Trotz "anderer "Kultur": FC Bayern fährt nach Katar
Trotz Kritik: Die Bayern verbringen ihr Wintertrainingslager erneut im umstrittenen WM-Gastgeberland Katar. Es sei schließlich keine politische Äußerung, wenn der FC Bayern in ein Trainingslager fährt, so Karl-Heinz Rummenigge in der SportBild.
München - Jetzt also doch Katar: Trotz vieler kritischer Stimmen hat Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge das geplante Winter-Trainingslager in dem Wüstenstaat verteidigt. "Wir wissen, dass wir in ein Land fahren, in denen die Menschen teilweise eine andere Kultur als in Deutschland pflegen. Wir informieren uns. Aber ein Trainingslager ist keine politische Äußerung. Niemand sollte Dinge vermischen, die nicht zusammengehören", sagte er der Sport Bild.
Die Bayern werden ihre Vorbereitung auf die Rückrunde ab voraussichtlich 6. Januar zum sechsten Mal seit 2011 in der Aspire Academy in Doha abhalten. Dort, betonte Rummenigge, finde der Herbstmeister "die beste Trainingsanlage im Weltfußball" vor. "Doha bietet im Januar ein ideales Klima, und es gibt quasi keinen Zeitunterschied", sagte er über weitere Vorteile.
Rummenigge: FC Bayern kommt mit Botschaft von "Integration und freier Lebensgestaltung"
Aus der Politik hatte es zuletzt jedoch kritische Stimmen zu der Reise in das umstrittene Gastgeberland der WM 2022 gegeben.
Rummenigge argumentierte nun, der FC Bayern komme "ja immer mit der Botschaft von Integration und freier Lebensgestaltung". Das wüssten auch die "Partner" des FC Bayern in Katar: "Sie kennen unsere Überzeugungen, zum Beispiel bei der Frage von Arbeiterrechten. Aber sie werden uns nur zuhören auf der Grundlage von Respekt und Vertrauen. Deshalb sprechen wir mit ihnen und nicht über sie." Eine Chance auf Veränderungen durch Sport gebe es nur über Partnerschaften, rechtfertigte er sich.
Mal abgesehen vom politischen Hickhack um die Katar-Reise, findet der Bayern-Tross in der "Aspire Academy for Sports Excellence" das modernste Trainingsgelände der Welt. Die Scheichs haben sich die 290.000 Quadratmeter große Anlage am Persischen Golf rund 760 Millionen Euro kosten lassen. Der Standort umfasst mehrere Fußballstadien, eine Schwimmhalle, Fechtbahnen, Fitnessräume und zahlreiche Trainingsplätze.