"Vermeidbar gewesen": FC Bayern geht mit Pleite in die Länderspielpause

Der FC Bayern verliert gegen Eintracht Frankfurt mit 1:2, für Trainer Julian Nagelsmann ist es die erste Niederlage mit den Münchnern. Frankfurts Torhüter Kevin Trapp hält famos. "Das war vermeidbar"
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Überraschendes Ergebnis in München: Der FC Bayern um Niklas Süle, Thomas Müller und Robert Lewandowski (v.l.) verliert mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt.
Überraschendes Ergebnis in München: Der FC Bayern um Niklas Süle, Thomas Müller und Robert Lewandowski (v.l.) verliert mit 1:2 gegen Eintracht Frankfurt. © Matthias Balk (dpa)

München –Die mitgereisten Frankfurter Fans in der Nordkurve schrien ihre Freude heraus, sie feierten ausgelassen nach diesem 2:1-Coup in München – und sangen immer wieder seinen Namen: Kevin Trapp, Kevin Trapp, Kevin Trapp!

Der Torhüter, der den FC Bayern mit unzähligen Paraden zur Verzweiflung gebracht hatte, hob seine Fäuste in die Höhe und bedankte sich für den großen Applaus. Sogar Manuel Neuer kam vorbei und gratulierte Trapp zu dieser grandiosen Leistung. Hatte man überhaupt schon mal eine derartige Gala eines Gästetorhüters in der Arena erlebt?

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FC Bayern verzweifelt an Kevin Trapp

"Ich habe das Spiel nicht allein gewonnen", sagte Trapp nach dem Siegtreffer von Filip Kostic (83. Minute), bei dem Neuer schlecht aussah. Zuvor hatte Martin Hinteregger (32.) Leon Goretzkas Bayern-Führung egalisiert (29.). Doch das war freilich die Untertreibung des Tages. "Wir hatten mit Kevin einen fantastischen Torhüter", schwärmte Eintracht-Coach Oliver Glasner.

Und schließlich realisierte auch Trapp, dass er eines der besten Spiele seiner Karriere gezeigt hatte: "Es war sicher eins davon. Es war mit unsere beste Mannschafts-Performance in München. Wenn du hier einen Rückstand drehst, sagt das alles." Dann lächelte Trapp und trat die Heimreise an.

Nagelsmann: "Spiel, das wir nicht zwingend verlieren müssen"

Die Bayern-Laune war nicht ganz so gut. Nagelsmann, der seinen bunten Pullover nach der ersten Pleite im elften Bayern-Spiel wohl gleich wieder aussortieren wird, sprach von einem "Spiel, das wir nicht zwingend verlieren müssen". Da hatte er recht! "Es war ähnlich wie die Spiele zuletzt, aber wir haben nur ein Tor erzielt, obwohl wir viele Chancen hatten. Die Niederlage ist vermeidbar gewesen", sagte der Coach.

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Besonders ärgerlich: Wegen der Länderspielpause haben Nagelsmann und die Bayern erst in zwei Wochen gegen Leverkusen die Chance zur Wiedergutmachung. "Ich schlafe nie gut nach Spielen, auch nach Siegen nicht", sagte Nagelsmann: "Ich würde morgen lieber trainieren und analysieren." Da muss er jetzt durch.

Goretzka trifft zur Führung des FC Bayern

Nagelsmann setzte von Beginn an auf die gleiche Elf, die unter der Woche Dynamo Kiew 5:0 besiegt hatte – also auch auf den stürmenden Rechtsverteidiger Niklas Süle. "Ich habe, glaube ich, in meiner Karriere selten mit derselben Startelf begonnen", erklärte der Coach: "Jetzt machen wir es mal. Es ist auch gut für die Jungs, den Rhythmus zu finden." Diesmal ging der Plan nicht auf.

In der Anfangsviertelstunde hätte sich die Eintracht über einen frühen Gegentreffer nicht beschweren können. Robert Lewandowski, Leroy Sané und zweimal Thomas Müller vergaben gute Chancen, Trapp parierte mehrmals stark. Gegen Goretzkas Flachschuss ins Eck war er dann aber machtlos. Es lief gut – vielleicht zu gut – für die Bayern, die nach der Führung ziemlich schluderten.

Vorne vergaben sie beste Möglichkeiten wie Gnabry frei vor dem Tor (44.), hinten häuften sich die individuellen Fehler. Dayot Upamecano verursachte zunächst einen Eckball, dann stand er bei Hintereggers Kopfball teilnahmslos daneben – 1:1. Und hätte Neuer kurz vor der Pause nicht famos gegen Touré gehalten, wäre die Eintracht in Führung gegangen.

Fahrlässigkeit des FC Bayern rächt sich

Auch nach der Halbzeit ließ Nagelsmanns Team die letzte Präzision vermissen. Süle schlug eine schöne Flanke, doch Lewandowski brachte den Ball aus wenigen Metern nicht im Tor unter, Trapp parierte (56.). Das hätte das 2:1 sein müssen, die Fans in der Arena schauten sich ungläubig an: Ist Lewandowski doch nur ein Mensch? Und wie so oft im Fußball rächte sich die Fahrlässigkeit der Münchner: Kostic schoss knallhart zum 2:1 ein, Neuer griff daneben.

Nach 30 ungeschlagenen Heimspielen sorgte die Eintracht mal wieder für eine Bayern-Pleite – und für ein ungutes Gefühl bei Nagelsmann, das der Coach mit in diese Länderspielpause nimmt.

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7 Kommentare
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  • luxemburger am 04.10.2021 10:59 Uhr / Bewertung:

    Es gibt eben bessere Mannschaften als wie Bayern-

  • Südstern7 am 05.10.2021 20:08 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von luxemburger

    "Es gibt eben bessere Mannschaften als wie Bayern-"

    Ganz sicher.
    Darf ich dennoch den Bayern die Daumen drücken, wann ech gelift?

  • Südstern7 am 04.10.2021 10:32 Uhr / Bewertung:

    Also ich bin erleichtert, dass der Hype nun endlich vorbei ist. In den Medien (also nicht nur in der AZ) wurden bereits die Trophäen verteilt. Vom Favoriten der CL bis zum Alleingang in der Bundesliga. Kein Mensch, der sich mit Fußball ernsthaft beschäftigt, kann solche Attitüden ernst nehmen. Gut, dass jetzt wieder Seriosität in die Berichterstattung kann, sofern die Presse jetzt nicht genau das Gegenteil erzählt und das Ende proklamiert. Die Saison hat jetzt endlich richtig begonnen.

    Vor genau 2 Jahren, also in der Saison als die Bayern unter Flick 7 Titel gewannen, spielten die Bayern fast auf den Tag genau 1:2 gegen Hoffenheim, ebenfalls am 7. Spieltag. Der Spielverlauf war ähnlich und die Bayern hatten nur 14 Punkte. Heuer sind es 16 und sie stehen 2 Plätze weiter oben. Das nur als Info für Schwarzseher oder Euphoriker. In der Regel verlor Bayern in der letzten Dekade ca. 4 Spiele pro Saison. Das war nun die erste, andere werden noch folgen.

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