Uli Hoeneß: Ehefrau, Kinder, Karriere und Steuerhinterziehung – ein Blick auf das Leben des Managers

München - Die Namen Uli Hoeneß und FC Bayern sind untrennbar miteinander verbunden. Nach seiner höchst erfolgreichen Spielerkarriere übernahm der einstige Weltklasse-Flügelstürmer den Verein als Manager und machte die Münchner zu einem der größten Klubs der Welt. Darüber hinaus ist Hoeneß bereits seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Figuren im deutschen Fußball und sorgt mit seinen legendären Polter-Attacken regelmäßig für Schlagzeilen.
Doch was ist über sein Privatleben bekannt? Wie lebt der legendäre Bayern-Manager? Und wie konnte es passieren, dass er wegen Steuerhinterziehung jahrelang ins Gefängnis musste? Die AZ gibt einen Überblick mit allen Infos zu Uli Hoeneß.
Geburtsort von Uli Hoeneß: Wo wurde der Ehrenpräsident des FC Bayern geboren?
Uli Hoeneß wurde am 5. Januar 1952 in Ulm geboren und wuchs in konservativ und katholisch geprägten Familienverhältnissen als Sohn des Ulmer Metzgermeisters Erwin Hoeneß und dessen Ehefrau Paula auf. Uli Hoeneß hat einen Bruder namens Dieter, der am 7. Januar 1953 geboren und später ebenfalls Fußballprofi wurde.
Aktive Karriere und Erfolge von Uli Hoeneß beim FC Bayern
Uli Hoeneß galt als einer der besten deutschen Fußballspieler seiner Zeit. Der Flügelstürmer bestach durch enorme Schnelligkeit und großen Zug zum Tor. Das Fußballspielen lernte er beim VfB Ulm. Später wechselte er zur TSG Ulm 1846 (heute SSV Ulm 1846). Mit 15 Jahren wurde er Kapitän der Schülerauswahl des DFB.
Dem FC Bayern schloss sich Hoeneß im Sommer 1970 im Alter von 18 Jahren an. Schon in seiner ersten Saison wurde er an der Seite von Granden wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier oder Gerd Müller Stammspieler und Leistungsträger. In seinen neun Jahren gewann er mit den Münchnern unter anderem je drei Mal den Europapokal der Landesmeister (heute Champions League), drei Mal die deutsche Meisterschaft und ein Mal den DFB-Pokal. An der Seite von Gerd Müller bildete er eines der torgefährlichsten Angriffs-Duos der deutschen Fußball-Geschichte. In der Saison 1978/79 lief er auf Leihbasis in elf Partien für den 1. FC Nürnberg auf.

Uli Hoeneß in der deutschen Nationalmannschaft
Auch mit der deutschen Nationalmannschaft feierte Uli Hoeneß große Erfolge. 1972 wurde er Europameister, 1974 gewann er mit der DFB-Elf im Finale im Münchner Olympiastadion die Weltmeisterschaft. Auch verletzungsbedingt kam er insgesamt aber nur auf 35 Einsätze im Dress der Nationalmannschaft, in denen er fünf Tore erzielte.
Warum kam Uli Hoeneß' Karriereende schon so früh?
Ohnehin waren Verletzungen ein Thema, das Hoeneß über seine komplette aktive Karriere hinweg begleiten sollte. Bereits 1979 musste er seine sportliche Laufbahn im Alter von gerade einmal 27 Jahren aufgrund der Nachwirkungen einer schweren Knieverletzung (irreparabler Knorpelschaden) beenden.
Wie wurde Uli Hoeneß Manager des FC Bayern?
Nach seinem Karriereende war das Kapitel FC Bayern für Hoeneß aber keinesfalls beendet, im Gegenteil! Schon während seiner Zeit als Spieler übernahm er immer wieder Management-Aufgaben und fädelte etwa den wichtigen Sponsoring-Deal mit Magirus-Deutz ein. Nachdem er seine sportliche Laufbahn beendet hatte, wurde er im Alter von nur 27 Jahren Manager beim Rekordmeister. In der Folge stellte er den damals mit zwölf Millionen Mark verschuldeten Klub finanziell auf solide Beine und etablierte die Bayern endgültig als Leuchtturm in der Bundesliga.
Im Laufe seiner Funktionärslaufbahn übernahm Hoeneß unterschiedliche Ämter, war Manager, Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrats. Im November 2019 trat er zurück und ist seitdem nur noch ein reguläres Mitglied im Aufsichtsrat.
Mit Hoeneß im Management holten die Bayern unter anderem zwei Mal die Champions League, ein Mal den Uefa-Cup (heute Europa League), 21 Mal die deutsche Meisterschaft sowie zwölf Mal den DFB-Pokal. Eine seiner größten Errungenschaften abseits des Sports ist der Bau der Allianz Arena, der 2005 finalisiert wurde. Mittlerweile ist der FC Bayern alleiniger Eigentümer des Stadions.
Wie lange sind Uli Hoeneß und seine Ehefrau Susanne schon ein Paar?
Beruflich bewegt sich Hoeneß auf der ganz großen Bühne, privat ist er seinen Wurzeln treu geblieben. Seit seinem 15. Lebensjahr sind er und seine Frau Susanne ein Paar, seit 1973 sind sie verheiratet. Kennengelernt hatten sich die beiden schon zu Schulzeiten. In der Öffentlichkeit ist sie aber nur selten zu sehen.

Uli Hoeneß weiß genau, was er an seiner Jugendliebe hat. "Ich weiß, dass ich das, was ich bin, nie ohne meine Frau geworden wäre, die mir im Hintergrund so viele Dinge abnimmt und die mich so unabhängig macht", sagte er vor Jahren der "Bunten".
Hat Uli Hoeneß Kinder?
Zusammen mit seiner Frau Susanne hat Uli Hoeneß zwei Kinder: Sohn Florian, der seinem Vater bereits einen Enkel beschert hat, und Tochter Sabine. Beide haben mit Fußball allerdings wenig am Hut.
Aus der Öffentlichkeit halten sich die Hoeneß-Sprösslinge weitgehend zurück, daher ist über ihr Privatleben nur wenig bekannt. Sohn Florian übernahm im Jahr 2001 den familieneigenen Metzgereibetrieb, die HoWe Wurstwaren KG, die es bis heute gibt.
Uli Hoeneß musste wegen Steuerhinterziehung jahrelang ins Gefängnis
Das dunkelste Kapitel im Leben des Uli Hoeneß ist sicher seine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung. Alleine im Jahr 2003 hat der legendäre Bayern-Manager fast 15 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Deswegen wurde er 2014 zu einer Gefängnisstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt, die er ab dem 2. Juni 2014 in der JVA Landsberg am Lech sowie in der Haftanstalt Rothenfeld absitzen musste. Aufgrund guter Führung wurde die Strafe vom Gericht auf die Hälfte reduziert, er kam am 29. Februar 2016 frei. Der Rest der Haftzeit wurde zu einer dreijährigen Bewährungszeit ausgesetzt.

Bis heute legt Hoeneß großen Wert darauf, dass er seine Steuerschulden– laut Urteil 28,5 Millionen Euro – vollumfänglich zurückgezahlt hat.
Uli Hoeneß war der einzige Überlebende eines Flugzeugabsturzes
Ein weiterer schwerer Schicksalsschlag ereilte Hoeneß im Jahr 1982. Auf dem Weg zu einem Länderspiel gegen Portugal nach Hannover stürzte Hoeneß zusammen mit drei Freunden mit einem Flugzeug in einem Waldgebiet nahe der Ortschaft Resse (Niedersachsen) ab.

Hoeneß war der einzige Überlebende und wurde rund anderthalb Stunden später von einem Jäger in dem Wald aufgefunden. Sachverständige kamen zu dem Schluss, dass Hoeneß nur überlebte, weil er nicht angeschnallt war und auf der Hinterbank schlief, wodurch er aus dem Flugzeug herausgeschleudert wurde.
Soziale Projekte: Uli Hoeneß als Wohltäter
Hoeneß gilt als Mann mit sozialem Gewissen. Er spendete unter anderem schon Geld für Kinder in Indien, für die Opfer des Tsunamis in Südostasien und an viele karitative Organisationen in Deutschland. Als in München 2009 der Manager Dominik Brunner an der S-Bahn-Station Solln getötet wurde, machte sich Hoeneß für mehr Zivilcourage stark.

Auch als FC-Bayern-Boss bewies er ein Herz für gestrauchelte Ex-Schützlinge. Sein Motto gab Hoeneß einst mit dem Satz "nicht nach oben buckeln und nach unten treten" an. Von der Münchner Schickeria, der Schickimicki-Gesellschaft der Landeshauptstadt, hält er sich fern. Zugleich setzte sich der bekennende Konservative aber – auf Parteilinie der Union – öffentlich vehement gegen eine Reichensteuer ein.
Daum, Lemke und Co.: Uli Hoeneß und seine Feindschaften
Dass Uli Hoeneß ein streitbarer Mensch ist, mussten über die Jahrzehnte hinweg zahlreiche Kontrahenten erfahren. In der Vergangenheit lieferte sich der Bayern-Manager regelmäßig verbale Fehden mit Konkurrenten, die bisweilen den ganzen deutschen Fußball in Atem hielten.
Die aufsehenerregendste war wohl die mit Christoph Daum. Diese begann bereits Ende der 80er Jahre und gipfelte zunächst in einem legendären Schlagabtausch im ZDF-"Sportstudio", wo sich der damalige Trainer des 1. FC Köln gemeinsam mit seinem Sportdirektor Udo Lattek auf der einen und Hoeneß zusammen mit seinem Trainer Jupp Heynckes auf der anderen Seite gegenüberstanden.
Den absoluten Höhepunkt erreichte die Fehde ein Jahrzehnt später. Im Herbst 2000 sollte Daum Bundestrainer werden, wurde aber von Hoeneß in einem Interview mit der "Abendzeitung" ins Zwielicht gerückt. In diesem unterstellte der Bayern-Manager dem designierten Trainer der deutschen Nationalmannschaft, Kokain konsumiert zu haben, was dieser jedoch von sich wies. Später unterzog sich der am 24. August 2024 verstorbene Daum einer Haarprobe, die jedoch positiv ausfiel und Hoeneß' Anschuldigung bestätigte.
Hoeneß hatte zudem Auseinandersetzungen mit Willi Lemke, dem langjährigen Manager von Werder Bremen und späteren Politiker, der den FC Bayern als "Totengräber des deutschen Fußballs" sah. Der Streit mit dem am 12. August 2024 verstorbenen Lemke galt aber spätestens seit Hoeneß' Besuch zu dessen 70. Geburtstag als beigelegt.