Chemnitz wartet: Revanche gegen den Bayern-Schreck
München - Dass die Basketballer des FC Bayern mit ihrem ersten Heimspiel in die Meisterplayoffs der Basketball Bundesliga (BBL) starten werden, steht schon längst fest.
Bayern muss gegen die Niners Chemnitz ran
Und seit Mittwochabend ist nun auch endgültig geklärt, gegen wen sie dabei antreten werden: Nachdem Ludwigsburg das letzte Nachholspiel der regulären Saison gegen Heidelberg gewonnen hat (98:83), sind die Niners Chemnitz Bayerns Rivale in der Viertelfinalserie, die im Best-of-five-Modus ausgespielt wird.
Chemnitz? Da war doch was! Na klar, die Sachsen haben sich in dieser Saison schließlich zu Bayerns Angstgegner entwickelt. Alle drei bisherigen Duelle entschieden die Niners nämlich für sich. Gleich beim ersten Aufeinandertreffen im November sorgten sie im Pokalviertelfinale mit einem 85:80 für eine kleine Sensation und ließen damit den ersten Titeltraum der Münchner platzen.
Anfang Januar überraschte Chemnitz dann erneut mit einem 65:63-Auswärtssieg in der Liga. Mitte Februar verpassten sie den Bayern beim Rückspiel in Chemnitz dann mit einem 77:58 eine deftige Watschn.

Bei allen drei Spielen lag der Fokus der Münchner offenbar mehr auf den Euroleague-Partien, die es jeweils unmittelbar davor und danach zu bestreiten gab. An die Umstände dieser jeweils "schwierigen Euroleague-Wochen" erinnerte auch Kapitän Nihad Djedovic. "Aber Tatsache ist, dass sie uns drei Mal besiegt haben. Das wollen wir jetzt besser und wiedergutmachen."
Eine offene Rechnung
Nachdem der FCBB im Viertelfinale der Königsklasse knapp (2:3) am FC Barcelona gescheitert ist, bekommen die Münchner jetzt in den BBL-Playoffs die Möglichkeit, ihre volle Aufmerksamkeit auf die Revanche gegen den Bayern-Schreck zu richten. "Mit Chemnitz haben wir auf jeden Fall noch eine Rechnung offen", sagte auch Nationalspieler Andreas Obst vor dem ersten Kräftemessen.
"Wir spielen jetzt um einen Titel, das ist die Phase der Saison, in der man bereit sein muss und das sind wir", sagte Djedovic: "Unsere Motivation ist sehr hoch, denn das ist der Titel, den wir unbedingt gewinnen wollen." Die Meisterschaft ist gleichzeitig aber auch die letzte Möglichkeit, diese Saison noch mit einer Trophäe zu versilbern.
Neue Fokus für die BBL-Playoffs
"Nach Barcelona müssen die Spieler mental die Euroleague-Saison vergessen und sich auf die BBL-Playoffs neu fokussieren", sagte Co-Trainer Slaven Rimac, der seinen Chefcoach Andrea Trinchieri (Magenprobleme) beim letzten Spiel der regulären Saison gegen Alba Berlin (78:83) am Dienstag kurzfristig vertreten musste, "damit wir in der Form sind, wie Ihr uns gegen Barcelona habt spielen sehen."
Auch Marko Pesic hat die drei Niederlagen gegen Chemnitz nicht vergessen. "Wir haben mit ihnen noch eine Rechnung offen, aber wir sollten vor allem auf uns schauen", sagte der FCBB-Geschäftsführer.
Alba Berlin in der Favoritenrolle
Die Favoritenrolle schob er allerdings Titelverteidiger Alba zu. "Der deutsche Meister ist immer Favorit. Sie haben etwas, was die anderen Klubs ihnen wegnehmen wollen, das sie aber nicht hergeben wollen", sagte Pesic, "aber auch wir sind heiß auf die Playoffs und wollen am Ende den Pokal in den Händen halten." Nachdem sie das in den vergangenen beiden Jahren jeweils den Berlinern überlassen mussten, ist die Sehnsucht der Münchner danach besonders groß.