Trainer beim FC Bayern München: Was ist eigentlich mit Arsene Wenger?

Die Bayern sind weiter auf der Suche nach einem neuen Trainer. Immer weniger Kandidaten kommen in Frage. Ein Name, der bisher kaum bis gar nicht fiel: Arsène Wenger vom FC Arsenal. Was dafür und dagegen sprechen würde.
München - Kein Thema ist beim FC Bayern in den letzten Wochen und Monaten so dominierend, wie die Trainerfrage. Die leidige Trainerfrage, wie man mittlerweile schon fast sagen muss.
Nach dem ewigen hin und her mit einer möglichen Verlängerung von Jupp Heynckes und der endgültigen Absage des 72-Jährigen war Thomas Tuchel der heißeste Kandidat auf die Nachfolge: Doch der gab den Bayern einen Korb – die Verantwortlichen haben zu lange gezögert, der ehemalige Dortmund-Coach wird in der kommenden Saison bereits bei einem anderen Verein auf der Trainerbank sitzen.
Trainer beim FC Bayern: Tuchel und Kovac sagen ab
Nach Tuchel folgte Kovac, aktuell Trainer bei Eintracht Frankfurt. Doch erneut Ernüchterung: Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic und Kovac selbst schoben sämtlichen Spekulationen am Mittwoch einen Riegel vor – es würde keinen Kontakt mit den Bayern geben. Der Kandidat Kovac? Wohl auch hinfällig!
Weil der neue Bayern-Trainer im Idealfall deutsch sprechen sollte, bleiben im Topf noch Trainer wie Julian Nagelsmann (TSG 1899 Hoffenheim/Vertrag bis 2021) oder Jürgen Klopp (FC Liverpool/bis 2022), deren Verträge allerdings noch für längere Zeiten laufen. Eine Ausnahme ist hier Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig), der nur noch bis 2019 an seinen Verein gebunden ist.
Diese Trainer sind beim FC Bayern in der Lostrommel
Ein Name, der mit dem FC Bayern bisher kaum verbunden wurde, soll nun an dieser Stelle ins Spiel gebracht werden. Arsène Wenger, derzeit noch Trainer beim FC Arsenal. Die AZ zeigt auf, was für und gegen ein Bayern-Engagement des 68-Jährigen Franzosen sprechen würde. Wichtig: Hierbei handelt es sich lediglich um Spekulationen – stichhaltige Beweise, dass die Bayern mit Wenger in Kontakt stehen, gibt es nicht!
Arsène Wenger zum FC Bayern? Das würde dafür sprechen
Thomas Tuchel, wohl der heißeste Kandidat in Bayerns Trainer-Karussell, erteilte Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge eine Absage. Weil die Verantwortlichen zu lange zögerten, steht er mittlerweile mit einem anderen Verein in Kontakt. Etlichen Medienberichten zufolge soll es sich dabei um den FC Arsenal handeln. Aktueller Trainer bei den "Gunners" ist Arsène Wenger – sein Vertrag in London läuft noch bis 2019. Sollte Tuchel wirklich zu Arsenal kommen, wäre Wenger frei – möglicherweise frei für den FC Bayern?
Die Bayern-Bosse sind auf der Suche nach einem deutschsprachigen Coach – Wenger würde diese Voraussetzung erfüllen. Der 68-Jährige ist ein wahres Sprachtalent, der gebürtige Elsässer spricht muttersprachlich Deutsch in einer speziellen elsässischen Variante. Daneben spricht er fließend Französisch, Englisch sowie etwas Italienisch, Spanisch und Japanisch. Auch wenn er gebürtiger Franzose ist, könnte Wenger mit seinen Spielern also auf Deutsch kommunizieren. Ohnehin würde er den europäischen Kader der Bayern mit seinen Sprachkenntnissen beinahe komplett abdecken – man denke beispielsweise an James Rodríguez oder Kingsley Coman.
Hummels und Lewandowski drehen auf, Routiniers verlieren
Der FC Bayern und Arsène Wenger standen schonmal in Kontakt – und zwar Mitte der Neunziger Jahre. Doch Wenger schlug das Angebot damals aus und wechselte nach Japan zu Nagoya Grampus, die Bayern verpflichteten stattdessen Giovanni Trapattoni. Eine gemeinsame, wenn auch unerfolgreiche, Vergangenheit würde es zwischen dem Franzosen und dem deutschen Rekordmeister also geben.
Wenger ist eine Legende beim FC Arsenal – seit 1996, also seit mittlerweile knapp 22 Jahren, steht er bei den "Gunners" an der Seitenlinie. Sollte Tuchel wirklich kommen, wäre es vorstellbar, dass der 68-Jährige im Herbst seiner Karriere nochmal nach einer neuen Herausforderung sucht. Die hätte er beim Starensemble des FC Bayern allemal – zumal Wenger weiß, wie man mit Topspielern im Team umzugehen hat.
Arsène Wenger zum FC Bayern? Das würde dagegen sprechen
Der Herbst der Karriere ist allerdings gleichzeitig auch ein Punkt, der sich contra FC Bayern auslegen lässt. Wenger ist mittlerweile 68 Jahre alt und war über zwei Jahrzehnte lang beim FC Arsenal tätig – gut möglich, dass er spätestens beim Ablaufen seines aktuellen Vertrags (bis 2019) einen Schlussstrich unter seine Trainerkarriere zieht und keine weitere Station zu dieser hinzufügt.
Gleichzeitig ist die Bayern-Führung womöglich auf der Suche nach einem jüngeren Trainer – das würde für den Umbruch sprechen, der bei den Münchnern in den nächsten Jahren vollzogen werden muss. Der Großteil der bisher genannten Kandidaten ist noch relativ jung, Wenger wäre hier eine Ausnahme.
Wenger ist zwar international erfahren, in seiner bisherigen Laufbahn konnte er jedoch keinen internationalen Titel sammeln. Neben einigen nationalen Meisterschaften in England und Frankreich konnte er mit Arsenal lediglich den englischen Pokal und den Superpokal gewinnen. Erfolgreiche Ergebnisse in der Champions League? Fehlanzeige! Wer jedoch beim FC Bayern auf der Trainerbank sitzt, hat die klare Zielvorgabe, in der Champions League erfolgreich abzuschneiden – am besten natürlich mit dem Titel. Natürlich muss hier auch der Qualitätsunterschied im Team zwischen dem FC Arsenal und dem FC Bayern betrachtet werden. Trotzdem: Wenger hat keine internationalen Erfolge, ganz im Gegenteil zu den letzten Trainern Carlo Ancelotti und Pep Guardiola.
Sollten die Bayern-Bosse den Altersaspekt außer Acht lassen, wäre Arsène Wenger definitiv ein interessanter Kandidat. Vor allem seine langjährige Erfahrung mit Topspielern sowie seine umfassenden Sprachkenntnisse könnten für ein Engagement in München sprechen. Eine Entscheidung soll der Vereinsführung zufolge Ende April erfolgen. Arsène Wenger wäre jedenfalls ein möglicher Heynckes-Nachfolger, für den einiges spricht.