Umfrage: AZ-User einig - Spieler des FC Bayern werden zu wenig geschützt
München - Uli Hoeneß war stinksauer. "Das Foul von Karim Bellarabi war natürlich geisteskrank, das grenzt an vorsätzliche Körperverletzung. Sowas gehört drei Monate gesperrt – wegen Dummheit", polterte der Präsident des FC Bayern nach dem 3:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen am vergangenen Spieltag.
Trainer Niko Kovac pflichtete dem 66-Jährigen bei. "Ich will da niemanden an den Pranger stellen, aber das ist nicht das erste mal, dass wir deshalb einen Spieler verlieren", stellte der Kroate nach der Partie fest. "So langsam reicht's mir: Wir haben jetzt den dritten Spietag in der Bundesliga und ich habe das Gefühl, dass wir Freiwild sind", schimpfte Kovac. (Hier finden Sie die Stimmen zum Spiel)
So lange laufen die Verträge der Bayern-Spieler
Bereits nach dem ersten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim kritisierte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge die überharte Gangart des Gegners: "Das war Fußball in Wild-West-Manier. Wenn dann als Ergebnis der beste Spieler auf dem Platz schwer verletzt ausgewechselt werden muss, dann kann ich nur sagen: Nicht jedes Mittel wird durch den Zweck geheiligt, mit Mut hat diese übertriebene Härte nichts zu tun." Zuvor hatte sich Kingsley Coman in einem Zweikampf mit Nico Schulz das Syndesmoseband gerissen, er wird bis in den Winter hinein ausfallen.
Rummenigge fordert Reaktion vom DFB
Rummenigge setzt darauf, dass die Vier-Spiele-Sperre für Karim Bellarabi abschreckende Wirkung hat. "Ich Freude mich nie über Strafen von Spielern, aber in dem Fall könnte es Exempel sein, dass man statuiert hat, um zu zeigen, dass man bereit ist, durchzugreifen", so der Vorstandsboss am Dienstag.
Rummenigge fordert nach den drei Verletzungen der Bayern in den ersten zwei Heimspielen der Saison ein harte Reaktion des DFB und der Schiedsrichter. "Was uns allen nicht gefällt ist ein bisschen die Gangart, wie gegen uns gespielt wird. Das ist etwas, was abgestellt werden muss in der Bundesliga, da sind der DFB und insbesondere die Schiedsrichter gefragt, dass sie ein bisschen die Stürmer und Spieler schützen", sagte Rummenigge.
Die AZ wollte im Rahmen der Diskussion von ihren Lesern wissen: Werden die Spieler des FC Bayern von den Schiedsrichtern zu wenig geschützt?
Bis Dienstagvormittag (Stand: 10.30 Uhr) beteiligten sich über 3.300 Leser an der Umfrage – mit einem eindeutigen Ergebnis: 80 Prozent sind der Meinung, dass die Bayern-Stars von den Schiedsrichtern nur unzureichend geschützt werden, 20 Prozent halten das Eingreifen der Schiedsrichter bereits für außreichend.
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