Transfer-Pläne des FC Bayern: Wie ausschweifend wird die Einkaufstour im Sommer?

Der FC Bayern wird sich im Sommer mit einem – oder mehreren – Hochkarätern verstärken. Welche Spieler in den Münchner Transfer-Plänen eine tragende Rolle spielen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wieder am Steuer beim FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Uli Hoeneß. Beide sind in diesem Sommer auch mitverantwortlich für die Transfers.
Wieder am Steuer beim FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge (l.) und Uli Hoeneß. Beide sind in diesem Sommer auch mitverantwortlich für die Transfers. © imago/nordphoto

München - Die Ablöse-Schallmauer von 100 Millionen Euro wackelt beim FC Bayern. "Wir könnten – aber wir würden das in unserer Runde intensiv diskutieren", antwortete Präsident Herbert Hainer in einem Interview der "Sport Bild" auf eine entsprechende Frage.

Spekulationen über namhafte Neuzugänge in schwindelerregender Millionen-Höhe à la Harry Kane gibt es im Münchner Fußball-Sommerloch viele. Manche hält selbst Vereinspatron Uli Hoeneß für "völlig gaga". Klar ist aber, dass sich der deutsche Serienmeister nach einer enttäuschenden Saison und dem Vorstands-Beben mit nur einem Titel verstärken muss.

Für Rummenigge liegt eine funktionelle Mannschaft im Fokus

Die Mittelstürmer-Position muss auch ein Jahr nach dem Abgang von Robert Lewandowski gefüllt werden. Ein defensiver Mittelfeldspieler steht auf der Einkaufsliste ebenfalls weit oben – besonders bei Trainer Thomas Tuchel.

Aber es müssten nicht immer hunderte Millionen Euro in den Transfermarkt geblasen werden, befand Aufsichtsrats-Rückkehrer Karl-Heinz Rummenigge. Es brauche vielmehr eine funktionelle Mannschaft, mahnte der frühere Vorstandsboss. Rummenigge fordert vor allem eine stimmige Hierarchie. So wie sie einst durch die Führungsachse um Manuel Neuer, David Alaba und Thomas Müller gegeben war.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Bayern muss für Transfer-Offensive noch Spieler verkaufen

Hinzu kommt, dass selbst der finanzstarke FC Bayern große Einkäufe nicht einfach aus dem Ärmel schütteln kann. Der Kader ist groß – und teuer. In der vergangenen Saison holten die Verantwortlichen in Sadio Mané einen weiteren Spitzenverdiener, Verträge mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Serge Gnabry wurden kostspielig verlängert. Leihspieler wie Marcel Sabitzer (Manchester United) kehren zurück. Topkräfte wie Lucas Hernández will man halten. Und mit Manuel Neuer und Yann Sommer im Tor ist die Payroll ohnehin gut gefüllt.

Heißt: Die Bayern müssen zunächst Platz schaffen und Einnahmen generieren, um sorgenlos einen Blick auf hohe Preisschilder riskieren zu können.

Transfers beim FC Bayern: Wer kommt, wer geht?

Und dann ist da auch die Frage, wieso Profis – gerade jene aus der reichen Premier League – zum deutschen Liga-Primus wechseln sollten? Das unrühmliche Trainer-Aus für Julian Nagelsmann, der frühe K.o. in der Königsklasse und das Führungs-Beben am Saisonende: Bayern hat ein Bild abgegeben, das Spieler und ihre Berater nachdenklich stimmen könnte. Das Image ist angeknackst. Dennoch werden einige Namen gehandelt. Ein Überblick, wer kommen und wer gehen könnte: 

Declan Rice: Der Mittelfeldspieler von West Ham United gilt als Wunschspieler der Münchner. Thomas Tuchel soll in dem 24-Jährigen den idealen Partner für Joshua Kimmich sehen.

Ein persönliches Treffen mit dem englischen Nationalspieler hat wohl schon stattgefunden. Von West Ham hat er bereits die Freigabe erhalten den Verein verlassen zu dürfen. "Wir haben ihm versprochen, dass er gehen darf. Es zieht ihn weg", bestätigte der West-Ham-Vorsitzende David Sullivan.

Allerdings besitzt Rice in London noch einen Vertrag bis 2024, mit Option für eine weitere Saison, wie es heißt. Eine mögliche Ablöse dürfte sich eher im dreistelligen Millionenbereich bewegen. Und der vermögende FC Arsenal buhlt ebenfalls um Rice.

Lesen Sie auch

Vlahovic wird als neuer Bayern-Mittelstürmer gehandelt

Dusan Vlahovic: Der Serbe ist womöglich nicht die 1A-Lösung der Bayern für die Mittelstürmer-Position. Doch da Neapels Victor Osimhen laut Ehrenpräsident Hoeneß "völlig unbezahlbar" ist und ein Transfer von Englands Kapitän Harry Kane "völlig gaga", gilt der bullige Offensivspieler von Juventus Turin als realistischster Lewandowski-Nachfolger.

Über Eintracht Frankfurts Kolo Muani wird an der Säbener Straße ebenfalls diskutiert. Aus dem Verein ist zu hören, dass sich die Verantwortlichen bei dem Franzosen uneinig sind. 

Konrad Laimer und Raphael Guerreiro: Endlich gute Nachrichten für den Münchner Geldbeutel. Beide Spieler wären ablösefrei zu haben. Während der Wechsel von Leipzigs Mittelfeldakteur Laimer schon länger fix sein soll, arbeiten die Bayern Berichten zufolge intensiv an einem Vertragsabschluss mit Dortmunds Verteidiger Guerreiro. Tuchel hat mit dem Portugiesen einst beim BVB zusammengearbeitet.

Jetzt soll es aber einen Durchbruch bei den Guerreiro-Verhandlungen gegeben haben, der Dortmunder könnte schon nächste Woche in München unterschreiben. Eine Laimer-Unterschrift könnte schon in dieser Woche erfolgen.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Vor allem in der Bayern-Abwehr könnte es eng werden

Abgänge: Münchens bisherigen Rekordeinkauf Hernández (80 Millionen) zieht es laut Medienberichten zu Paris Saint-Germain. Benjamin Pavard hat angeblich Angebote aus Spanien, Italien und England. Beide sind in München bis 2024 vertraglich gebunden – nur in diesem Sommer könnten noch hohe Ablösesummen generiert werden.

Lesen Sie auch

Auch um Leon Goretzka oder Joshua Kimmich gab es zuletzt Transfer-Gerüchte. Ein Abgang des DFB-Duos aus München gilt allerdings als unrealistisch.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 09.06.2023 22:58 Uhr / Bewertung:

    "Für Rummenigge liegt eine funktionelle Mannschaft im Fokus"

    Genau so soll es sein. Ich sage immer, dass eigentlich jeder neue Spieler gut integriert werden müsste und eine Verstärkung sein müsste, wenn man mit Fingerspitzengefühl und Weitsicht plant und nicht das nimmt, was einem feil geboten wird. Gelassenheit und Kompetenz statt blindem Aktionismus wie in den vergangen Jahren.

    Der Umbruch muss sein. Das war auch 1979 so. Die alte Achse war zerfallen, die Bayern hatten eine Identitätskrise. Was dann geschah, war für mich das Genialste was Manager Hoeneß schuf. Weil kein Geld da war, musste er nach normalen Spielern ohne internationales Renommée Ausschau halten: Dremmler, Niedermayer, Kraus, Janzon, Manni Müller, Beierlorzer und Horsmann, Nachtweih kamen. Es wuchs eine ganz große Mannschaft heran. Weil mit Sachverstand ausgesucht wurde, um ein Team um die neue Achse Breitner/Rummenigge zu bilden. Das wünsche ich mir heuer auch.

  • Sebastian B. am 10.06.2023 01:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Damals durften nur 2 Spieler ohne deutschen Pass mitspielen. Und das ist auch die Erklärung, warum die Bayern die von Dir genannten Nulpen verpflichtet haben.

  • Südstern7 am 10.06.2023 16:12 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sebastian B.

    " ... warum die Bayern die von Dir genannten Nulpen verpflichtet haben."

    Eben nicht.
    Die Spieler waren günstig und ihre Karriere begann in München. Dremmler wurde z.B. Nationalspieler. Diese Neuzugänge schlugen alle ein und waren über Jahre Leistungsträger. Mit Nulpen wäre das nicht passiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.