Wirbel um E-Mail von Papa Götze: "Total daneben!"

Ein Blogger bepöbelt Götze nach dem Bayern-Spiel beim BVB, der Vater antwortet - und sorgt damit für Aufruhr. Die AZ hat mit den beiden gesprochen.
Florian Bogner |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Gleich Torschütze: Mario Götze wechselte im Sommer von Borussia Dortmund zum FC Bayern München und erzielte beim ersten Wiedersehen gleich ein Tor.
firo/Augenklick Gleich Torschütze: Mario Götze wechselte im Sommer von Borussia Dortmund zum FC Bayern München und erzielte beim ersten Wiedersehen gleich ein Tor.

Ein BVB-Fan bepöbelt Mario Götzes Vater nach dem Sieg des FC Bayern München bei Borussia Dortmund per E-Mail. Der Vater antwortet, der Fan macht den Mailverkehr in seinem Blog öffentlich - und sorgt damit für einen Shitstorm. Die AZ hat mit den beiden gesprochen.

München - Es beginnt ganz harmlos. "Guten Abend Herr Götze", gibt Malte D. in der Nacht zum Sonntag um kurz nach Mitternacht in seinen Computer ein. Malte D. ist Fan von Borussia Dortmund und sucht nach dem 0:3 gegen den FC Bayern, nach dem Tor von Mario Götze, ein "Ventil", wie er sagt.

Er wählt: eine E-Mail an Mario Götzes Vater Jürgen, Datentechnik-Professor für die TU Dortmund. Viele BVB-Fans sind stocksauer, seit Mario Götze ihnen den Rücken kehrte. Und auch bei Malte D. wird's schnell schroff: "Schämen Sie sich als Vater eigentlich nicht, so einen missratenen und geldgeilen Sohn zu haben?", schreibt er in der E-Mail: "Pfui!"

Was dann passiert, ist nicht gewöhnlich. Papa Götze antwortet – und wie! Ausführlich setzt er sich zur Wehr, erläutert die Gründe für den Wechsel seines Sohnes.

Neben den offensichtlichen – Pep Guardiola, eine neue Herausforderung – auch, dass die Götzes aus Bayern stammen und dass Mario in München mit seinem Bruder Fabian wohnen kann, mit dem der BVB nicht gut umgesprungen sei.

Malte D. veröffentlicht die Mail in seinem Blog. Und tritt damit eine Lawine los – Bayern- und Dortmund-Fans diskutieren sich die Köpfe heiß, bei Twitter wird das Thema ausführlich diskutiert. Warum bepöbelte Malte D. Jürgen Götze? Und: Würde Papa Götze heute noch mal so antworten? Die AZ hat mit beiden gesprochen.

"Normalerweise antworte ich auf so etwas nicht", sagt Jürgen Götze, "aber ich war nach Samstag in einer komischen Stimmung. Alles war sehr emotional." Die Pfiffe gegen Mario, das Tor, all das ging nicht spurlos an ihm vorüber. Dass seine Mail öffentlich wird? "Das finde ich total daneben", sagt Papa Götze.

Im Internet sind die Fans auf seiner Seite, finden das Verhalten des Fans schwach. "Ich kann den Shitstorm verstehen", sagt der. "Das Schlimme für uns BVB-Fans ist ja, dass die Götzes sich immer clever verhalten hat. Auch gegen Pöbeleien, seine Antwort ist ja ziemlich souverän", sagt er und lacht.

Malte D. studiert, zwar nicht an der TU Dortmund, aber von einer Kommilitonin habe er erfahren, was dort nach der Bekanntgabe von Götzes Wechsel Ende April los war. Sie erzählt ihm von einer Vorlesung, die Götze senior kurz danach halten musste.

"Da haben Dortmund-Fans immer dazwischen gerufen, Sachen wie: Wie hast Du eigentlich deinen Sohn erzogen? Andere haben Papierflieger auf ihn geworfen", erzählt die Kommilitonin. "Auch da hat er sich allem Anschein nach souverän verhalten. Er sagte wohl nur: Wenn sie die Vorlesung nicht interessiert, dann gehen sie doch bitte raus."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.