Ungeduldige Youngster: Nagelsmann braucht einen Plan für Musiala und Co.
München - Als das öffentliche Training am Dienstagnachmittag schon lange beendet war und Julian Nagelsmann unzählige Autogramme schrieb, war Jamal Musiala noch eifrig bei der Arbeit.
Musiala wünscht sich mehr Einsatzzeit bei Bayern
Der 19-Jährige knallte einen Schuss nach dem anderen aufs Tor, viele davon waren Volltreffer. Schließlich verabschiedete sich auch Musiala von den Fans und ging als letzter Bayern-Profi in die Kabine.
Hat sich der Youngster nun warm geschossen für die Partie gegen den VfB Stuttgart am Sonntag (17.30 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker)? Das ist eine der spannenden Fragen vor dem letzten Heimspiel dieser Saison, denn Musiala wünscht sich mehr Einsatzzeit.
Auch in Mainz stand Musiala nicht in der Startelf des FC Bayern
Am vergangenen Wochenende bei der Pleite in Mainz (1:3) saß der Mittelfeldakteur 45 Minuten lang überraschend auf der Bank, obwohl er in den vergangenen Wochen zu den formstärksten Bayern-Spielern gehörte. Stattdessen nominierte Nagelsmann Eric Maxim Choupo-Moting, Marcel Sabitzer und Serge Gnabry für die Startelf – ein Trio also, das aktuell eine eher schwache Phase erlebt. Und enttäuschte.
Warum verzichtet Nagelsmann so oft auf Musiala, einen der kreativsten Spieler im Kader, der offensiv immer wieder für Überraschungsmomente sorgt? "Seine Entwicklung ist gut", sagte der Coach vor einigen Wochen über Musiala: "Er hat beim Thema Verlässlichkeit extrem dazugewonnen."
Nagelsmann über Musiala: "Seine Bedeutung für uns ist riesengroß"
Das Offensivjuwel habe "in den letzten ein, zwei Jahren immer ein bisschen Probleme, die Leistung konstant über mehrere Spiele hinzukriegen", daran müsse Musiala arbeiten, so Nagelsmann: "Seine Bedeutung für uns, für Bayern München ist riesengroß. Wir sind sehr, sehr froh, dass er bei uns ist." Trotzdem durfte Musiala in dieser Bundesliga-Saison nur elfmal starten, 18 Mal wurde er eingewechselt. Dabei gelangen ihm fünf Tore und fünf Vorlagen.
Nagelsmann ist gefordert, sich einen Plan für Musiala zu überlegen. Denn bislang kommt der Youngster weder an Leon Goretzka auf der Doppelsechs vorbei noch an den Außenstürmern Gnabry, Kingsley Coman und Leroy Sané – und auch nicht an Thomas Müller.

Der 32-Jährige belegt Musialas Lieblingsposition als Zehner und hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert. Spätestens dann soll Musiala seinen Stammplatz bekommen, aber hat er auch so viel Geduld?
Die Münchner Bosse erwarten in jedem Fall, dass Nagelsmann noch mehr Talente vom Campus ans Profiteam heranführt, auch deshalb haben sie eine so hohe Ablöse für ihn gezahlt. Neben Musiala könnten auch Paul Wanner (16) und Gabriel Vidovic (18) in den letzten Saisonspielen zum Einsatz kommen.