Wenn Bayern feiern

Den 25. Titel bejubelt der FC Bayern an zwei Tagen: Am Samstag in der Arena, Sonntag in der Stadt. Auch die Meister-Frauen sind auf dem Balkon.
Kerber, Becker |
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Ein bekanntes Terrain: Claudio Pizarro (2.v.l.) feiert mit den Bayern auf dem Rathaus-Balkon.
Augenklick / RAUCHENSTEINER/ Cremer Ein bekanntes Terrain: Claudio Pizarro (2.v.l.) feiert mit den Bayern auf dem Rathaus-Balkon.

München - „Liebe Meisterinnen – und Meister!“ So kann Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter den FC Bayern am Sonntag auf seinem Rathaus-Balkon begrüßen können. Als erster deutscher Verein überhaupt hat der FC Bayern sowohl bei Frauen als auch Männern den Titel errungen. Was liegt näher, als das gemeinsam zu feiern?

Zumal die durchaus titelverwöhnten Herren der Schöpfung heuer ja mit nur einer Trophäe auskommen müssen: der Meisterschale. Die kennen sie bestens, schließlich hat sie sich 24 Mal zuvor in Bayernhand begeben. Im Vorjahr gesellte sich noch der DFB-Pokal dazu, noch ein Jahr früher auch noch der so beliebte wie sich gerne rar machende Henkelpott. Nun also Frauen statt Pötte.

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Einer der ganz Großen wird dann wohl zum allerletzten Mal da oben stehen, die Schale in Triumphpose vor dem roten Fan-Meer am Marienplatz gen bayerischen Himmel stemmen: Claudio Pizarro. Der Stürmer wird mit seinen 36 Jahren den FC Bayern aller Voraussicht nach verlassen. Mit „Don Pizza“ würde einer der letzten echten Schlawiner der Liga gehen. Mit 176 Treffern ist er der erfolgreichste ausländische Torschütze der Liga-Historie, dazu hat keine Ausländer öfter in der Bundesliga gespielt (382). Sechs Mal holte er die Meisterschaft mit den Bayern, sechs Mal den Pokal (5x mit Bayern, 1 x mit Bremen), 2013 gewann er mit Bayern die Champions League.

„Der Verein hat sich nicht entschieden, wir haben noch nicht gesprochen. Ich habe immer gesagt, dass ich mich hier sehr wohlfühle, auch wenn das letzte Jahr nicht einfach für mich war, weil ich wenig gespielt habe. Nur wenn keine Einigung mit Bayern zustande kommt, werde ich mich mit anderen Angeboten beschäftigen“, erklärte Pizarro, der sich einen Karriereausklang „in der Wüste“ vorstellen kann.

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Pizza in der Wüste, Bayerns Meisterinnen auf dem Balkon. Dass es zur gemischten Party kommt, war nicht selbstverständlich. Das Meister-Quartett Lena Lotzen, Melanie Behringer, Melanie Leupolz und Leonie Maier bereitet sich nämlich in Feusisberg im Kanton Schwyz mit der Nationalmannschaft auf die WM in Kanada (6. Juni bis 5. Juni 2015) vor – und da passt so ein rauschendes Fest nur bedingt ins Programm.

Bundestrainerin Silvia Neid: „Es ist für uns wichtig, dass die Konzentration auf der WM-Vorbereitung liegt. Auf der anderen Seite wollte ich den Spielerinnen aber auch dieses besondere Erlebnis ermöglichen. Für mich steht dabei im Mittelpunkt, die Anreisestrapazen so gering wie möglich zu halten. Ich denke, wir haben nun einen guten Kompromiss gefunden.“

Und der lautet: Weißbierduschen statt Weißbiertrinken. Wenn am Sonntagnachmittag mit Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer & Co. hoch über dem Marienplatz auf dem Rathausbalkon rumhüpfen, dann wird das kein Ritt über den Bodensee, das nicht. Die Fußballerinnen des FC Bayern steigen nach dem Vormittagstraining in Feusisberg am Südufer des Zürichsees nicht in den Sattel, sondern frisch geduscht in den Hubschrauber, fliegen nach München und am Abend wieder zurück. Was man nicht alles tut, um ein historisches Double zu feiern. Nüchtern!

Für die Fans verhält es sich umgekehrt. Schon vor dem letzten Ligaspiel gegen Mainz (Sa., 15.30 Uhr, sky) beginnen die Feierlichkeiten. Um 13.30 Uhr wird das Stadion geöffnet, ab 14 Uhr spielt eine Blaskapelle – und es gibt Freibier. Ebenfalls vor der Partie werden 25 Bayern-Legenden zu den bisherigen Meisterschaften präsentiert, musikalisch unterstützt von Andrew White mit dem ewigen Hit „Forever Number One“ aus der Feder von Harald Reitinger. Nach dem Spiel folgt die offizielle Ehrung samt Meisterfoto, Ehrenrunde und nicht ganz so offiziellen Weißbierduschen. Während der Ehrenrunde wird es Musik von den Imagine Dragons und Omi („Cheerleader“) geben.

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Die klubinterne Meisterfeier geht dann am Abend im Postpalast über die Bühne. Nach ein paar Stunden Verschnaufpause wird am Sonntag weitergefeiert: am Marienplatz. Ab 13 Uhr erwartet die Fans ein Rahmenprogramm mit Moderator Stephan Lehmann, Andrew White, Willy Astor und DJ Bernhard Fleischmann. Um 14 Uhr folgt der Empfang der Titelträger/ innen auf dem Rathausbalkon – und ein gemischter Meister-Chor. Dann heißt es wieder, frei nach Lenny Kravitz: „Fly away“ – für die Meisterinnen.

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