Wechselpanne beim FC Bayern: Geld oder Moral
Der 12. Mann - wenn es um die Fans geht, so wertvoll für jede Mannschaft. Für den FC Bayern ein massives Ärgernis. Denn: Das sportlich dank einer starken zweiten Halbzeit mit 4:1 souverän gewonnene Spiel beim SC Freiburg könnte ein juristisches Nachspiel haben. Bayern hat sich verwechselt, für knapp 20 Sekunden waren in der 86. Minute zwölf Spieler auf dem Platz.
FC Bayern: Legt Freiburg offiziell Einspruch ein?
Nur ein Lapsus? Klar, dass die Bayern die Angelegenheit herunterspielen. Es sei "nichts Spielentscheidendes" gewesen, betonte Trainer Julian Nagelsmann. Richtig, die wenigen Sekunden Überzahl führten nicht zu einem Tor. Andererseits muss nun der DFB und sein Sportgericht entscheiden, was die Wechselpanne für Konsequenzen hat. Die Gretchenfrage aber lautet: Legen die Freiburger offiziell Einspruch ein gegen die Spielwertung? Von Seiten der SC-Bosse hielt man sich bedeckt, hoffte noch am Samstag darauf, dass der DFB-Kontrollausschuss von sich aus Ermittlungen aufnehmen würde. Was sich als falsch herausstellte.
Moralisches Dilemma für die Freiburger
Nun befinden sie sich nach dem 1:4 in einem moralischen Dilemma. Verständlich und nachvollziehbar, dass Freiburg, der ach so sympathische und landesweit beliebte Ganz-Andere-Klub, nun nicht den Spielverderber geben möchte. Ein schlechter Verlierer? Nein, rein rechtlich wäre der Einspruch legitim und berechtigt, aber angesichts des Spielstandes und der wenigen Sekunden Bayern-Überzahl total übertrieben.
Ein sauberes Verfahren könnte jedoch Transparenz in den Fall bringen. Die Freiburger überlegen wohl nun: Sammeln sie Fairnesspreise, weil sie darauf verzichten, Protest einzulegen? Oder erreichen sie am Ende der Saison womöglich erst dank der drei sportlich ungerechtfertigten, aber am grünen Tisch zugesprochenen Zusatzpunkte die millionenschwere Champions League?
Also unterm Strich: Geld oder Moral?