FC Bayern Basketball: Obst mit Knallhart-Ansage nach Pokal-Blamage
Weißenfels - Der Champagner, das Sieger-Bier waren in München schon kaltgestellt. Als haushoher Favorit reiste der FC Bayern Basketball zum BBL Top Four ins beschauliche Weißenfels. Mit einer peinlichen 93:95-Pleite gegen die Hausherren, den MBC, ging es zurück in die bayerische Landeshauptstadt.
Und das nicht etwa nach dem Finale. Nein, schon im Halbfinale am Samstag schied die Mannschaft von Gordon Herbert krachend aus. "Ich bin enttäuscht, denn wir kamen hierher, um zu gewinnen", sagte der Headcoach. Wollte Herbert doch seinen 66. Geburtstag am Sonntag mit dem Pokal in der Hand feiern. Pustekuchen!
FC Bayern Basketball: Voigtmann kann Schmach in der Schlusssekunde nicht verhindern
Nur ein einziges Viertel ging an die Münchner. Und so kam es, wie es kommen musste. Beflügelt von den MBC-Fans in der 3.000-Zuschauer-Stadthalle erzielte Martin Breuning artistisch die letzten beiden Punkte für Weißenfels.
Bei noch einer Sekunde auf der Uhr konnte auch Johannes Voigtmann die Schmach nicht verhindern. Sein letzter Wurf von der Mittellinie ging daneben. Bitter! "Wir müssen verstehen, dass es nicht reicht, mit dem Logo des FC Bayern aufs Feld zu gehen", wurde Teamkollege und Guard Andi Obst deutlich.
Wie es zu solch einem Debakel kommen konnte? "Ein paar Rebounds und die Kommunikation in der Defensive", nannte der Weltmeister als Hauptgründe. Vor allem in der ersten Hälfte. Der krasse Außenseiter, in der Liga nur Zehnter, ging mit Leidenschaft und Energie in die Partie und überrumpelte damit die Münchner. Allem voran Charles Callison und Spencer Reaves Wege (Topscorer mit 23 Punkten) tricksten die Verteidigung des FCBB immer wieder aus.
Super-Star Edwards drehte nur im dritten Viertel auf
"Wir waren pomadig", resümierte Geschäftsführer Marko Pesic und gestand ein: "Man hat gesehen, dass Weißenfels eine sehr gute Offensive hat. Das hat denen Selbstvertrauen gegeben." Den Bayern-Korbjägern fehlte es hingegen an Energie und Aggressivität. "Wir haben keine guten Wege gefunden, das zu knacken", betonte Forward Nils Giffey nach der Niederlage.

Dazu kam: Selbst Carsen Edwards (21 Punkte), der Mann für die besonderen Spiele und Punkte, konnte der Partie nur im dritten Viertel mit 15 Punkten seinen Stempel aufdrücken.
"Mit Edwards kamen wir nach der Pause anders aufs Feld, doch das Problem war in der Defensive", analysierte Herbert. Denn auch in der Schlussphase, als man sich einen offenen Schlagabtausch lieferte, lies seine Mannschaft den MBC zu einfachen Rebounds kommen. Die eigenen Würfe vergab man zum Teil zu leichtfertig.

Pesic: "Im Moment ist es schwer, aus der Niederlage etwas Positives zu ziehen"
So blieb dem Kanadier nichts anderes übrig, als seinem Gegenüber, Janis Gailitis, zu beglückwünschen: "Gratulation an den Coach und sein Team. Wenn du 95 Punkte bekommst, verdienst du es nicht, zu gewinnen." Wie es für den FC Bayern Basketball weitergeht? Die Enttäuschung saß nach der Pokal-Blamage auf jeden Fall noch bei allen Beteiligten tief. "Wenn man vielleicht zwei Nächte darüber schläft, kann es sein, dass man etwas Positives aus dieser Niederlage ziehen kann, aber im Moment ist es schwer", so Pesic.
Gut für die Münchner: Man hat in den nächsten Tagen ausreichend Zeit, um die Niederlage zu verdauen. Das nächste Spiel steht erst am 27. Februar in der Euroleague in Paris an. "Manche Spieler brauchen eine Auszeit", sagte Herbert. Einzig für die Nationalspieler geht es gleich weiter. Ab Donnerstag will Bayern dann wieder mit vollem Fokus an die Arbeit gehen. Der erste Titel ist zwar futsch, doch zwei weitere sind noch zu vergeben. Und vor allem in der Bundesliga hat man als aktueller Tabellenführer beste Chancen auf Silberware in dieser Saison.
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