Zum siebten Mal Meister: Schweinsteiger, der Schalensammler

Bastian Schweinsteiger feiert seinen siebten Titel – und kann bald den Rekord von Scholl und Kahn einstellen. Trainer Guardiola sagt über ihn: „Er wird jeden Tag besser.
Patrick Strasser |
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Bastian Schweinsteiger feiert zum siebten Mal die deutsche Meisterschaft. Hier mit Philipp Lahm und Mario Götze.
firo/Augenklick Bastian Schweinsteiger feiert zum siebten Mal die deutsche Meisterschaft. Hier mit Philipp Lahm und Mario Götze.

Bastian Schweinsteiger feiert seinen siebten Titel – und kann bald den Rekord von Scholl und Kahn einstellen. Trainer Guardiola sagt über ihn: „Er wird jeden Tag besser“.

München – Und es war wieder so eine Handschuh-Meisterschaft. Der typische Winterlook von Bastian Schweinsteiger geht ja so: Kurzarmtrikot und rote Strickhandschuhe dazu. Die aus dem Fanshop, in rot. Derzeit reduziert für 15 Euro statt 19,95 zu haben.

Gestern Abend in Berlin war es frisch, aber nicht lange-Unterhosen-kühl. Angenehmer als vor einem Jahr in Frankfurt, am 6. April. Damals machten die Bayern den Deckel am 28. Spieltag in Frankfurt drauf. Es war Schweinsteiger, der per Hacke das 1:0-Siegtor erzielt hatte – bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Gestern Abend im Berliner Olympiastadion kam Schweinsteiger schnell auf Touren, seine Flanke versenkte Mario Götze per Kopf zum 2:0 (14.). Damit war das Ding durch – und das Ding erreicht.

Lesen Sie hier: Pep Guardiola: Nur das Feiern muss er noch lernen

Für den 29-Jährigen die siebte Meisterschaft. Eine etwas schmerzhafte jedoch. Mehrmals waren ihm die Herthaner, allen voran Kobiaschwili rüde aufs Sprunggelenk gestiegen. Der Bayerns Vize-Kapitän wurde nach 64 Minuten rausgenommen, für ihn kam Thiago. Noch dominanter, noch früher, noch peppiger. Schweinsteigers Glorreiche Sieben – er ist Bayerns Schalen-Hamsterer. Auf Rang zwei und drei im aktuellen Bayern-Kader: Kapitän Philipp Lahm und Stürmer Claudio Pizarro mit nun je fünf Titeln. Sein Bundesliga-Debüt gab Schweinsteiger schon am 7. Dezember 2002.

Die Bundesliga-Karrieredaten von Bastian Schweinsteiger sind imposant: 315 Spiele, 39 Tore, 61 Vorlagen. Und damit ist noch lange nicht Schluss. „Er wird jeden Tag besser. Er ist wichtig für uns“, sagt Trainer Pep Guardiola. Doch womöglich hatte er einfach schon zu oft Schweinsteiger überschwänglich gelobt. Etwa so: „Letzte Saison war Bastian der beste Spieler der Bundesliga. Er ist unglaublich wichtig für uns, eine ganz große Persönlichkeit.“ Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge freut sich am meisten darüber: „Er ist hier groß geworden, das ist das, was man sich als Verein wünscht.“ 1998 kam er, geboren in Kolbermoor, vom TSV 1860 Rosenheim zum FC Bayern – mit noch nicht einmal 14 Jahren.

Lesen Sie hier: Guardiola: Die Meisterschaft ist für Uli Hoeneß

All die Jahre blieb er dem FC Bayern treu. Ob ihn die Mailänder Klubs AC und Inter, Manchester United oder der FC Chelsea wollten – keine Chance. Schweinsteiger arbeitete mit all den großen Trainern zusammen: Mit Ottmar Hitzfeld, Felix Magath, Jupp Heynckes, Louis van Gaal, wieder Jupp Heynckes und nun mit Guardiola. Mit jedem dieser Trainer gewann Schweinsteiger mindestens ein Mal die Meisterschale – daher fehlt Jürgen Klinsmann auch in dieser Aufzählung.

Aktuell läuft sein Vertrag bis 2016, da ist noch Zeit für mindestens zwei weitere Titel. Dann könnte er alleiniger Schalen-König werden. Den absoluten Rekord mit acht Meisterschaften halten Mehmet Scholl und Oliver Kahn. Dahinter folgen mit sieben Titeln Klaus Augenthaler, Lothar Matthäus und Alexander Zickler. Dazu stößt nun Schweinsteiger, der zuvor (mit sechs Titeln) in einer Liga mit Jeremies, Kögl, Kuffour, Lizarazu und Salihamidzic spielte.

Und wer aus dem aktuellen Bayern-Kader könnte eines Tages Schweinsteiger gefährden und in Sachen Schalen-Sammlung, gar ablösen? Da kommen nur die U-30-Kicker infrage. Für Thomas Müller (24) und Toni Kroos (24) ist es jeweils der dritte Titel. Ebenso wie für Linksverteidiger David Alaba. Doch der Österreicher ist erst 21. In dem Alter hatte Schweinsteiger erst zwei.

 

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