Thomas Müllers DFB-Aus könnte für den FC Bayern zum Segen werden
München - Ungewohnte Situation für Thomas Müller: Anfang kommender Woche brechen die Nationalspieler zu ihren Länderspielen auf – der Ur-Bayer wird sich die Partien der DFB-Elf gegen Peru (25. März) und Belgien (28. März) allerdings auf dem heimischen Sofa anschauen müssen.
Bundestrainer Hansi Flick wird mindestens bis zum Sommer auf den Weltmeister von 2014 verzichten, um nach der enttäuschenden Winter-WM in Katar jungen Spielern die Chance zu geben, sich zu beweisen. Müller wird also entspannt die Füße hochlegen und vor der wichtigen Schlussphase dieser Saison mit Chancen auf drei Titel nochmal ordentlich durchschnaufen können.
Wobei, ganz so ungewohnt ist die Situation für den 33-jährigen Routinier dann ja doch nicht. Schon zwischen März 2019 und Frühjahr 2021 wurde Müller nicht für die Nationalmannschaft berücksichtigt, nachdem er vom damaligen Nationaltrainer Jogi Löw ausgebootet worden war. Seinen Leistungen tat die große DFB-Enttäuschung aber keinen Abbruch, im Gegenteil: Müller drehte während der Zeit seiner Nicht-Berücksichtigung bei den Bayern so richtig auf und holte sogar das Triple.
Müller drehte während seiner Zeit als Nicht-Nationalspieler richtig auf
Ob die Bayern auch in den kommenden, den entscheidenden Wochen dieser Saison auf eine Leistungsexplosion des Angreifers hoffen dürfen? Der Blick auf die Zahlen gibt jedenfalls Grund zur Hoffnung. Statistisch gesehen hatte Müller während der Zeit als Nicht-Nationalspieler nämlich eine der stärksten Phasen seiner Karriere.
Insgesamt absolvierte er in diesem Zeitraum 108 Spiele und bereitete dabei herausragende 49 Treffer vor – Bestwert in den fünf europäischen Top-Ligen – und traf selbst 32 Mal ins Schwarze. Im Schnitt brauchte er lediglich 102 Minuten, um bei einem Bayern-Treffer die Füße im Spiel zu haben. Auch in Sachen Schussvorlagen (drei pro 90 Minuten) und herausgespielter Großchancen (0,8/90 Minuten) war er während der Phase als Nicht-Nationalspieler auf seinem Höhepunkt. Ebenso wie die Bayern, die später auch dank Müller das historische Sextuple holten.
Dortmund, Freiburg, Manchester City: Bayern im April vor schweren Aufgaben
Den Verantwortlichen des deutschen Rekordmeisters dürfte es also ganz recht sein, dass dem Routinier die Mehrbelastung durch die Nationalmannschaft in den kommenden Wochen erspart bleibt. Für die Münchner stehen nach der anstehenden Länderspielpause schließlich richtungsweisende Spiele an: Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund, Pokal-Viertelfinale gegen den SC Freiburg sowie die beiden Partien in der Champions League gegen Manchester City. Ein ausgeruhter Müller in Top-Form dürfte da auf keinen Fall schaden.
Auch er selbst sieht die positiven Seiten seiner Nicht-Berücksichtigung für die Nationalmannschaft. "Es steht die entscheidende Saisonphase im Vereinsfußball vor der Türe. Wir haben in allen drei Wettbewerben eine super Ausgangslage und in dieser Saison noch viel vor! Mein Hunger nach Trophäen ist ungebrochen!", meinte der Routinier auf Social Media.