Warum Jupp ein Lob als Affront versteht

Wieso reagiert Heynckes so unwirsch auf das Angebot von Rummenigge, dem FC Bayern als Beiratsmitglied erhalten zu bleiben?
Gunnar Jans |
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Jupp Heynckes.
firo / Augenklick Jupp Heynckes.

Wieso reagiert Jupp Heynckes so unwirsch auf das Angebot von Karl-Heinz Rummenigge, dem FC Bayern als Beiratsmitglied erhalten zu bleiben?

Interviewer haben meist ein Gespür dafür, wann der Gesprächspartner etwas Brisantes sagt.

Als mein Kollege Marco Fenske und ich Karl-Heinz Rummenigge vor dem Wochenende nach Pep Guardiola löcherten, betonte der Vorstands-Boss immer wieder den Respekt für Jupp Heynckes, und als er uns schließlich sagte, der FC Bayern werde dem scheidenden Trainer "etwas Exponiertes im Beirat" anbieten, notierten wir diese Passage eher beiläufig.

Zusammengezuckt ist dabei niemand von uns – Jupp Heynckes zwei Tage später schon. Und das so überraschend wie heftig. Was ist nur in den 67-Jährigen gefahren, dass er als Affront versteht, was als Lob gemeint war? Dass er die "Wertschätzung", von der sein Chef spricht, als Missachtung interpretiert?

Wenn ihn gestört hat, dass Rummenigge dieses Angebot über die AZ, also öffentlich, erneuert hat, warum ist Heynckes dann von Kamera zu Kamera stolziert, um es schroff abzulehnen und den Vorstand zu brüskieren?

Es muss mehr dahinter stecken. Heynckes fühlt sich tatsächlich zu wenig gewürdigt, öffentlich, aber auch intern beim FC Bayern. Er ist doch mehr vergrätzt über den Guardiola-Hype als er zugeben mag. Und enttäuscht, wie die Bosse ihn wegloben.

Auf der Zielgeraden seiner großartigen Karriere, auf der alles zu gelingen scheint, reagiert er, hm, sagen wir es vorsichtig: übersensibel. Oder deutlicher: Er pflegt sein Ego. Am Ende wollte der Kalle nur nett sein zum Jupp – und schon geht der Schuss nach hinten los.

Stilvoll auseinanderzugehen üben sie mal wieder bei Bayern.

Haben ja noch drei Monate Zeit dazu – und vielleicht drei Titelfeiern.

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