit für dieses große Spiel“, gab Reggie Redding, mit 15 Punkten noch Bayerns Bester, nach dem Trauma dahoam sichtlich geknickt zu.

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Der FCBB schied wie im Vorjahr im Viertelfinale aus und verpasste es, erstmals auf internationaler Eben unter die besten Vier vorzurücken. Dabei hatten die Münchner nach den beiden Siegen in der Vorrunde auch Spiel eins vor einer Woche recht souverän (91:82) für sich entschieden und in der Best-of-three-Serie mit 1:0 geführt. Nach dem 67:82 in Andalusien wirkten sie im Entscheidungsspiel aber von Beginn an seltsam verunsichert. „Wir waren nervös, haben uns vielleicht zu viel Druck gemacht und weit unter unserem normalen Niveau gespielt“, sagte Kapitän Bryce Taylor.

„Bayern ist ein großes Monster“

Eine schwache Freiwurfquote (67 Prozent), mehrere vergebene Versuche von der Linie (insgesamt sechs von 18) und 14 Ballverluste in entscheidenden Phasen waren die Folge. „So etwas holt dich dann ein, wenn es am Ende um ein oder zwei Angriffe geht“, sagte Taylor. Spielmacher Nick Johnson wurde dabei zum Sinnbild der bayerischen Verunsicherung. Der US-Guard leistete sich alleine sechs Ballverluste, traf viele unglückliche Entscheidungen und erzielte keinen einzigen Punkt. „Er hatte definitiv einen harten Abend“, fand FCBB-Coach Sasa Djordjevic.

„Es ist natürlich eine herbe Niederlage, doch wir müssen uns nun zusammenraufen und unser Bestes geben, denn das haben wir heute nicht getan“, sagte der Serbe noch. „Wir hatten heute eine Riesenchance, das müssen wir jetzt erstmal verdauen“, sagte Maximilian Kleber. „Bayern ist ein großes Monster“, befand Málagas Coach Joan Plaza respektvoll und verwies auf den Fußballverein, der hinter dem Basketballprojekt steht sowie die „unglaublichen“ Rahmenbedingungen, die er dort ausgemacht hat. Die Münchner hätten es „auch verdient, im Halbfinale zu stehen“, sagte er, aber: „Unsere Mannschaft hat heute Reife bewiesen. Wir sind in jeder Situation ruhig geblieben, auch in den Momenten, in denen Bayern sich herangekämpft hat.“ Ihren Emotionen ließen die Spanier erst hinterher freien Lauf, allen voran der mitgereiste TV-Reporter.

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