Kurioser Zwischenfall in Freiburg: FC Bayern plötzlich mit zwölf Mann auf dem Platz

Beim 4:1-Sieg des FC Bayern beim SC Freiburg ist es zu einer minutenlangen Unterbrechung gekommen. Grund war ein Missverständnis bei der Auswechslung von Kingsley Coman, wodurch für mehrere Sekunden zwölf Münchner Spieler auf dem Platz waren.
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Julian Nagelsmann wollte in Freiburg Marcel Sabitzer für Kingsley Coman einwechseln, dabei kam es zu einem kuriosen Zwischenfall.
Julian Nagelsmann wollte in Freiburg Marcel Sabitzer für Kingsley Coman einwechseln, dabei kam es zu einem kuriosen Zwischenfall. © IMAGO / Jan Huebner

Freiburg - Sachen gibt's, die gibt's eigentlich nicht: Am Samstagnachmittag ist es während der Partie des FC Bayern beim SC Freiburg (4:1) zu einem äußerst kuriosen Zwischenfall gekommen, der eine minutenlange Unterbrechung zur Folge hatte.

Das war passiert: In der 86. Minute wurde Kingsley Coman, der unmittelbar zuvor das 3:1 erzielt hatte, für Marcel Sabitzer ausgewechselt. Der Franzose hatte das aber offenbar zunächst nicht mitbekommen und blieb vorerst auf dem Platz, was wiederum dem Schiedsrichter Christian Dingert entgangen war. So hatten die Münchner für kurze Zeit zwölf Mann auf dem Platz.

Wechselfehler beim FC Bayern: Auch Kahn kommt in den Innenraum

Rund 20 Sekunden später wurde der Unparteiische von den Freiburgern auf die Überzahl aufmerksam gemacht, der das Spiel daraufhin unterbrach. Während der minutenlangen Pause diskutierten Spieler und Verantwortliche beider Seiten hektisch miteinander, selbst Vorstandsboss Oliver Kahn begab sich von der VIP-Tribüne nach unten in den Innenraum.

Bayern-Coach Julian Nagelsmann erklärte die Wechsel-Panne wie folgt: "Es war diffus. Coco Tolisso hatte Magenprobleme, ist in die Kabine reingerannt. Coman wusste nicht, dass er bei dem Wechselslot auch ausgewechselt werden musste. Er war acht Sekunden oder so noch auf dem Platz, hat dann, glaube nicht, nicht mal den Ball berührt."

Auch Christian Streich äußerte sich nach der Partie zu dem Zwischenfall und möglichen Konsequenzen, die dieser zur Folge haben könnte. "Ich gehe fest davon aus, dass es ein Regelwerk dafür gibt. Diesem Regelwerk unterliegen wir als SC Freiburg, auch der FC Bayern und alle anderen Vereine. Das ist mein Verständnis einer Gerichtsbarkeit. Zu allem anderen sage ich nichts, weil es dazu von mir nichts zu sagen gibt."

Hat der Wechselfehler des FC Bayern Konsequenzen?

Laut Paragraf 17 Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) könnte die Wechsel-Panne tatsächlich Folgen für die Wertung der Partie haben. "War in einem Spiel ein Spieler nicht spiel- oder einsatzberechtigt, so ist das Spiel für die Mannschaft, die diesen Spieler schuldhaft eingesetzt hatte, mit 0:2 verloren und für den Gegner mit 2:0 gewonnen zu werten, es sei denn, das Spiel war nach dem Einsatz des nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers noch nicht durch den Schiedsrichter fortgesetzt", heißt es dort.

Freiburg müsste allerdings Protest einlegen, damit die Panne ein Nachspiel hat. "Wir haben den Schiedsrichter darauf aufmerksam gemacht, dass Bayern elf Feldspieler auf dem Platz hat", sagte Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier bei "Sky": "Das war skurril, das habe ich so noch nicht gesehen. Er könne die Konsequenzen "nicht beurteilen. Jetzt müssen wir alle ein bisschen runterkommen und drüber nachdenken."

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  • Südstern7 am 03.04.2022 16:03 Uhr / Bewertung:

    Wenn Freiburg das Recht auf die 3 Punkte hat, dann sollten sie es auch tun. Auch in unserem Sinne! Man stelle sich vor am Ende wird Bayern mit 2 Punkten Vorsprung Meister ohne Punktabzug des gestrigen Spiels! Da würde immer ein Geschmäckle zurückbleiben. Geschenkt will ich nix!

    Radio Pähl hat den Fehler weiter unten erklärt: Coman trug jahrelang die 29 und diese Nummer hat die Teammanagerin auf dem Täfelchen angezeigt. Nur hat der King heuer die Nummer 11. Pech gehabt .... zwinkern In der Hektik hat sich da schnell was eingeschlichen, auch Kathleen ist nur ein Mensch. Also kein Lamentieren sondern als Verein zu diesem Faux Pas stehen

    Lustig war natürlich als Auge als Aushilfscoach damals den vierten Amateurspieler (!!) aufs Feld schickte, das war damals nicht erlaubt. Das grandiose 5:2 in Frankfurt wurde annulliert, weil die Eintracht sich mit dem vierten Amateur, der glaube ich 10 Minuten spielte, unsagbar benachteiligt fühlte und Beschwerde einlegte. Aber auch das war ihr Recht.

  • Downy am 03.04.2022 18:46 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Du wirfst da ein bisschen was durcheinander. Auge wechselte am letzten Spieltag der Saison 1995/1996 gegen Fortuna Düsseldorf einen damals nicht erlaubten vierten Spieler ein. Das hatte aber keine Auswirkung, da Düsseldorf keinen Protest einlegte. Indem von dir genannten Spiel in Frankfurt (Saison 1994/1995) schickte Trapattoni einen vierten Vertragsamateur auf den Platz, drei waren aber nur erlaubt. Frankfurt legte Protest ein und das Spiel wurde mit 2:0 für Frankfurt gewertet. Das hat aber alles nichts mit der Geschichte von gestern zu tun. Wenn ein Spieler zuviel auf dem Platz ist greift Regel 3.7, die ich oben schon erläutert habe. In unteren Klassen wurden Proteste immer abgewiesen und das Spiel wurde gewertet wie es ausgegangen ist.

  • Ali Kante am 03.04.2022 11:34 Uhr / Bewertung:

    Falls den Bayern die Punkte gestrichen werden, ist das ein absoluter Megawitz. Das wäre doch eine Unverhältnismäßigkeit übelster Sorte. Einfach lächerlich - als ob die Freiburger ohne diesen winzigen Regelverstoß gewonnen hätten.

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