Toni Kroos: Real Madrid lernt aus Fehlern des FC Bayern München

Toni Kroos hat seinen Vertrag bei Real Madrid bis 2022 verlängert – pro Jahr soll der Nationalspieler rund 20 Millionen Euro erhalten. Neben dem Geld spielt allerdings noch ein anderer Punkt eine wichtige Rolle – ein Punkt, den die Bayern damals nicht beherzt haben.
von  az

München/Madrid - 120 Millionen Euro über sechs Jahre – das sind die groben Eckdaten von Toni Kroos' neuem Mega-Vertrag bei den "Königlichen" von Real Madrid. Mit der Verlängerung bis 2022 und einem Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro steigt der zentrale Mittelfeldspieler in die Gehalts-Sphären der Megastars Cristiano Ronaldo und Gareth Bale auf.

Kroos braucht das Vertrauen des Vereins

Neben dem finanziellen Aspekt dürfte für Kroos allerdings auch ein anderer Punkt für seine Entscheidung ausschlaggebend gewesen sein. Mit dem unglaublichen Vertragsangebot zeigen die Real-Bosse, wie viel ihnen am deutschen Nationalspieler liegt. Eine solche Investition macht das Vertrauen deutlich, welches der Verein in die Fähigkeiten des Mittelfeldspielers hat.

Lesen Sie hier: Rücktritt nach der WM? Boateng spricht über Ende beim DFB

Vertrauen, welches er in seiner Zeit beim FC Bayern nicht bekommen hat. Auch damals gab es Gespräche mit den Bayern-Bossen bezüglich einer Vertragsverlängerung: Kroos, damals absoluter Leistungsträger und Stammspieler im Mittelfeld, wollte mehr Gehalt und auf einer Stufe wie beispielsweise Mario Götze stehen, der rund 12 Millionen Euro jährlich bekommen hat.

Für Kroos kam Alonso

Eine Einigung zwischen beiden Seiten wurde nicht erzielt, der Verein ist nicht auf die Forderungen des Spielers eingangen. Mit anderen Worten: Kroos bekam zu spüren, dass er den Bayern nicht soviel wert sei. In der Folge trennten sich die Wege – der FC Bayern verkaufte den damals 24-Jährigen für eine Ablöse von 30 Millionen Euro an Real Madrid. Sein Marktwert betrug damals 42 Millionen Euro. Als Ersatz für den deutschen Nationalspieler kam Xabi Alonso von Real Madrid an die Isar. Die Bayern zahlten für den spanischen Routinier lediglich neun Millionen Euro – allerdings hat er sich mit seinen damaligen 32 Jahren schon im fortgeschrittenen Fußballer-Alter befunden.

Lesen Sie hier: Kimmich - Mich haben Niederlagen schon als Kind gestört

Bei den Madrilenen entwickelte sich Kroos zum absoluten Superstar. Die Real-Bosse halten an ihrem Mittelfeldspieler fest und setzen nun ein dickes Ausrufezeichen – sowohl an die Konkurrenz als auch an Kroos.

Während der Vertrag von Xabi Alonso bei den Bayern im nächsten Jahr ausläuft und möglicherweise um ein weiteres Jahr verlängert wird, hat sich Real Madrid für die Zukunft abgesichert und Kroos für sechs weitere Jahre an den Verein gebunden. Möglicherweise wird den Bayern erst jetzt wirklich bewusst, wen sie da vor zwei Jahren in die spanische Hauptstadt haben ziehen lassen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.