Trotz Tuchels Liebesbekenntnissen beim FC Bayern außen vor: Doch steht es um Müller wirklich so schlecht?

Thomas Müller wird von Thomas Tuchel gelobt, darf aber zumeist trotzdem nicht von Anfang an spielen. Eine Situation, an die sich der Ur-Bayer, der einen vorzeitigen Abschied ausschließt, gewöhnen muss.
Christina Stelzl
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In neun Spielen unter Trainer Thomas Tuchel (l.) viermal nur Einwechselspieler: Bayern-Legende Thomas Müller.
In neun Spielen unter Trainer Thomas Tuchel (l.) viermal nur Einwechselspieler: Bayern-Legende Thomas Müller. © imago

München - "Ich in großer Thomas-Müller-Fan" oder auch "Ich liebe Thomas Müller" – Thomas Tuchel outete sich beim FC Bayern schnell und wiederholt als Fan des Münchner Publikumslieblings.

Doch neben den beiden Partien gegen Manchester City im Champions-League-Viertelfinale, die laut "Tuchel die einzigen waren, die nicht zu ihm gepasst haben", kam er auch in den letzten beiden Bundesliga-Spielen gegen Hertha BSC (2:0) und Werder Bremen nur von der Bank (2:1).

Wegen Müller: Matthäus und Hamann kritisieren Tuchel

Die Kritik an Tuchel im Umgang mit Müller wächst, Experten melden sich zu Wort. "Ich habe nicht verstanden, dass er Thomas Müller nicht von Beginn an gebracht hat in einem Spiel, in dem du Emotionen brauchst", meinte Didi Hamann in seiner Sky-Kolumne rückblickend zu Tuchels Aufstellung gegen Manchester City. Auch Lothar Matthäus nahm kein Blatt vor den Mund.

"In dieser schwierigen Phase würde ich eher auf die Anführer-Qualitäten setzen, als mich an meinem Positionsplan zu halten. Deshalb würde für mich aktuell kein Weg an Müller vorbeiführen, erst recht nicht gegen so einen schwachen Gegner wie Hertha BSC und in einer Phase, in der es unbedingt darum geht, wenigstens deutscher Meister zu werden", schrieb der frühere Münchner Kapitän nach dem Spiel gegen Hertha BSC in einer Sky-Kolumne.

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Müller mit viel Konkurrenz beim FC Bayern

Das Thema Müller sei "nicht ganz so groß, wie es hier gemacht wird", erklärte Tuchel daraufhin. Hat er recht?

"Radio Müller" ist mit seinen 33 Jahren im Herbst seiner Karriere angelangt und Jungspund Jamal Musiala scharrt auf seiner Lieblingsposition hinter den Spitzen bereits mit den Hufen – bzw. hat ihm bereits mehr oder weniger den Rang abgelaufen.

Auch auf den anderen Positionen, die der Ur-Bayer bestücken kann, ist der amtierende deutsche Meister stark besetzt. Vor allem über die Außenbahnen ist der FC Bayern mit dem wiedererstarkten Serge Gnabry, Leroy Sané und auch Kingsley Coman gut aufgestellt. Einzig in der Sturmspitze haben die Münchner personellen Nachholbedarf, hier fühlt sich aber auch Müller nicht sonderlich wohl.

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Müller in fünf von neun Spielen unter Tuchel in der Startelf

Ansonsten ist die Konkurrenz-Situation beim deutschen Rekordmeister enorm. Angesichts dessen wäre es utopisch anzunehmen, dass Müller noch jedes Spiel über die vollen 90 Minuten bestreiten wird. In fünf der neun Pflichtspiele unter Neu-Coach Tuchel stand der 33-Jährige trotz des gereiften Fußballeralters und des breiten Münchner Kaders in der Startelf. "Ich weiß, dass er eine besondere Rolle einnimmt und die kriegt er auch von mir. Ich hoffe, dass er sie auch spürt. Das wird sich nicht immer nur an Spielminuten messen lassen", unterstrich Tuchel zuletzt nochmal die bedeutende Rolle von Müller beim FC Bayern.

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Der Vertrag des Offensivspielers läuft im Sommer 2024 aus, einen vorzeitigen Abschied aus München wird es wohl nicht geben. Neben Müller selbst, der aufkommende Wechselgerüchte am Mittwoch mit dem #nurderfcb konterte, schob auch Oliver Kahn einem Wechsel einen Riegel vor.

"Das wird nicht passieren. Thomas ist für das ganze Gebilde unheimlich wichtig", sagte Bayerns Vorstandsboss der "Sport Bild" am Mittwoch. So werden es auch in der kommenden Spielzeit beim FC Bayern aller Voraussicht nach mal Müller-Spiele geben und mal nicht.

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6 Kommentare
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  • meingottwalter am 11.05.2023 23:16 Uhr / Bewertung:

    Müller hat viele Verdienste. Aber er ist nunmal fast 34 Jahre. Der wird auch nächste Saison nicht sehr viele ganze Spiele machen.

  • Südstern7 am 11.05.2023 20:35 Uhr / Bewertung:

    Und wieder das Thema Müller. Dieses Mal mit der Frage:
    "Doch steht es um Müller wirklich so schlecht?"

    Nein. Es steht nicht besser oder schlechter als bei den anderen. Die ganze Mannschaft, alle Akteure spielen weit unter Form. Müller wird sich doch nur herausgepickt, weil er der letzte Mohikaner der Truppe Lahm, Badstuber, Schweinsteiger, der letzte der goldenen Generation und kein Legionär ist.

    Das Thema, so finde ich, wird hoch gekocht. Sollte die Mannschaft in der neuen Saison wie aus einem Guss spielen, dann wird auch Müller einer der besten sein. Fußball ist nun mal ein Mannschaftssport, in dem alle Zahnräder gut geölt sein müssen. Auch die teuerste Mannschaft lebt nur, wenn alles harmonisch ineinander greift.

    Im Übrigen sieht man in diesen Monaten, dass die letzte Dekade kein Selbstläufer war. Da steckte immer viel Arbeit, Sachverstand, Disziplin dahinter. Wir sollten die Kritiker, die jeden Erfolg madig geredet haben, in Zukunft nicht zu ernst nehmen.

  • Monaco_Flote am 11.05.2023 17:00 Uhr / Bewertung:

    Sahne und gnabry sollen jetzt also wieder erstarrt sein, weil sie zweimal eine "bessere Leistung gegen einen Abstiegskandidaten und einen Aufsteiger gemacht haben. Gewagte These.

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