Harry-Kane-Poker beim FC Bayern wird heiß: Welchen Einfluss der Mega-Transfer auf den Verein hätte

Der FC Bayern will Harry Kane und Kyle Walker verpflichten. Beide Transfers könnten sich nicht nur als richtungsweisend für die nähere Zukunft herausstellen.
Victor Catalina
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Die zwei großen Transferziele des FC Bayern diesen Sommer: Harry Kane (l.) und Kyle Walker (r.).
Die zwei großen Transferziele des FC Bayern diesen Sommer: Harry Kane (l.) und Kyle Walker (r.). © IMAGO / Anna Gowthorpe/Shutterstock

MünchenKonrad Laimer, Raphaël Guerreiro und Kim Min-jae heißen die bisherigen Neuzugänge dieses Transfersommers beim FC Bayern. Ende nicht in Sicht, denn der Rekordmeister bleibt weiter äußerst aktiv und womöglich kommen bald zwei Verstärkungen von der Insel hinzu.

Kim ist, nach Woo-yeong Jeong der erst zweite Südkoreaner und Guerreiro der vierte Portugiese in Diensten des FC Bayern. Einzig bei den Österreichern sind es mit 13 deutlich mehr.  Laimers Landsmann Marcel Sabitzer, die Nummer zwölf, zog es erst kürzlich zu Borussia Dortmund. Engländer standen hingegen bislang nicht hoch im Kurs.

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Spitzenreiter bei den ausländischen Spielern ist Österreich, das Nachbarland im Süden, damit jedoch nicht. Ganz oben stehen ein erwartbarer Name – und ein überraschender: Frankreich und Kroatien teilen sich die Position an der Spitze mit jeweils 14 Akteuren.

Frankreich und Kroatien führen das Legionärs-Ranking beim FC Bayern an

Aufseiten der "Vatreni" (der Feurigen) fand oder findet man zum Beispiel die Kovac-Brüder Niko und Robert, eine gestandene Angriffsreihe aus Ivica Olic, Mario Mandzukic und Ivan Perisic sowie die Youngster Josip Stanisic und Gabriel Vidovic. Die Französische Einfärbung des FC Bayern begann 1994 mit Jean-Pierre Papin und nahm, im Herbst der Karriere von Franck Ribéry – richtig Fahrt auf. Acht der 14 Franzosen kamen ab 2015, mit Mathys Tel als jüngstem Mitglied der Liste – buchstäblich.

Nach Engländern, wie sie der FC Bayern mit Kyle Walker und Harry Kane verpflichten will, muss man jedoch länger suchen. Sollten die beiden Nationalspieler kommen, würde der deutsche Rekordmeister die Anzahl der England-Legionäre auf einen Schlag verdoppeln. Bislang haben lediglich Owen Hargreaves und Omar Richards das Trikot der Roten getragen.

Schon Owen Hargreaves musste feststellen, wie dominant die Premier League sein kann

Hargreaves hatte einst mit Akzeptanz-Schwierigkeiten in der Heimat zu kämpfen, da seine Leistungen aus der Bundesliga Mitte der 2000er eher untergingen. Im jüngsten Transferpoker um Declan Rice bezeichnete Sky-Kommentator Joachim Hebel auf AZ-Nachfrage die Premier-League-Neigung der Engländer als "so allüberbordend, dass du nicht sagen kannst: Der will schon immer unbedingt zu Bayern".

Das Ende der Geschichte ist bekannt. Rice blieb in seiner Heimatstadt London und schloss sich Arsenal an – für 105 Millionen Pfund (rund 122 Millionen Euro). 

Einstiges Toptalent des FC Bayern, Champions-League-Sieger – nur, bis in die Heimat wussten die Leistungen von Owen Hargreaves nie wirklich durchzudringen.
Einstiges Toptalent des FC Bayern, Champions-League-Sieger – nur, bis in die Heimat wussten die Leistungen von Owen Hargreaves nie wirklich durchzudringen. © IMAGO / Plusphoto

Hat Kane denselben Effekt auf den FC Bayern wie seinerzeit Ribéry?

Walker – vor allem aber Kane – könnten auf den FC Bayern eine ähnliche Wirkung haben, wie seinerzeit die Verpflichtung von Franck Ribéry. Der Linksaußen ging als Toptalent der Franzosen in die WM 2006. Ein Jahr später kam der Wechsel nach München. Über die nächste Zeit wurde Ribéry, auch bedingt durch die alternden Zinédine Zidane und Thierry Henry, zu einem der Gesichterim land der Equipe Tricolore. 

Diese Rolle hat längst Kylian Mbappé übernommen. Glückwünsche zu Ribérys letztem Bundesligator im Mai 2019 gegen Eintracht Frankfurt (5:1) ließ er sich dennoch nicht nehmen.

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Kane ist bereits seit einer Weile das englische Aushängeschild, Führungsspieler bei Tottenham und Kapitän der Three Lions. Das alles auf dem Zenit seiner Karriere, im Alter von 30 Jahren.

Auch Walker (33) ist bei Manchester City immer noch gefragter Leistungsträger und Trainer Pep Guardiola keineswegs bereit, ihn kampflos ziehen zu lassen. Sollten beide Wechsel klappen und sich in der Folge auch sportlich lohnen, könnte das die Tür für weitere England-Transfers zum FC Bayern öffnen. Bislang hatte Rivale Borussia Dortmund dahingehend das Bundesliga-Vorrecht. Allerdings zielte der BVB in Jadon Sancho, Jude Bellingham und Jamie Bynoe-Gittens auf aufstrebende Supertalente ab, nicht gestandene Profis.

Perfektes U21-Turnier: Auch nach Kane und Walker sollte der FC Bayern an England dranbleiben

Der FC Bayern wird den englischen und französischen Markt in Zukunft auch allein schon deswegen im Blick behalten, weil der Nachwuchs dort europaweit zur Spitze gehört, Talente dort seit Jahren gut gedeihen. Erst vor wenigen Wochen wurden die Engländer U21-Europameister – mit sechs Siegen aus sechs Spielen und ohne ein einziges Gegentor zu kassieren.

Matchwinner: In Minute 99 des U21-EM-Finals gegen Spanien hielt Keeper James Trafford (m.) einen Elfmeter und rettete England nicht nur die perfekte Bilanz.
Matchwinner: In Minute 99 des U21-EM-Finals gegen Spanien hielt Keeper James Trafford (m.) einen Elfmeter und rettete England nicht nur die perfekte Bilanz. © IMAGO/Sebastian Frej

Titelverteidiger Deutschland verabschiedete sich dagegen nach der Vorrunde aus dem Turnier. An den vielfältigen Qualitäten der beiden Konkurrenten könnte man sich also durchaus gewinnbringend orientieren. Transfers von Kane und Walker könnten also nicht nur eine wegweisende Investition in die Gegenwart, sondern auf Umwegen auch in die langfristige Zukunft sein.

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