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Ukraine-Krieg: Verband sperrt Ex-Bayern-Star Anatolij Tymoschtschuk

Trotz des kriegerischen Einfalls Russlands in seine ukrainische Heimat, bleibt der Ex-Bayern-Star Anatolij Tymoschtschuk zunächst bei seinem russischen Klub Zenit St. Petersburg. Der ukrainische Verband sperrt nun Tymoschtschuk, auch von einem ehemaligen Weggefährten wurde er bereits heftig kritisiert.
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Der Ukrainer Anatoliy Tymoschtschuk gewann in der Saison 2012/13 mit dem FC Bayern das Triple.
Der Ukrainer Anatoliy Tymoschtschuk gewann in der Saison 2012/13 mit dem FC Bayern das Triple. © IMAGO / Horstmüller

München/St. Petersburg - Seit das russische Militär in kriegerischer Absicht ins Nachbarland Ukraine einmarschiert ist, haben sich viele Profisportler und Trainer aus der Ukraine und anderen Ländern solidarisch erklärt und sich von ihren russischen Klubs getrennt. Doch einer schwört seinem Verein bisher noch die Treue: Anatolij Tymoschtschuk.

Der Ukrainer, der von 2009 bis 2013 für den FC Bayern spielte und in der Saison 2012/13 mit den Münchner das Triple gewann, ist seit 2016 als Co-Trainer beim russischen Klub Zenit St. Petersburg tätig und hat diesen bisher, trotz des Angriffs Russlands auf sein Geburtsland Ukraine, auch noch nicht verlassen.

Ukrainer Tymoschtschuk bleibt seinem Russen-Klub treu

Schon als Spieler war Tymoschtschuk für Zenit aktiv, gewann mit dem Klub 2007 die russische Meisterschaft, die erste nach 23 Jahren für Zenit, und 2008 den UEFA-Pokal. Seine Treue dem Verein gegenüber bringt dem 42-Jährigen in der aktuellen politischen Situation allerdings ziemliche Kritik ein.

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Weil er trotz Aufforderung den russischen Krieg gegen die Ukraine nicht verurteilt hat, hat der Fußballverband in Kiew dem Ex-Bundesligaprofi Anatolij Tymoschtschuk (42) lebenslang jede fußballerische Tätigkeit in der Ukraine untersagt.

Tymoschtschuk werden alle ukrainischen Titel aberkannt

Der ehemalige Kapitän der ukrainischen Nationalmannschaft habe weder eine öffentliche Erklärung zum Krieg abgegeben, noch seine Arbeit als Assistenztrainer für den russischen Klub Zenit St. Petersburg beendet, hieß es in der am Freitag veröffentlichten Entscheidung.

Dem früheren Profi des FC Bayern werde die Trainerlizenz entzogen und zudem alle in der Ukraine errungenen sportlichen Titel aberkannt. Darüber hinaus werde er aus allen nationalen Registern entfernt. Mit 144 Auftritten im blau-gelben Trikot ist der 42-Jährige Rekordnationalspieler. Der Verband beantragt auch den Entzug aller seiner staatlichen Auszeichnungen.

Ehemaliger Mitspieler kritisiert Ex-Bayern-Star Tymoschtschuk scharf

Yevgen Levchenko, der von 2002 bis 2009 gemeinsam mit Tymoschtschuk für die ukrainische Nationalmannschaft auflief, sprach seinen einstigen Mitspieler gar zuletzt in einem offenen Brief an."Tolya, wie kann das sein? Du kommst aus der Ukraine. Wie kannst du schweigen und weiter dort arbeiten?", so Levchenko.

Im Gegensatz zu Tymoschtschuk haben andere Ukrainer wie Andreij Voronin (Co-Trainer bei Dynamo Moskau) oder Yaroslav Rakitskiy (Spieler bei Zenit St. Petersburg) Russland und ihre Klubs aus Protest gegen den Krieg in ihrer Heimat bereits verlassen. 

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13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • katzenhalsband am 11.03.2022 18:16 Uhr / Bewertung:

    Was hat das mit Fußball zu tun?

  • Der wahre tscharlie am 11.03.2022 16:27 Uhr / Bewertung:

    Ein ukrainischer Fussbalspieler, der bei St.Petersburg spielt.....So weit, so gut.
    Dass er nicht mitbekommt, was in seinem Geburts-, Mutterland vor sich geht und Putin einen Angriffskrieg gegen sein Land mit Abertausenden getöteten Zivilisten führt, kann er mir nicht erzählen.
    Gazprom ist nicht nur Sponsor sondern auch Hauptanteilseigner am FC Zenit.
    Vielleicht hat er Angst, dass er im Straflager landet, wenn er sich öffentlich dazu äußert.
    Aber ganz ehrlich, soviel Geld können die mir garnicht zahlen, dass ich meine Meinung zum Krieg in meinem Heimatland verschweige.

  • rosa kuntz am 04.03.2022 22:04 Uhr / Bewertung:

    Manche Tun Gutes und reden darüber, andere tun auch Gutes und reden nicht darüber. Was soll das ständige an anderen Menschen herumzukritisieren und ihnen vorschreiben zu wollen, wie sie sich zu verhalten haben. Manchaml ist es wirklich besser, zu schweigen. Vielleicht denkt er das auch.

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