FC Bayern Basketball: Boss Pesic hofft auf Lerneffekt aus Pokal-Pleite
München – Für ein Quartett der bayerischen Pokalverlierer bedeutete die Luftveränderung erstmal keinen Ortswechsel. Andreas Obst, Johannes Voigtmann, Justus Hollatz und Ivan Kharchenkov rückten am Montag nach der großen Enttäuschung in Weißenfels bei der Nationalmannschaft ein, die ihren Lehrgang für die anstehenden EM-Qualifikationsspiele in München im BMW Park begann.
Am Donnerstag spielt der Weltmeister in Podgorica gegen Gastgeber Montenegro (19 Uhr), am Sonntag dann in Bamberg gegen Bulgarien (17.30 Uhr). Mit zwei Siegen qualifiziert sich Deutschland sicher für die EM in Spätsommer.
Pesic: "Die Mannschaft hat ein paar Tage frei, das wird allen guttun"
Andere Bayern-Profis wie der inzwischen Ex-Nationalspieler Niels Giffey suchen in den Bergen nach der Kraft und Energie für die entscheidende Saisonphase. "Wir müssen den Hunger entwickeln, dass in solchen Spielen klar ist, was wir machen, wie wir viel Energie aufbringen", sagte der 33-Jährige mit Blick auf künftige Duelle mit K.o.-Charakter wie jenes, das am Samstag im Halbfinale beim späteren BBL-Pokalchampion Mitteldeutschen BC (93:95) so gründlich in die Hose gegangen war.
Geschäftsführer Marko Pesic hofft inständig, dass die Pause bis zum 27. Februar und dem Euroleague-Gastspiel bei Paris Basket heilende Wundwirkung hat. "Die Mannschaft hat ein paar Tage frei, das wird allen guttun und es ist gar nicht schlecht, dass jeder ein bisschen Abstand gewinnen kann", sagte der Boss des FCBB, der in dieser Zeit vielleicht auch selbst ein paar Ansätze dafür findet, was eine positive Lehre aus der ersten verpassten Titelchance der Saison sein könnte. "Wenn wir intelligent genug sind, dann werden wir jetzt verstehen, dass wir anders in solche Spiele reingehen müssen", merkte Pesic schon mal an.
"Wir haben die Aufgabe, dass wir anders auftreten müssen"
Die richtige Einstellung und Aggressivität seien die Grundlage, um auch die Qualität zu zeigen, die in der Mannschaft stecke, ergänzte der 48-Jährige und meinte mit Blick auf die verbleibenden Spiele in der Hauptrunde der Königsklasse und der Meisterschaft: "Wir haben acht Endspiele in der Euroleague und auch in der Bundesliga die Aufgabe, dass wir anders auftreten müssen."
Bei allem Frust über den hergeschenkten und bei maximal vier Spielen vermeintlich am leichtesten zu erringenden Titel, ändert sich an der Ausgangslage für die beiden anderen Wettbewerbe nichts. In der BBL sind die Bayern an der Tabellenspitze und in der Euroleague als starker Sechster auf Kurs zur direkten Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale.
Deshalb kann es sein, dass die Pokalpleite im Sommer nur noch eine Fußnote einer ansonsten überzeugenden Spielzeit ist – es kann aber auch ganz anders kommen. "Es ist ein Fingerzeig" sagte Pesic noch warnend, "die Saison ist aber Gott sei Dank nicht zu Ende."
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