Weltmeister Neuer hofft auf historische Krönung - "Nicht Favorit"

Torwart oder Torjäger? Der Dreikampf um die Auszeichnung als Weltfußballer zwischen Weltmeister Neuer und den Weltmarken Ronaldo und Messi ist auch eine Richtungsentscheidung. Die FIFA-Gala in Zürich könnte zu einem deutschen Abend werden.
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Manuel Neuer im Trainingslager
dpa Manuel Neuer im Trainingslager

München/Doha - Doha, Zürich, Doha - für die ersehnte Krönung zum Weltfußballer 2014 ist Manuel Neuer kein Weg zu weit. Der Weltmeister fliegt am Montag eigens im Privatjet aus dem Trainingslager des FC Bayern München in Katar in die 4500 Kilometer entfernte Schweiz, um bei der FIFA-Gala im Dreikampf mit Titelverteidiger Cristiano Ronaldo und Rekordsieger Lionel Messi womöglich für einen historischen Abend zu sorgen: Der 28 Jahre alte Neuer könnte als erster Torwart und als erster Bundesliga-Profi zum besten Spieler auf dem Globus gewählt werden.

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"Sagen wir so: Favorit bin ich nicht", lautete die Kernaussage des intelligenten Nationaltorhüters, der die Fallhöhe vor der Zeremonie am Montagabend (18.30 Uhr/Eurosport und Sky) im Kongresshaus keinesfalls mit offensiven Sprüchen erhöhen wollte. Die Strahlkraft seines Weltmeister-Titels muss die der "beiden weltweiten Marken", wie Neuer seine Konkurrenten Ronaldo und Messi selbst einordnete, nicht zwangsläufig überragen. Schon den Podiumsplatz empfindet Deutschlands Fußballer des Jahres als "große Ehre für mich".

Neuer weiß um die Besonderheiten der sehr subjektiven Wahl von Nationaltrainern, Kapitänen und Journalisten rund um den Erdball. Vor einem Jahr begleitete er seinen damals extrem optimistischen Bayern-Kollegen Franck Ribéry nach Zürich. Doch der Franzose musste dort als Champions-League-Sieger und Europas Fußballer des Jahres eine bittere Niederlage gegen die Weltstars Ronaldo (Real Madrid) und Messi (FC Barcelona) verkraften. "Für mich muss Manuel klar gewinnen", sagte Ribéry am Sonntag in Doha, klang dabei aber angesichts der eigenen Negativerfahrungen skeptisch.

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Neuer wird auf seinem Zwei-Tages-Trip von Arjen Robben begleitet. Der Holländer hat ebenso wie der verletzte Bayern-Kapitän Philipp Lahm, der aus München anreist, beste Aussichten auf die Wahl in die FIFA-Weltauswahl 2014. Auch Karl-Heinz Rummenigge wird in Zürich live dabei sein, der Bayern-Chef schloss sich aber der Meinung vieler Fachleute an, die eher mit einem erneuten Triumph von Ronaldo rechnen: "Wenn ich ehrlich bin, befürchte ich das auch." Dabei schloss sich Rummenigge der Sichtweise von UEFA-Präsident Michel Platini an: "Die Weltmeisterschaft müsste in einem WM-Jahr den entscheidenden Faktor bilden. Sie ist das wichtigste Event."

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Neuer positionierte sich im Vorfeld betont als Teamplayer: "Was im letzten Jahr passiert ist, habe ich auch meinen Mitspielern beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft zu verdanken."

W E L T M E I S T E R - mehr ging 2014 sportlich nicht. Über einen Mangel an Fürsprechern von Bundestrainer Joachim Löw bis hin zu Argentiniens Legende Diego Maradona konnte sich Neuer darum auch nicht beklagen. "Alles andere als seine Wahl würde mich enttäuschen", erklärte Bundestrainer Löw deutlich. Neuer habe bei der WM der ganzen Welt gezeigt, über welch außergewöhnliche Qualitäten er verfüge. Löw hat natürlich für seine Nummer 1 votiert.

Es könnte im Kongresshaus von Zürich ein deutscher Abend werden. Als Welttrainer des Jahres könnte Löw die Nachfolger von Jupp Heynckes antreten. Als Weltfußballerin steht Nadine Keßler vom Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg zur Wahl. Und beim Frauen-Welttrainer gehören in Maren Meinert, die 2014 mit der U 20-Nationalmannschaft Weltmeister wurde, und Ralf Kellermann vom VfL Wolfsburg zwei der drei Nominierten aus Deutschland.

Neuer könnte als zweiter deutscher Kicker nach Lothar Matthäus triumphieren (1991 für Inter Mailand) und als erster Schlussmann überhaupt. Nur Oliver Kahn schaffte es vor ihm als Torhüter 2002 als Zweiter hinter dem Brasilianer Ronaldo aufs Podium.

Traditionell dominieren die Offensivspieler die Wahl. "Auf Kontinenten wie Asien, Afrika oder Amerika hat man mehr ein Faible für die Feldspieler als für die Torhüter", bemerkte Rummenigge. Als einziger Abwehrspieler siegte bislang der italienische Weltmeister Fabio Cannavaro 2006. Auch Neuer kennt die Historie. In Katar ging er am Wochenende dennoch gut gelaunt seiner Trainingsarbeit nach. "Manuel geht total entspannt mit der Wahl um", versicherte Rummenigge, für den Neuer so oder so ein Sieger ist: "Es ist schon etwas Unglaubliches, als Torwart auf dem Treppchen zu stehen."

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