Uli Hoeneß: "Es war mein schwierigstes Jahr"

Agadir – Bayern Münchens Präsident Uli Hoeneß glaubt nicht an eine Wiederholung des Triples aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League im kommenden Jahr.
"Wir müssen uns alle daran gewöhnen, dass wir ein außergewöhnliches Jahr erlebt haben. Das Jahr 2013 wird für den FC Bayern in die Geschichte eingehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das wiederholbar ist", sagte der Klubchef in einem Interview mit "B5 aktuell" am Rande der Club-Weltmeisterschaft in Marokko.
Persönlich freue er sich jetzt auf das Weihnachtsfest im Kreise der Familie und mahnte zu Zufriedenheit, anstatt das neue Jahr mit Erwartungen zu überfrachten. "Wir müssen uns zurücklehnen, reflektieren und genießen und dann mit neuer Kraft an die Aufgaben herangehen, die auf uns zukommen", bekannte Hoeneß.
In den im März beginnenden Prozess wegen Steuerhinterziehung werde er "gut vorbereitet" gehen, betonte der Bayern-Präsident. Uli Hoeneß ist zum Ende des "schwierigsten Jahres" seines Lebens zuversichtlich, beim Prozess wegen seiner Steueraffäre im kommenden Frühjahr um eine Gefängnissstrafe herumzukommen.
"Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Arbeit meiner Berater mit der Selbstanzeige okay war. Und dementsprechnd müsste auch das Urteil ausfallen", sagte Hoeneß. Er habe "einen großen Fehler gemacht", betonte der 62-Jährige erneut und werde sich "dieser Sache stellen und gut vorbereitet in diesen Prozess gehen".
Der Prozessbeginn in München ist für den 10. März vorgesehen. Hoeneß soll, wie aus seiner Selbstanzeige hervorgeht, Steuern in Millionenhöhe hinterzogen haben. Hoeneß beklagte sich abermals über einen "riesigen Prominentenmalus, weil ich der einzige bin aus über 70.000 Selbstanzeigen, der in epischer Breite in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Von einem Steuergeheimnis kann ja schon lange nicht die Rede sein, ein Prominentenbonus ist weit und breit nicht zu sehen."
Auch deshalb habe das Jahr 2013 "viel Kraft gekostet bisher, vor allem auch meine Familie, und ich hoffe, dass wir das auch weiterhin gut durchstehen".
Für seinen Verein sei es indes ein "unglaubliches Jahr" gewesen: "Wenn ich den FC Bayern irgendwann vor 20, 30 Jahren gemalt hätte, hätte er wahrscheinlich so ausgesehen wie jetzt mit dieser Allianz Arena, mit dieser Orgie in Rot-Weiß an Samstagen und dieser unglaublichen Zahl an Mitgliedern.
Den fünften Pokal will er bei der Klub-WM aber schon noch gewinnen. Er sei "ganz wichtig, weil du mit so einem Titel die Popularität deines Vereins in die ganze Welt hinaustragen kannst." In der kurzen Winterpause bis zum 5. Januar will Hoeneß sich "zurücklehnen, reflektieren, genießen, Spaß haben und dann wieder mit neuer Kraft an die Aufgaben herangehen, die auf uns zukommen".