Tuchels Lieblingsschüler Guerreiro wird gleich wieder wichtig für den FC Bayern

Beim 4:2 des FC Bayern gegen Heidenheim stand neben Doppelpacker Harry Kane auch ein Joker im Mittelpunkt. Thomas Tuchels Lieblingsschüler Raphaël Guerreiro brachte die Münchner bei seinem Comeback auf die Siegerstraße.
von  Victor Catalina
Wilde fünf Minuten: Erst holte Heidenheim ein 0:2 in der Allianz Arena auf, bevor Raphaël Guerreiro den FC Bayern mit seinem ersten Pflichtspieltor wieder auf Kurs brachte.
Wilde fünf Minuten: Erst holte Heidenheim ein 0:2 in der Allianz Arena auf, bevor Raphaël Guerreiro den FC Bayern mit seinem ersten Pflichtspieltor wieder auf Kurs brachte. © IMAGO/Ulrich Wagner

München - Ganz so spektakulär wie vor vier Jahren ging es zwischen dem FC Bayern und dem 1. FC Heidenheim diesmal nicht zu. Im DFB-Pokal-Viertelfinale 2018/19 setzte sich der deutsche Rekordmeister in einem komplett aus den Fugen geratenen Spiel mit 5:4 durch. Nach 90 Minuten wohlgemerkt, nicht im Elfmeterschießen.

Joker Guerreiro kontert Heidenheimer Doppelschlag

Trotzdem gab es am Samstagnachmittag diese Phase, die zumindest kurzzeitig an das Pokalspiel erinnerte. Scheinbar souverän führten die Bayern mit zwei Toren Vorsprung durch die Saisontreffer 16 und 17 von Harry Kane. Aus dem Nichts gelang Heidenheim jedoch der Doppelschlag: Tim Kleindienst (67.) und Jan-Niklas Beste (70.) egalisierten für den FCH.

Schockstarre in der Allianz Arena. Im Heidenheimer Block herrschte derweil "Galatasaray light". Keine 120 Sekunden später bewiesen die Münchner jedoch einmal mehr, dass sie mit Rückschlägen umzugehen wissen: Raphaël Guerreiro kam als Joker in die Partie und schob zur erneuten Führung ein, nachdem sich Eric Maxim Choupo-Moting noch Heidenheims Keeper Kevin Müller geschlagen geben musste.

Erstes Guerreiro-Tor führt Bayern zum Sieg

"Ich bin natürlich sehr glücklich, mein erstes Tor für Bayern München zu erzielen", hielt der Portugiese anschließend in der Mixed Zone fest. Bislang war Guerreiro verletzungsbedingt fast ausschließlich Zuschauer.

Einen Tag vor der Abreise ins Sommer-Trainingslager nach Japan zog er sich einen Muskelbündelriss zu. Beim 2:2 in Leipzig absolvierte Guerreiro seine ersten Bundesligaminuten – und fiel anschließend mit einem Muskelfaserriss aus. "Das Wichtigste ist, jetzt gesund zu bleiben und dem Team so sehr wie möglich zu helfen", betonte Guerreiro.

Der erste Jubel in rot-weiß: Raphaël Guerreiro bringt den FC Bayern nach Heidenheims Doppelschlag direkt wieder in Führung.
Der erste Jubel in rot-weiß: Raphaël Guerreiro bringt den FC Bayern nach Heidenheims Doppelschlag direkt wieder in Führung. © IMAGO/Eibner

Tuchel schätzt den Portugiesen bereits seit Jahren. Zu gemeinsamen Dortmunder Zeiten wurde aus dem klassischen Linksaußen ein Mittelfeldspieler. Seitdem verkörpert der 29-Jährige eigentlich alles, wofür der Tuchel-Fußball steht: Spielintelligenz, schnelles Handeln, technische Sauberkeit, auch in engsten Räumen.

Wenig überraschend setzte der Münchner Cheftrainer bereits vor dem Spiel in Leipzig zur Eloge an: "Mir gefällt alles gut, was er macht. Er ist ein ganz feiner Fußballer und sehr spielintelligent. Das ist eine Augenweide, auch im Training. Er ist in allen Übungsformen sehr ballsicher und schlau. Er denkt bei allen Entscheidungen zwei Schritte voraus."

Der Dauerpatient ist zurück: Guerreiro ist wieder eine Alternative

Mit dem Treffer gegen Heidenheim hat sich Guerreiro nun zurückgemeldet und mitunter wohl auch dafür gesorgt, dass die Jahreshauptversammlung am Sonntag diesmal ohne größere Konflikte ablaufen dürfte. Tuchel steht mit seinem Lieblingsschüler zudem eine Alternative mehr zur Verfügung, wenn es an das kräftezehrende Ende des Jahres 2023 und darum geht, vielleicht den einen Punkt mehr als Bayer Leverkusen zu holen.

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Nächste Station nach der Länderspielpause: Köln. Beim vergangenen Besuch des FC Bayern Ende Mai leitete Guerreiro rund 100 Kilometer entfernt mit seinem Treffer gegen Mainz 05 die Dortmunder Aufholjagd und das wohl dramatischste Saisonfinish seit mehr als 20 Jahren ein.

Diesmal ist er aufseiten des Rekordmeisters. Hoffentlich komplett fit und bereit, noch öfter den Unterschied auszumachen.

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