Wird der Boss abgesägt? Am 22. Mai könnte sich Kahns Zukunft beim FC Bayern entscheiden

Bayern-Boss Oliver Kahn gibt sich kämpferisch und zählt nach der Peinlich-Pleite in Mainz seine Spieler an: "Wer war die Mannschaft, die deutscher Meister werden wollte? Es war ganz bestimmt nicht unsere!"
Patrick Strasser |
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Der Titan (Mitte) und die anderen Bayern-Bosse Herbert Hainer (l.) und Hasan Salihamidzic komplett frustriert: Nach der Pleite in Mainz platzte Vorstandschef Oliver Kahn der Kragen.
Der Titan (Mitte) und die anderen Bayern-Bosse Herbert Hainer (l.) und Hasan Salihamidzic komplett frustriert: Nach der Pleite in Mainz platzte Vorstandschef Oliver Kahn der Kragen. © imago

Mainz/München - Tor für Bayern! Ein Stürmer! Wahnsinn, ein Wunder! Sadio Mané küsst nach seinem Kopfballtor zum 1:0 in Mainz lange und intensiv den Rasen, oben auf der VIP-Tribüne springt Hasan Salihamidzic freudig erregt auf, will mit Oliver Kahn abklatschen.

Doch der Vorstandsboss bleibt sitzen, ermattet von den letzten Wochen, und schlägt nur missmutig in seines Nachbarn Hand ein. Als hätte eine Glaskugel in der anderen Hand. Als wüsste er, was (wieder) kommen sollte. Bingo.

Kahn kritisiert die Bayern-Spieler

Nach dem 1:3-Endstand sah Oliver Kahn und sah den passenden Moment gekommen, nun die Spieler anzuzählen. "Wer war die Mannschaft, die deutscher Meister werden wollte? Es war ganz bestimmt nicht unsere!", polterte der Vorstandsboss zwischen den Kabinen und dem Spielertunnel zur Mewa Arena. Jeder Spieler müsse sich nun "selbst an die Nase fassen und sich fragen, ob das wirklich das ist, was reicht, um die Ziele zu erreichen", so der 53-Jährige.

Trotz all der Enttäuschung steckte noch ein Funken Titan im Vorstandsboss der Bayern als er kämpferisch verkündete: "Ich werde keinen Millimeter nachgeben, auch nicht in dieser Saison. Trotz dieser schlechten Leistung können wir deutscher Meister werden, es ist alles möglich."

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Kahn-Aus bei Bayern? "Wenn ich das richtig verstanden habe, ..."

Kahn wusste, dass er sich einen kapitalen Wutausbruch nicht würde leisten können, eher einen wie ein Bonsai-Titan, da er selbst seit Donnerstag im Feuer steht, im Zentrum der Kritik an den Bossen. "Wenn ich das richtig verstanden habe, hat irgendeiner eine Twitter-Nachricht abgesetzt und alle anderen sind draufgesprungen. So ist ein Hype um das Thema entstanden", sagte Kahn angesprochen auf den Tweet des ehemaligen Stürmers und jetzigen TV-Experten Jan Aage Fjörtoft.

Laut des Norwegers stünde eine Ablösung Kahns bevor. Es gebe "einen laufenden Prozess" und sei nur "eine Frage der Zeit" bis der frühere Bayern-Kapitän seines Amtes enthoben werde, so Fjörtoft bei Twitter.

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Kahn hat noch Vertrag bis Ende 2024

Kahn antwortete rein inhaltlich nicht konkret auf einen möglichen vorzeitigen Jobverlust (Vertrag bis Dezember 2024), den eine Abberufung durch den Aufsichtsrat bedeuten würde, sagte: "Für mich gibt es nur ein einziges Ziel, diese Saison rumzubringen, mit dem deutschen Meistertitel und dann in der nächsten Saison nochmal richtig anzugreifen."

Herbert Hainer, Präsident und Aufsichtsratsboss, kündigte an, nach dem Ende des Titelkampfes "über alles andere" reden zu wollen. Die Chance dazu bietet sich nach am 22. Mai, dann kommt der Aufsichtsrat das nächste Mal zu seiner turnusmäßigen Sitzung zusammen.

Übernimmt Hainer für Kahn?

Hainer, ein Vertrauter von Uli Hoeneß, gilt als möglicher Interims-Kandidat bei einem Aus für Kahn, dessen distanzierter Führungsstil an der Säbener Straße intern kritisiert wird. Unter dem Nachfolger von Karl-Heinz Rummenigge habe seit Sommer 2021 Harmonie und Nahbarkeit gelitten, heißt es auf den Fluren.

Und was ist mit Salihamidzic, dessen Transferpolitik Kahn (und der Aufsichtsrat) absegnete? Der Wallberg bei Bad Wiessee hält auf wundersame Weise bislang noch die dunklen Wolken fern von Brazzo.

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8 Kommentare
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  • MH0713 am 25.04.2023 12:43 Uhr / Bewertung:

    Noch ist der 34. Spieltag ja nicht beendet ... und daß es mal zu einer Wachablösung kommen ist ja auch nicht von der Hand zu weisen ! Erstaunlich ist nur, daß alle so überrascht sind, daß der FCB mal nicht Tabellenführer ist und der elfte ( ! ) Meistertitel in Folge nicht schon am 25. Spieltag eingefahren ist ! Und auch sehr interessant, daß sich kaum jemand freut über ein spannendes Saisonfinish - lieber wird rumgenölt über einen kriselnden FC Bayern ! Und ebenfalls interessant - oder eher beschämend, daß die Bayern-Basher auch das CL-Aus feiern und lieber billigend in Kauf nehmen, daß der deutsche Fußball im internationalen Vergleich kaum noch eine Rolle spielt - weder mit der Nationalmannschaft noch in der CL !

  • Plato's Retreat am 25.04.2023 10:36 Uhr / Bewertung:

    Hoffentlich ist bis zum 22. Mai die Bundesliga schon entschieden - dann lasset die Spiele beginnen.

  • rosa kuntz am 24.04.2023 09:20 Uhr / Bewertung:

    Nun wird ausgerechnet derjenige in den Mittelpunkt das Dilemmas gestellt, wer am Wenigsten dafür kann. Zudem ist er derjenige, der von seiner beruflichen Qualifikation, die er sich seiner Fußballerkarriere erworben hat, jedenfalls geeignet ist, CEO zu sein. Der eigentliche Verursacher und diejenigen, die ihn auf diesen Posten gehoben haben, sind erstaunlich still geworden. Aber sie können sich damit nicht aus der Veratnwortung stehlen: Hasan Salihamidzic genießt ganz offenbar bis jetzt Narrenfreiheit und wird von seinem Gönner noch immer ge-(be-)schützt. Aber wenn einer aus dem Vorstand geschasst werden muss, ist es er ! Erstaunlich ist, dass die Medien dieses Spiel
    mittragen und sich niemand traut, das zu thematisieren. Aber nun werden endlich mla seitens der Medien die zwei Spieler in den Fokus gerückt, die seit langem schlecht performen, dafür aber bestens mit Nagelsmann verdrahtet waren/sind. Dass dadurch die Mannschaft zerrissen wurde, ist schon seit MONATEN kein Geheimnis.

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