Vogel über Kimmich: "Er macht den Unterschied"

Joshua Kimmich, der Neuzugang des FC Bayern, überzeugt bei der U21. Bayerns Nachwuchschef Vogel sagt zur AZ: „Er hat das Potential, sich bei Bayern und in der Nationalmannschaft durchzusetzen.“
Julian Buhl |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Joshua Kimmich wechselt vom VfB Stuttgart (ausgeliehen an RB Leipzig) zum FC Bayern.
Augenklick / firo Sportphoto/ Jürgen Fromme Joshua Kimmich wechselt vom VfB Stuttgart (ausgeliehen an RB Leipzig) zum FC Bayern.

Prag - Josh, Josua oder Jo? Probleme hat Senkrechtstarter Joshua Kimmich derzeit eigentlich nur mit seinem Vornamen. „Meine Mutter dreht immer durch, wenn mich der Stadionsprecher ‘Joshua’ nennt. Sie wollte, dass ich Josua heiße, das ‘h’ hat nur optische Gründe“, sagt der U21-Nationalspieler und lacht: „Die wichtigsten Leute wissen aber, wie man es ausspricht.“

Wichtige Leute, das sind für Kimmich in Zukunft Pep Guardiola, Matthias Sammer oder Bastian Schweinsteiger. Denn nach der EM in Tschechien beginnt für den defensiven Mittelfeldspieler ein neues Leben: Der 20-Jährige wechselt zum FC Bayern. 8,5 Millionen Euro zahlten die Münchner für Kimmich, der zuletzt vom VfB Stuttgart an RB Leipzig ausgeliehen war. In München steht er nun bis 2020 unter Vertrag. „Bayern wird eine neue Welt für mich, eine neue Herausforderung. Ich stand in der zweiten Liga bislang noch nicht so im Rampenlicht“, sagt Kimmich.

Wie wertvoll er für die Bayern werden kann, beweist er derzeit in Tschechien. Beim Auftakt gegen Serbien (1:1) brachte seine Einwechslung viel Schwung, gegen Dänemark (3:0) rückte er in die Startelf. „Das 1:0 gegen Dänemark war auch sein Tor. Wie er den Ball erobert – großartig“, sagte Teamkollege Amin Younes über den Sechser, der seine Position durchaus offensiv interpretiert. „Er hat das sehr gut gemacht. Bayern hat ihn nicht ohne Grund geholt“, sagte auch DFB-Trainer Horst Hrubesch.

In München registriert man Kimmichs couragierte Auftritte genau und mit großer Zufriedenheit. Der neue sportliche Leiter der Nachwuchsabteilung, Heiko Vogel, sagte der AZ: „Er hat ein überdurchschnittliches Spiel gegen Dänemark abgeliefert und zusammen mit Emre Can und Kevin Volland den Unterschied ausgemacht.“ Während Kimmichs Verpflichtung bei der Konkurrenz teilweise für Kopfschütteln sorgt, ist sie für Vogel eine logische Konsequenz. „Wir haben den Anspruch, Spieler mit einer solchen Qualität davon zu überzeugen versuchen, zum FC Bayern zu wechseln.“

Aber macht der Transfer tatsächlich Sinn? Ist bei all den Platzhirschen, die sich da bereits im Mittelfeld der Münchner tummeln, überhaupt Platz für Talente? Verstecken will sich der U19-Europameister jedenfalls auch im Bayern-Kosmos keineswegs. „Ich möchte erst einmal lernen, aber ich möchte auch so viel wie möglich spielen“, sagt Kimmich. Auch vor seinem großen Vorbild Bastian Schweinsteiger macht er nicht halt: „Ab nächster Saison sind wir Kollegen, aber auch Konkurrenten.“ Trotz Schweinsteiger, Thiago und Co. traut Vogel ihm viel zu: „Ich glaube, dass Kimmich ein Spieler ist, der das Potential hat, sich sowohl beim FC Bayern als auch in der A-Nationalmannschaft durchzusetzen.“
Seinem aktuellen Mittelfeldpartner in der U21 war dies nicht gelungen. Emre Can galt als eines der größten Juwele der bayerischen Nachwuchsabteilung. Vor zwei Jahren verließ der heute 21-Jährige die Bayern aber Richtung Leverkusen und ist nun beim FC Liverpool gelandet, wo er als möglicher Nachfolger von Steven Gerrard gilt. „Ich glaube nicht, dass er den Ansprüchen nicht gerecht geworden ist. Er hat sich vielleicht zu wenig Zeit dafür gegeben“, sagt Vogel. In Leverkusen habe Can seine Ziele für „schneller realisierbar“ gehalten: „Ich sehe ihn aber beim FC Bayern nicht als gescheitert.“

Pep Guardiola: Keine Titel - sondern Liebe

Nun versucht sich also Kimmich in München. Als Zwölfjähriger war er zum VfB gekommen und hat noch kein einziges Bundesliga-Spiel vorzuweisen. Dennoch sei er „Wunschspieler“ von Sportvorstand Sammer und Trainer Guardiola, heißt es bei den Bayern. Ein Gespräch mit „Herrn Guardiola“ und „Herrn Sammer“, so Kimmich, habe letztlich den Ausschlag gegeben: „Bayern München könnte jeden Sechser der Welt kaufen. Wenn sie dann mich möchten, ist das eine große Auszeichnung.“ Guardiola habe ihm bereits gesagt, „was er an mir schätzt – und was er mit mir erarbeiten möchte.“

Und so startet der begehrte Bälleverteiler nach der EM in das große Abenteuer. „Es ist klar, dass in München andere Persönlichkeiten mit mir spielen werden als noch in Leipzig“, sagt Kimmich. Zumindest seinen Nachnamen dürften sie an der Isar inzwischen aber auch kennen. 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.